Horror-Mastermind James Wan hat mit „Conjuring – Die Heimsuchung“ aus dem Jahr 2013 den Anfang eines wahren Grusel-Universums geschaffen. Dass ein Großteil der Geschichte auf den Erzählungen der beiden Dämonologen Ed und Lorraine Warren basiert und einen ihrer schwierigsten Fälle behandelt, wissen sicher viele Film-Fans. Dass das Grusel-Haus immer noch steht und 2019 neue Besitzer gefunden hat, dürfte hingegen weniger bekannt sein. Die aktuellen Bewohner haben sich mittlerweile zu ihrem neuen Zuhause geäußert.
Es soll immer noch spuken
Das Spukhaus aus dem ersten „Conjuring“-Film befindet sich in der Stadt Harrisville im US-Bundesstaat Rhode Island und wurde 2019 von Cory Heinzen und seiner Ehefrau gekauft. Wie Pressherald berichtet, fühlt sich das Paar aus Mexiko in seiner neuen Behausung wohl, dennoch passieren immer noch Dinge, die sich die beiden nicht erklären können. Zwar seien diese weit von einer neuerlichen Heimsuchung entfernt, dennoch sollen sich Türen immer noch wie von Geisterhand öffnen und ab und an tauchen Fußspuren auf, deren Ursprung unklar sei. Auch knarzt es an allen Stellen. Ob dies eher an der Bausubstanz liegen könnte, bleibt dem Auge des Betrachters überlassen. Cory und Jennifer Heinzen planen jedenfalls, das Haus zu renovieren und es Fans zugänglich zu machen. Im Verlauf des Artikels erfahrt ihr alles über die gruselige Vorgeschichte der Immobilie, beginnend mit einem kurzen Portrait des Ehepaares Warren.
Ed & Lorraine Warren
Gering budgetiert erzielte die Story über das verfluchtes Farmhaus ein finales Einspielergebnis von knapp 318 Millionen US-Dollar und genoss zudem durch die Fortsetzung „Conjuring 2“ und die Spin-offs „Annabelle“ und „Annabelle 2“ Jubelstürme der Horror-Fans. Im Mittelpunkt der Geistergeschichte stehen Ed und Lorraine Warren, die während ihrer langjährigen Arbeit als Gruselforscher unglaubliche Phänomene beobachteten und oftmals als letzte Hoffnung galten, wenn Menschen aus lauter Verzweiflung nicht mehr weiter wussten. So auch Familie Perron, der einst das Spukhaus gehörte.
Umstrittene Legenden
Dämonologen, Spukforscher, paranormale Ermittler oder einfach nur Scharlatane: Die Warrens sind wohl Amerikas bekannteste Geisterjäger und beschäftigten sich über mehrere Jahrzehnte lang mit übernatürlichen Phänomenen, Geistern und Dämonen. Mittlerweile ist Ed Warren zwar verstorben, er und seine Frau Lorraine gelten aber bis heute als umstrittene Legenden, die Wan durch seine Werke zu Filmhelden werden ließ.
Die grausame Wahrheit hinter „Conjuring – Die Heimsuchung“
Recherchiert man Näheres über die Hintergründe des Films, stellt man fest, dass tatsächlich eine Tonaufnahme eines Interviews existiert, das Lorraine Warren einst mit der echten Carolyn Perron führte. Genau wie im Film wurden die Perrons angeblich jahrelang von mehreren Geistern terrorisiert, die sie bis in die Verzweiflung getrieben haben sollen…
Die Geschichte des Farmhauses in Rhode Island
In den 1970er-Jahren kauften die Perrons in Harrisville, Rhode Island ein altes Farmhaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem sie sich zusammen mit ihren fünf Töchtern niederlassen wollten. Mit der Zeit kam es jedoch zu unerklärlichen Vorkommnissen, die die Familie in den Wahnsinn trieben. Die älteste Tochter der Perrons verarbeitete die schrecklichen Erlebnisse sogar in drei Büchern und schildert dort, wie sie direkt nach dem Einzug und im Alter von zwölf Jahren Kontakt mit einem Geist aufgenommen haben soll.
Unerklärliche Vorfälle
Bereits wenige Tage nach ihrem Einzug kam es zu unerklärlichen Vorfällen, die die Familie eine Zeit der Angst und der Verzweiflung durchleben ließen. Türen schlugen zu, in manchen Räumen wurde es plötzlich entsetzlich kalt und die Familie plagte ein wiederkehrender, fürchterlicher Gestank nach Verwesung. Immer wieder wurden die Perrons von Fliegenschwärmen geplagt, zudem vernahmen sie plötzliche Temperaturschwankungen in den Räumen des 1736 erbauten Hauses, für die es keine logischen Erklärungen gab.
Hilferuf
Rund drei Jahre nach der ersten Spuk-Attacke suchte das verzweifelte Ehepaar die prominenten Geisterforscher auf und bat um Hilfe. Lorraine und Ed Warren versuchten den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen und untersuchten das Haus. Laut den Spukforschern gehörte es einst einer Frau namens Bathsheba Sherman, die 1812 in Rhode Island geboren wurde. Sherman war eine Hausfrau, die gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn in dem Haus lebte. Eines Tages soll sie jedoch einen schrecklichen Mord begangen haben…
Dem Teufel geopfert
Laut Lorraine Warren habe Bathsheba Sherman ihren Sohn mit einer Stricknadel getötet, um den Säugling opfern. Sie soll eine Hexe gewesen sein, die im Pakt mit dem Teufel stand. 1885 verstarb Sherman und soll seitdem als Geist in dem Haus ihr Unwesen getrieben haben. Im Gegensatz zu den Warrens glaubte Andrea Perron, der spukende Geist sei der der früheren Besitzerin des Hauses, Mrs. Arnold, die sich im 18. Jahrhundert in der Scheune erhängt haben soll.
Vergeblicher Hilferuf
Selbst die erfahrenen Warrens konnten der Familie Perron nicht helfen, die Vorfälle nahmen kein Ende und brachten die Familie an den Rande des Wahnsinns. Als der Spuk selbst nach zehn Jahren nicht enden wollte, zogen sie schlussendlich aus dem Farmhaus aus und versuchten so, die verstörenden Ereignisse hinter sich zu lassen. Die Warrens hingegen forschten weiter und erarbeiteten sich ihren Ruf als Experten im Kampf gegen das Böse. Lorraine Warren, die dieses Jahr übrigens ihren 91. Geburtstag feierte, konnte für den Film sogar zu einem kleinen Gastauftritt bewegt werden: Sie sitzt bei dem Vortrag, den Carolyn besucht, in der ersten Reihe.
Eine sehenswerte Horror-Reihe
Ob nun erfunden oder nicht, immerhin führten die damaligen Ereignisse zu einer sehenswerten Horror-Reihe. Bis heute verkauft Lorraine Warren übrigens Bücher über paranormale Phänomene und hält auch im hohen Alter noch Vorträge über ihre Erlebnisse mit der „Spuk-Forschung“. Das kleine Okkultmuseum im Keller ihres Hauses, das auch im Film zu sehen ist, existiert sogar wirklich! Die Spukforscherin gab in einem Interview zu Protokoll, in ihrer Laufbahn als Geisterforscherin über 10.000 Fälle untersucht zu haben.