Das „Conjuring“-Universum wächst und gedeiht. Doch nicht alle geplanten Werke werden das Licht der Horror-Welt erblicken, wie James Wan nun verraten hat.
Die Einsparungen und Streichungen beim angeschlagenen Medienriesen Warner Bros. Discovery machen offensichtlich nicht einmal vor seinen größten Werken halt. Im dritten Quartal musste das Unternehmen Verluste in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar vermelden – und das nach einem Minus von 3,4 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal. Um diese einzudämmen, hat der neue CEO David Zaslav massive Einsparungen verordnet und in diesem Zuge zahllose Filme und Serien komplett eingestellt. Selbst potenzielle Prestige-Werke wie „Batgirl“ und große Serien wie „Westworld“ mussten seiner Vision weichen.
Die Zeiten großer Experimente und erzwungener Projekte seien vorbei, betonte Zaslav bei der Präsentation der Quartalszahlen (via Deadline). Stattdessen wolle er sich wieder ganz auf große Filme und Marken konzentrieren:
„Wir hatten seit 13 Jahren keinen Superman-Film, wir hatten seit 15 Jahren keinen ‚Harry Potter‘-Film. Die DC- und ‚Harry Potter‘-Filme haben Warner in den vergangenen 25 Jahren viel Profit eingebracht. […] Man konzentriert sich auf die großen Filme, Event-Filme, für die Leute das Haus verlassen und das Abendessen stehen lassen, um sie zu sehen.“
Horrorfilme gehören zu den absoluten Gewinnern der unruhigen Zeiten, in denen wir uns befinden mit der Corona-Pandemie, dem Ukrainekrieg und der damit beschleunigten Inflation und Energiekrise. Immer dann, wenn es darum geht, dem Grauen der Realität zu entfliehen, zieht es die Leute ganz besonders in die Welt des Horrors. Klingt widersprüchlich? Tatsächlich gelingt es der Wissenschaft zufolge, auf diese Weise den Blick von einem Schrecken auf den anderen zu lenken. So lerne der Verstand, mit Stresssituationen umzugehen. In der Folge könnten besonders Horrorfans mit tatsächlichen Krisen besser umgehen (via NY Times).
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Kein Wunder also, dass gerade bei Horrorfilmen aktuell die Kassen klingen, selbst komplett neue Filme wie „Smile – Siehst du es auch?“, die erst ein Publikum finden müssen, laufen blendend mit rund 190 Millionen US-Dollar an Einnahmen. Sogar der ultrabrutale Indie-Splatter „Terrifier 2“ konnte bislang und nur in den USA das 32-fache seiner Produktionskosten durch wenige Vorstellungen wieder einspielen. Besonders effektiv sind Horrorfilme immer dann, wenn sie angeblich auf wahren Begebenheiten beruhen, so wie die Filme in unserem Video.
Warner Bros. setzt auf sein Horror-Zugpferd – mit einer Ausnahme
Unter den großen Studios Hollywoods ist Warner das erfolgreichste in Sachen Horrorfilme. Immerhin besitzt es das bis dato erfolgreichste Horror-Universum mit den „Conjuring“-Filmen und den vielen Spin-offs. Echtes Novum: Der erfolgreichste Einzelfilm innerhalb dieses Universums, „The Nun“ mit 365 Millionen US-Dollar an Einnahmen, entstammt nicht einmal den Hauptfilmen.
Das zeugt zum einen von einer riesigen Gefolgschaft und zum anderen von einer konstanten Qualität innerhalb des filmischen Universums an sich. Die zahllosen Querverweise unter den Filmen tun ihr Übriges. Patrick Wilson und Vera Farmiga, die in den „Conjuring“-Filmen das Ehepaar Ed und Lorraine Warren verkörpern, spielten gar eine große Rolle in „Annabelle 3“.
Mit „Conjuring 4“ und „The Nun 2“ sind aktuell zwei weitere Horrorwerke in Arbeit. Doch auf ein Spin-off, das sich lange in Planung befand, müssen Fans verzichten, wie Schöpfer James Wan über Instagram wissen ließ:
„Rückblick auf meinen großen Freund, den Crooked Man, gespielt vom unglaublichen Javier Botet. Javiers Bewegungen waren fast übernatürlich; und einige Leute hielten die Figur für eine computergenerierte. Ich habe ihn in Zeitlupe und rückwärts gefilmt – alles Kameratricks nach alter Schule. Und nein, unglücklicherweise wird es keinen Spin-off-Film mit dieser Figur geben. Das liegt nicht in meiner Hand. Aber vielleicht eines Tages.“
„The Crooked Man“ mit der unheimlichen Figur aus „Conjuring 2“ gehörte lange Zeit zu den gehandelten Spin-offs und wurde zugunsten von „The Nun“ zurückgestellt. Offenbar ist man bei Warner nicht der Ansicht, dass diese Horrorgestalt die Massen in die Kinos locken kann. Schade.
Gute Horrorfilme brennen sich ins Gedächtnis ein. Daher dürfte dieses Quiz für Horrorfans eigentlich gar kein Problem darstellen. Oder doch? Testet euch: