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Comeback: Deutsche Boxerdokumentation über einen einfachen Jungen, der sich nach oben kämpft.

Handlung und Hintergrund

Der alternde Profi-Boxer Jürgen Hartenstein hat seine besten Tage schon lange hinter sich. 1988 wurde er Amateurmeister, zehn Jahre später gewann „The Rock“ als Profi den Titel im deutschen Supermittelgewicht. Danach ging es bergab und sein Management ließ ihn im Stich. Seitdem wohnt er in einer kargen Münchner Dachwohnung, jobbt als Türsteher in einer Bar und trainiert für ein großes Ziel: Das Comeback. Denn das will er ganz auf eigene Faust schaffen!

Sehr persönliche und direkte Doku über den früheren Boxprofi Jürgen „The Rock“ Hartenstein, dessen einsames Training für den Comebacktraum Maximilian Plettau über ein Jahr lang aufzeichnete. Die Story des Idealisten schrieb das Leben - und doch klingt es wie ein Hollywood-Stoff.

Jürgen „The Rock“ Hartenstein, einstmals Deutscher Meister im Supermittelgewicht, will es noch einmal wissen: So grandios wie 1988 sein Aufstieg und zehn Jahre später sein Abstieg waren, könnte auch sein Comeback werden. Also trainiert er tagsüber wie ein Besessener in seiner Münchner Wohnung, während er abends als Türsteher arbeitet. Hinter der harten Fassade verbirgt sich ein fürsorglicher Enkel, der es nie versäumt, in all dem Trainingstress die Oma auf dem Land zu besuchen. Schließlich kommt die Chance eines Boxturniers in Amerika.

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Jürgen Hartenstein, einstmals Deutscher Meister im Supermittelgewicht, will es noch einmal wissen: So grandios wie 1988 sein Aufstieg und zehn Jahre später sein Abstieg waren, könnte auch sein Comeback werden. Also trainiert er tagsüber wie ein Besessener in seiner Münchner Wohnung, während er abends als Türsteher arbeitet. Hinter der harten Fassade verbirgt sich ein fürsorglicher Enkel, der es nie versäumt, in all dem Trainingstress die Oma auf dem Land zu besuchen. Schließlich kommt die Chance eines Boxturniers in Amerika.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Maximilian Plettau
Produzent
  • Oliver Halmburger
Darsteller
  • Jürgen Hartenstein,
  • Markus Krone
Drehbuch
  • Maximilian Plettau
Musik
  • Dominik Schauer
Kamera
  • Maximilian Plettau
Schnitt
  • Maximilian Plettau,
  • Jörg Adolph

Kritikerrezensionen

    1. Jürgen „The Rock“ Hartenstein, der ehemalige deutsche Box-Champion, arbeitet an seinem Comeback. Das Rampenlicht vergangener Tage ist erloschen. Nach drei Jahren ohne Kampf muss er im Keller seiner Wohnung sein Training wieder aufnehmen. Keine Spur von Glanz und Gloria à la Rocky, nur harte Arbeit kann ihn seinem Ziel wieder näher bringen. Dieser eindrucks-volle Film ist nicht nur eine Dokumentation - er ist der Lebensabschnitt eines Mannes voller Ehrgeiz und Willen. Ohne Kommentar überlässt er alleine dem Zuschauer das Einfühlen in die Situation. Klug montiert und mit phantastischer Kameraarbeit beweist Maximilian Plettau einen starken Sinn für Bildkomposition. Eine fesselnde Erzählung nicht nur für Boxfans.

      Jurybegründung:

      „They never come back“, galt als eines der Naturgesetze des Boxsports, doch wie so vieles hat Muhammad Ali auch dieses grundlegend geändert. Und so konnte sich auch Jürgen „The Rock“ Hartenstein etliche Jahre nach seinem letzten Kampf Hoffnungen auf ein Comeback machen. Er begann wieder ernsthaft zu trainieren, und er nervte Boxpromoter so penetrant mit seinen Anrufen, dass er schließlich die Chance für einen professionellen Kampf in den USA bekam.

      Maximilian Plettau begleitete ihn mit der Kamera bei diesem Prozess und hat als wahrer Autorenfilmer bis auf Musik, Schnitt und Ton den Film weitestgehend alleine gemacht. Als ein großes Talent entpuppt er sich dabei auf jeden Fall bei der Kameraarbeit, denn so brillant fotografierte Stimmungsbilder und solch ein gutes Auge für jene Details, die mehr erzählen können als viele Worte, findet man bei deutschen Dokumentarfilmern selten. Deshalb kann Plettau es sich auch leisten, auf einen Kommentar im Off oder erklärende Schriftzüge zu verzichten. Die Bilder sprechen bei diesem Film wirklich für sich - seien es nun Aufnahmen von Hartensteins Training, Küchenszenen daheim bei seiner Großmutter oder schließlich die Szenen vom Kampf, die noch am ehesten den Konventionen einer Sportdokumentation folgen.

