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The Company Men: Stark besetztes Qualitätsdrama über Führungskräfte, die der Wirtschaftskrise und gierigen Konzernchefs zum Opfer fallen und ihr Leben überdenken müssen.

Handlung und Hintergrund

Weil sein Konzern, für den er zwölf Jahre gearbeitet hat, den Aktienkurs hochhalten und sich dafür gesundschrumpfen will, wird Bobby Walker gefeuert. Wie viele andere hoch qualifizierte Manager sucht Walker danach einen neuen Job, der ihm die Weiterführung seines alten Lebens garantiert. Im Laufe der Monate verliert Walker vieles, gewinnt aber eine neue Lebensperspektive. Eine weitere Entlassungswelle trifft schließlich auch einige Ex-Kollegen, doch nicht alle sind stark und jung genug, um sich wieder aufzurichten.

Weil sein Konzern, für den er zwölf Jahre gearbeitet hat, den Aktienkurs hochhalten und sich dafür gesundschrumpfen will, wird Bobby Walker gefeuert. Wie viele andere hoch qualifizierte Manager sucht Walker danach einen neuen Job, der ihm die Weiterführung seines alten Lebens garantiert. Im Laufe der Monate verliert Walker vieles, gewinnt aber eine neue Lebensperspektive. Eine weitere Entlassungswelle trifft schließlich auch einige Ex-Kollegen, doch nicht alle sind stark und jung genug, um sich wieder aufzurichten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Wells
Produzent
  • Barbara A. Hall,
  • Claire Rudnick Polstein,
  • Paula Weinstein
Darsteller
  • Ben Affleck,
  • Tommy Lee Jones,
  • Chris Cooper,
  • Kevin Costner,
  • Rosemarie DeWitt,
  • Maria Bello,
  • Craig T. Nelson,
  • Thomas R. Kee,
  • Craig Mathers,
  • Gary Galone,
  • Suzanne Rico,
  • Adrianne Krstansky
Drehbuch
  • John Wells
Kamera
  • Roger Deakins
Schnitt
  • Robert Frazen
Casting
  • Laura Rosenthal

Kritikerrezensionen

    1. Dieses Drama widmet sich als eines der ersten ernsthaft der wirtschaftlichen Krise, die in Amerika in den letzten Jahren weite Kreise der Bevölkerung erfasst hat. Drei Männer mit beruflichem Erfolg in einem großen, börsennotierten Unternehmen stehen plötzlich ohne Beschäftigung da und müssen um ihr Hab und Gut fürchten. Sie hadern mit dem Schicksal und stellen auf der Suche nach neuer Orientierung ihr bisheriges Wertesystem in Frage. Tommy Lee Jones, Ben Affleck, Chris Cooper und Kevin Costner gehören zum hochkarätigen Darstellerensemble dieses engagierten Films.

      Bobby, Phil und Gene wohnen mit ihren Familien in wunderschönen Villen. Genüsslich schaut sich die Kamera zu Beginn darin um, beobachtet, wie die Hausherren morgens ihre teuren Autos aus der Garage fahren. Bobby, den Ben Affleck spielt, fragt am Tag seiner Entlassung noch ahnungslos, ob denn jemand gestorben sei, weil im Sitzungsraum der Firma alle so bedrückt dreinschauen. Er, der junge, erfolgsverwöhnte Karrieremensch, begreift einfach nicht, wieso ihn das Unternehmen auf einmal nicht mehr braucht.

      Bobby ist bei weitem nicht der einzige, der bei GTX entlassen wird. Weil die Aktienkurse des Unternehmens fallen, reagiert die Führung mit Einsparungen beim Personal. Gene, der die besonders krisengeschüttelte Abteilung Schiffsbau leitet und im Vorstand sitzt, fühlt sich verantwortlich für die Mitarbeiter. Tommy Lee Jones spielt Gene als den Repräsentanten des sozialen Gewissens im Unternehmen, als einen Mann, der sich auf die Anfänge rückbesinnt und dem eigenen Chef laut und deutlich widerspricht. Hier stehen sich zwei wirtschaftliche Ideologien gegenüber, Genes Gespür für unternehmerische Tradition und Gemeinschaft einerseits, die Pflege der Aktienkurse und die Gewinnorientierung andererseits, wie sie der Chef des Unternehmens vertritt.

      Chris Cooper spielt den alternden Phil Woodward, der erkennen muss, dass er für den Fall einer Kündigung nicht genügend vorgesorgt hat. Auf Bobby trifft das ebenfalls zu, aber er rechnet sich zumindest mehr Chancen aus, eine neue Arbeit zu finden. Schließlich muss er aber doch bei seinem Schwager Jack, den Kevin Costner spielt, auf dem Bau schuften, denn die Ehe mit Maggie, gespielt von Rosemarie DeWitt, gerät wegen der finanziellen Sorgen in Turbulenzen.

