Sowohl der Erstling „Conjuring - Die Heimsuchung“ als auch die Fortsetzungen „Conjuring 2“ und „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ waren im Kino große Erfolge und etablierten einen neuen Stil im Genre des Horrorfilms. Ein wichtiger Grund für die Faszination, den die Filme auf ihr Publikum ausstrahlen, dürfte in der Tatsache liegen, dass die Geschichten auf den wahren Erlebnissen des Ehepaares Ed und Lorraine Warren basieren, die sich als Dämonolog*innen mit parapsychologischen Phänomenen beschäftigten. Wir stellen euch sechs ihrer besonders mysteriösen Fälle vor.
Ed und Lorraine Warren decken auf: Die Heimsuchung der Familie Perron
Das Ehepaar Roger und Carolyn Perron zog mit seinen Töchtern 1970 in ein 1736 erbautes Haus in Rhode Island. Nach zehn Jahren zogen sie allerdings weg, da sich alle Familienmitglieder von Geistern terrorisiert fühlten. Lorraine Warren führt den vermeintlichen Spuk auf eine frühere Bewohnerin des Hauses zurück. So habe eine Frau namens Bathsheba Sherman darin 1844 ihr neugeborenes Kind mit einer Stricknadel getötet und dem Teufel geopfert. Andrea Perron, die mit ihren Eltern das Haus als Kind bewohnte, ist sich allerdings sicher, dass der von ihr wahrgenommene Geist der der früheren Besitzerin Mrs. Arnold sei, die sich in der Scheune des Hauses erhängte. „Conjuring - Die Heimsuchung“ erzählt genau diese Geschichte.
Die Morde von „Amityville“
Auch das Ehepaar George und Kathy Lutz nahm die Hilfe von Ed und Lorraine Warren in Anspruch. Ihr neues Eigenheim entpuppte sich ebenfalls als Horror-Haus, in dem sich Türen wie von selbst öffneten und unheimliche Geräusche die Familie terrorisierten. Schließlich flüchtete die Familie und kehrte Amityville den Rücken. Bei diesem Namen dürften bei Horror-Fans natürlich sofort alle Alarmglocken erklingen, schließlich handelt es sich um einen der berühmtesten Orte des Schauer-Genres, der schon vielen Verfilmungen als Ausgangspunkt dienen durfte. Demnächst wird sich mit „Amityville: The Awakening“ das nächste Exemplar in die illustre Reihe einfinden.
Realer Hintergrund des Schreckens ist übrigens der Fall von Ronald DeFeo, der in dem Horrorhaus 1974 seine Familie brutal ermordete und damit erst dafür sorgte, dass es sich zu solch einem verfluchten Ort entwickelte.
Die Geschichte der Puppe Annabelle
Schon in „Conjuring - Die Heimsuchung“ tauchte die Schauer-Puppe Annabelle auf, später wurde ihr sogar ein eigener Film gewidmet. Auch sie hat einen realen Hintergrund, mit dem sich Ed und Lorraine Warren auseinandersetzten. So gehörte die Puppe in den 1970er-Jahren einer Schülerin namens Donna Bernard, die schnell bemerkte, dass es sich bei ihrem Geburtstagsgeschenk nicht um ein reguläres Spielzeug handelte. Plötzlich fand sie die Puppe an Orten, an denen sie sie zuvor nicht ablegte und bat die Dämonolog*innen um Hilfe. Nach einer scheinbar fehlgeschlagenen Teufelsaustreibung wurde Annabelle jedoch noch gefährlicher, sodass die Warrens sie an sich nahmen und aus dem Verkehr zogen. Bis heute liegt sie verschlossen im Warren’s Occult Museum in Connecticut und kann besichtigt werden.
Das Haus der Dämonen in Connecticut
Auch hier bildet ein scheinbar verfluchtes Haus den Hintergrund für eine Verfilmung eines echten Falls des Ehepaars Warren. „Das Haus der Dämonen“ basiert auf den Erlebnissen der Familie Snedeker aus Connecticut, die in den 1980er-Jahren in ihrem Eigenheim die Anwesenheit von Dämonen verspürten. Bei ihrer Untersuchung fanden die Forschenden Instrumente aus der Pathologie und führten schließlich 1988 eine Geisteraustreibung durch. Heute widersprechen sich einzelne Mitglieder der Familie Snedeker bei der Schilderung der damaligen Ereignisse jedoch, sodass nicht genau geklärt werden kann, was tatsächlich passierte.
Ed und Lorraine Warren auch in Europa: Der Werwolf von England
In einem eher ungewöhnlichen Fall ermittelten Ed und Lorraine Warrens in England. Dort soll ein Mann namens Bill Ramsey immer wieder zum Werwolf mutiert sein. Der Fall war ein gefundenes Fressen für die Klatschpresse, doch der Patient klagte tatsächlich über seltsame Anfälle, die ihn zu einer Art Tier werden ließen. Er bat sogar darum, eingesperrt zu werden, um seiner Familie nicht zu schaden. Die Warrens führten 1992 einen Exorzismus mit dem Mann durch, danach wurde er nicht weiter auffällig.
Der Fall Arne Cheyenne Johnson
Arne Cheyenne Johnson griff als junger Mann seinen potentiellen Schwiegervater an und verletzte ihn mit einem Messer tödlich. Vor Gericht plädierte Arne Johnson auf nicht schuldig, da er während der Tat vom Teufel besseren gewesen sei. 1981 war dies der erste Fall einer solchen Verteidigungs-Strategie in den USA. Die Warrens wurden in den Fall involviert und erfuhren von dem geplagten 19-Jährigen, dass ihm regelmäßig verschiedene grausige Monster erscheinen würden. Diese Motive wurden später in „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ und in der „Insidious“-Reihe wieder aufgegriffen. Trotz ihrer Intervention wurde Arne Cheyenne Johnson schließlich verurteilt, musste aber nur fünf Jahre im Gefängnis einsitzen.