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„Nur noch ein einziges Mal“: So emotional ist die wahre Geschichte und Bedeutung hinter dem Film

„Nur noch ein einziges Mal“: So emotional ist die wahre Geschichte und Bedeutung hinter dem Film
© IMAGO / Landmark Media

Hinter dem Buch- und Filmtitel „Nur noch ein einziges Mal“ steckt eine besondere Bedeutung. Die emotionale Thematik wurde von einer wahren Geschichte in Colleen Hoovers Leben inspiriert.

Mit „Nur noch ein einziges Mal“ (im Original „It Ends With Us“) läuft endlich die langersehnte, wenn auch kontroverse Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Colleen Hoover im Kino. Das fragwürdig-fröhliche Marketing rund um den Film lenkt leider von der emotionalen und wichtigen Botschaft ab, die ein ernstes und hochsensibles Thema behandelt. Dennoch ist „Nur noch ein einziges Mal“ ein emotional aufwühlender und sehenswerter Film, der jedoch mit Vorsicht beziehungsweise der richtigen Einordnung zu genießen ist.

Buchfans wissen natürlich, welche emotionale Bedeutung und Botschaft Roman- und Filmtitel haben und welche autobiografischen Züge hinter der Geschichte stecken. Auch wer den Film kennt oder noch sehen möchte, ist sicherlich an der besonderen Bedeutung und dem wahren Hintergrund von Lily Blooms (gespielt von Blake Lively und Isabela Ferrer) Geschichte interessiert, die wir euch im Folgenden erklären.

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Falls ihr noch nicht reingeschaut habt, verschafft euch der Trailer einen ersten Eindruck zum Kinofilm:

„Nur noch ein einziges Mal“: Die wichtige Bedeutung hinter dem Titel

– Achtung: Es folgen Spoiler zur Handlung von „Nur noch ein einziges Mal“! –

Die eindringliche und emotionale Handlung ist im Kern keine Liebesgeschichte. Im Fokus der Handlung steht das Thema häusliche Gewalt, das auch durch den Titel von Buch und Film symbolisiert wird. Buchfans wissen natürlich, welche emotionale Bedeutung hinter dem Titel „Nur noch ein einziges Mal“ (beziehungsweise im Original „It Ends With Us“) steckt, in der Verfilmung tritt die Botschaft, vielleicht auch durch die deutsche Synchronisierung etwas weniger deutlich hervor.

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Gegen Ende des Films bittet Ryle (Justin Baldoni) verzweifelt um Vergebung, als Lily (Blake Lively) noch im Kreißsaal den Entschluss fasst, ihn zum Wohle ihrer gemeinsamen Tochter zu verlassen. Ryle will diese Entscheidung natürlich nicht einfach so akzeptieren und fleht um eine letzte Chance. Kann Lily ihm nicht vergeben, wenn er Besserung gelobt, „nur noch ein einziges Mal“?

Doch Lily bleibt stark und fragt Ryle stattdessen, was er sagen würde, wenn seine Tochter zu ihm käme und erzählen würde, dass der Mann den sie liebt, ihr wehtut. Daraufhin entgegnet Ryle unter Tränen: „Ich würde sie anflehen, ihn zu verlassen. Ich würde sie anflehen, nie zu ihm zurückzugehen.“

Ryle realisiert, dass Lily ihm nicht vergeben kann, und entschuldigt sich unter Tränen für einen Moment aus dem Kreißsaal. Als die frischgebackene Mutter allein mit ihrem Baby ist, flüstert sie ihrer Tochter Emerson den Satz zu, der den Titel des Buches (auf Englisch) und damit die Botschaft der Geschichte prägt: „Es endet mit uns“.

Damit mein Lily nicht nur das Ende ihrer Beziehung mit Ryle und dass sie und ihre Tochter nun auf sich gestellt sind. Vor allem ist dieser Satz ein Versprechen an ihre Tochter und steht dafür, den Kreislauf zu durchbrechen und aus der gewalttätigen Beziehung auszubrechen. Damit ihre Tochter nicht durchmachen und miterleben muss, was ihrer Mutter und Großmutter passiert ist, bringt Lily die Kraft auf, aus dem Missbrauchsmuster auszubrechen, bevor sie und ihre Tochter daran zerbrechen können.

Ihr seid von häuslicher Gewalt betroffen und sucht Hilfe sowie Unterstützung? Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen erreicht ihr unter der Nummer 08000-116016. Auf der Webseite könnt ihr den Sofort-Chat in Anspruch nehmen oder euch online beraten lassen. Das Opfer-Telefon des Vereins Weisser Ring erreicht ihr anonym, kostenfrei und täglich zwischen 7-22 Uhr unter dieser Nummer: 116 006.