      Dabei leistet der Film viel mehr, denn er fängt einen Lebensabschnitt in seiner ganzen Vielschichtigkeit und Schönheit ein. Gerade in der anscheinenden Beliebigkeit der Einblicke ist der Film dramaturgisch geschickt montiert, und Plettau erzählt so souverän, dass er sich auch scheinbar willkürliche Abschweifungen wie jene Sequenz mit der trinkenden Asiatin in Philadelphia leisten kann, die dem Film seinen atmosphärischen Reichtum geben. Durch den Film ist das Comeback letztlich doch gelungen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Comeback: Deutsche Boxerdokumentation über einen einfachen Jungen, der sich nach oben kämpft.

      Ein deutscher Boxer geht einen schweren Weg in dieser atmosphärischen dichten Dokumentation, die in ihren besten Momenten fast wie ein Spielfilm wirkt.

      Zwei Männer umtanzen einander schwerfällig in einer großen, hellen, leeren Halle. Wir hören ihren keuchenden Atem und das Klatschen von Boxhandschuhen auf schweißglänzende Haut. Keine Musik trübt die Intensität der Szene, keine Schnittmätzchen versuchen mehr Action vorzugaukeln, als da ist. Der Atem geht schwerer, die mangelhafte Kondition fordert ihren Tribut. Doch Jürgen „The Rock“ Hartenstein darf nicht aufgeben. Zu nah ist er der zweiten großen Chance in seinem Sportlerleben. Dem Comeback.

      Bereits 1998 war Jürgen dem Traum ganz nah. Damals gewann er die deutsche Meisterschaft, galt als große neue Hoffnung deutscher Zunge in einem von Osteuropäern und Amerikanern beherrschten Feld. Doch nach dem Titelkampf ging es bergab, vielleicht, weil die Einstellung fehlte, vielleicht weil andere Dinge wichtiger waren. Irgendwann überwarf sich Jürgen mit seinem Manager, und ohne Manager gab’s keine Kämpfe. Jetzt hat er drei Jahre lang nicht mehr geboxt, und ist in der Szene in Vergessenheit geraten. Jürgen wer? Doch ausgerechnet in Amerika, wo Träume wahr zu werden pflegen, findet Jürgen einen Gegner, der die Fäuste für Geld mit ihm kreuzen will. Der Leidensweg beginnt.

      Mit von der Partie ist Maximilian Pletta, Beleuchter bei „Nachtgestalten“ und der „Frau Rettich“, Absolvent der Münchner HFF und Gründer einer eigenen kleinen Filmproduktion. Unauffällig wie die vielzitierte Fliege an der Wand beobachtet er in diesem seinem Abschlussfilm jeden Schritt des Wiedergängers, begleitet ihn auf sein karges Appartement unterm Dach genau so wie in die Gyms und Sporthallen, wo ein harter schwarzer Trainer dem stöhnenden Jüngling die Fettgrämmchen vom Astralkörper schleift. Sieht ihm zu, wie er Klinken putzt per Telefon in ordentlichem Schulenglisch, oder wie er Süppchen schlürft in der Küche der schwer schwäbelnden Mutter (was praktischerweise gleich mit untertitelt wird). Keine Interviewpassagen trüben den komplett authentischen Eindruck, so dass der in verwaschenen monochromen Farben stilisiierte Dokumentarfilm fast wie ein Spielfilm daher kommt, hier und da.

      Ergebnis ist ein Dokument menschlichen Willens und Träumens. Wir begleiten Hartenstein nach Amerika, wo er tatsächlich vor einer prall gefüllten Halle in echter Hollywoodatmosphäre einen schwarzen Champ boxt und nicht einmal schlecht dabei aussieht. Natürlich gewinnt er nicht und beginnt eine Siegesserie, sonst hätten wir längst davon gehört, würden seinen Namen in der Zeitung lesen statt den von Felix Sturm oder Arthur Abraham. Aber die Reise hat sich trotzdem gelohnt. Für den an Eindrücken aus dem wahren Ausnahmeleben interessierten Zuschauer, aber auch für Jürgen Hartenstein. Viele Boxer haben am Ruhm gerochen und mussten vor der Ziellinie die Segel streichen. Ihm aber kann man hinfort dabei zusehen, wie er es wenigstens versucht hat. Gemeißelt in den ewigen Fels der Filmkunst. ab.
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