      Regisseur und Drehbuchautor John Wells verzichtet auf einfache Lösungen ebenso wie auf Rührseligkeit. Die leisen und nachdenklichen Töne der Geschichte sparen zwar das emotionale Chaos nicht aus, in das Bobby, Gene und Phil geraten, aber sie zeigen an, dass hier Neuland betreten wird. Die Protagonisten waren auf diese wirtschaftliche Krise mental nicht vorbereitet. Ebenso wenig wie sie kann der Film bereits eine politische Antwort finden, vielmehr geht es in diesem Stadium nur um das Ertasten der Strukturen und der Werte, die dahinterstehen.

      Fazit: Nachdenklicher Film über drei Amerikaner, die ihre sicher geglaubten Stellen verlieren und in eine Existenzkrise geraten.
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    2. Company Men: Stark besetztes Qualitätsdrama über Führungskräfte, die der Wirtschaftskrise und gierigen Konzernchefs zum Opfer fallen und ihr Leben überdenken müssen.

      Entlassene Führungskräfte als Opfer gieriger Konzerne und gravierender Misswirtschaft sind die Patienten im sehenswerten Regiedebüt von „ER“-Mastermind John Wells.

      In über 300 Folgen der Hit-Ärzteserie stellte Wells als Produzent, Autor und gelegentlich auch als Regisseur den Menschen in den Mittelpunkt. Auch in seiner ersten Filminszenierung behält der TV-Veteran diesen Fokus bei, verändert aber die Perspektive, konzentriert sich nun auf die Sorgen der Anzugträger und Vorstadtresidenten mit ihren Luxusautos, Golfclub-Ausweisen und XXL-Hypotheken. Diese wohlhabende Mittelschicht repräsentiert Bobby Walker (Ben Affleck), der nach 12 Jahren von seinem Arbeitgeber, einem Schiffsbaukonzern, gefeuert wird. Wells folgt ihm auf einem Lernprozess, beobachtet, wie Walker zum Stillstand kommt, trotz bester Referenzen vergeblich um einen neuen Job kämpft, der ihm die Fortsetzung seines alten Lebens garantiert. Dem Stellenabbau, dem er zum Opfer fiel, geht ein materielles Gesundschrumpfen einher, das Walker zum Umdenken zwingt und ihn schließlich revitalisiert.

      Auch wenn sich nicht jeder Zuschauer mit Wohlstandsjüngern solidarisieren dürfte, ist Walker, nicht zuletzt dank einer nuancierten Darstellung Afflecks, eine Sympathiefigur - wie auch sein Boss Gene McClary. Tommy Lee Jones spielt ihn als leise implodierenden Manager mit Gewissen, der seinen besten Freund, den Konzernchef, zwar kritisiert, aber nicht wirklich konfrontiert. In Jones‘ Figur ist die verklärte Erinnerung an den amerikanischen Traum eingebettet, an einen ökonomischen Idealismus der Anfänge, an dessen Stelle rücksichtsloser Materialismus und Sittenverfall getreten sind. Verglichen mit Walker und McClary ist die dritte Hauptfigur, dargestellt von Chris Cooper, opportunistischer, fast exklusiv dem Eigeninteresse verpflichtet. Alle drei Männer werden im Laufe des Plots ihren Job verlieren, sind gezwungen, ihr Leben zu überdenken.

      Mit Understatement, ohne dramatische Ansprachen, heroische Aktionen und plötzliche Wunder, aber auch etwas oberflächlich beobachtet Autor-Regisseur Wells die Auswirkungen auf Selbstverständnis und Familiendynamik, belustigt sich über Coaching-Agenturen, die Arbeitslose wettbewerbsfähig machen sollen, und findet Humor in Walkers Verhältnis zum verhassten Schwager (Kevin Costner), dessen körperliche Arbeit er zu respektieren lernt. Bonusjagd, Kurskosmetik und andere Begleiterscheinungen der Misswirtschaft verbannt dieses ruhig erzählte, stark besetzte Qualitätsdrama in kurze Nachrichtenflashs, verschlüsselt Wells‘ eigenen Kommentar in Bildern. Das treffendste versammelt Top-Manager und Chefs im Rohbau ihrer neuen Luxusbüros, hoch oben im Wolkenkratzer, wo das Leid ganz unten nur noch Miniatur, nur Kollateralschaden eigener Kurzsichtigkeit ist. kob.
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