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Colleen Hoovers Roman ist von der Geschichte ihrer Mutter inspiriert

Wer die Anmerkung der Autorin im Buch „Nur noch ein einziges Mal“ gelesen hat, weiß, dass Lilys Geschichte teilweise durch die Erlebnisse von Colleen Hoovers Mutter inspiriert ist. Aus der autobiografischen Erzählung in der Autorenanmerkung erfahren wir, dass Colleen Hoovers Vater Alkoholiker und gewalttätig gegenüber ihrer Mutter war. Ähnlich wie Lily trennte sich Collen Hoovers Mutter Vannoy jedoch von ihrem Ehemann, bevor ihre Kinder die toxische Beziehung allzu bewusst miterleben konnten.

Der erste Vorfall, in dem ihr Vater die Hand gegen ihre Mutter erhob, inspirierte die Küchenszene zwischen Ryle und Lily, in der Ryle (vermeintlich im Versehen) das erste Mal Gewalt gegen sie ausübt. Laut ihrem Bericht am Ende des Buches verließ Vannoy ihren Ehemann nach wiederholten Gewaltvorfällen. Laut Colleen habe die Liebe zu ihren Kindern ihrer Mutter die Kraft gegeben, um diesen erschreckenden und mutigen Schritt trotz fehlender Unterstützung zu gehen. Viel von ihrem Vater spiegele sich in der Figur von Ryle wider, aber noch mehr habe sie Lily nach dem Vorbild ihrer Mutter erdacht. In der Autorennotiz heißt es:

„Ich habe mich entschieden, die Geschichte von Lily und Ryle nach der Geschichte meiner Mutter und meines Vaters zu gestalten“

Colleen Hoover wolle mit ihrem Roman nicht häusliche Gewalt definieren oder Ryle als typischen Missbrauchtäter darstellen, sondern sich mit dieser Geschichte in die Lage ihrer Mutter und diesen schweren Teil ihres Lebens versetzen und ihr Respekt zollen mit einer Geschichte, die ihrer Situation nachempfunden war. Außerdem wollte sie die Geschichte für Frauen wie ihre Mutter schreiben, als eine Tochter die, früher nie richtig verstanden hatte, wie ihre Mutter so lange einem Mann vergeben konnte, der sie misshandelt hatte. Während der Arbeit an ihrem Buch habe sie jedoch realisiert, dass nicht alles immer so Schwarz und Weiß sei, wie es vielleicht von außen wirke. Colleen Hoover hoffe, mit ihrem Roman Opfern häuslicher Gewalt, die sich mit ihrer Geschichte identifizieren können, Mut zu machen und die Stärke zu geben, sich aus Missbrauchsbeziehungen zu befreien.

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Im Interview, das in der neuesten Ausgabe von „Nur noch ein einziges Mal“ enthalten ist, erklärt Hoover:

„Die Stärke meiner Mutter war der Hauptgrund dafür, dass ich dieses Buch geschrieben habe. Ich wollte durch die Beschäftigung mit dem Thema herausfinden, wie es dazu kommen kann, dass ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt wird. Die wichtigste Erkenntnis, die ich während der Arbeit an dem Roman gewonnen habe, ist: Jede und jeder – vollkommen unabhängig von Stärken und Schwächen – kann in eine Missbrauchsbeziehung geraten. Es hat nie etwas mit dem Opfer zu tun, sondern immer nur mit dem Täter.“

Das ganze Interview inklusive Fotos von Colleen Hoover und ihrer Mutter findet ihr in der neuen Taschenbuchausgabe von „Nur noch ein einziges Mal“:

Nur noch ein einziges Mal: Taschenbuchausgabe mit Interview und Fotos zur wahren Geschichte

Nur noch ein einziges Mal: Taschenbuchausgabe mit Interview und Fotos zur wahren Geschichte

Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.11.2024 13:07 Uhr

Im Gegensatz zu Lilys Mutter Jenny im Buch und Film (gespielt von Amy Morton) sei ihre Mutter immer offen mit dem Thema der häuslichen Gewalt und ihren Erlebnissen umgegangen. Colleen habe gewusst, dass sie nicht den besten Vater hatte und dieser kein guter Ehemann gewesen war. Dennoch sei sie später in der Lage gewesen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, weil ihre Mutter die Kraft hatte, früh genug das Muster zu durchbrechen, bevor es sie zerbrechen konnte. Die wirkliche Vaterfigur in ihrem Leben sei jedoch Vannoys zweiter Ehemann und ihr späterer Stiefvater gewesen.

Der Hintergrund ist sicherlich ein anderer, allerdings könnte die Figur von Atlas (im Film gespielt von Brandon Sklenar) ebenfalls von ihrem Stiefvater inspiriert sein. Schließlich wird Atlas in Band 2 der Stiefvater von Lilys Tochter Emerson. Sollte die Verfilmung „Nur noch ein einziges Mal“ ähnlich erfolgreich werden wie die Buchvorlagen, könnte Band 2 sicherlich auch adaptiert werden. Was wir bisher zu Teil 2 wissen, könnt ihr in folgendem Artikel nachlesen:

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