Die 12-jährige Conni Klawitter lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in Neustadt. Sie ist aufgeweckt und fröhlich, hat viele Freunde, ist abenteuerlustig und oft auch trotzig. Zu Beginn der siebten Klasse muss sie die Schule wechseln. Dort sind viele Mädchen, die sich zickenhaft benehmen und mit denen Conni sich gar nicht versteht. Doch als sie von ihrer Oma einen Hund geschenkt bekommt, der ihr zugelaufen ist, ist sie begeistert und tauft ihren neuen kleinen Freund auf den Namen Frodo. Eigentlich jedoch gehört dieser Schuldirektor Möller. Und der will ihn unbedingt wiederhaben, um ihn für eine Werbekampagne auszunutzen. Conni und ihre Freunde beschließen: Frodo muss geholfen werden! Seit über 20 Jahren erscheinen in der gleichnamigen Kinderbuchreihe regelmäßig Geschichten über die kleine freche Conni, die für jede Altersstufe verfasst werden. Franziska Buch hat sich für ihre Verfilmung die Geschichten ausgesucht, in denen Conni sich auf der Schwelle zwischen Kind und Teenager befindet. So gelingt es geschickt, die Brücke zwischen den verschiedenen Altersstufen und den dazugehörigen Alltagskonflikten zu schlagen, wobei vor allem jüngere Kinder sich sehr gut mit der Heldin und ihrer Clique identifizieren können, die ungekünstelt, frisch und natürlich agieren. Da gibt es die schlauen Kids, die sich mit der modernen Technik auskennen und die ängstlichen Kinder, die Hindernisse überwinden müssen, bevor sie zum Helden werden können. Oder auch die zickenhaften Teenie-Mädchen, die aber im Grunde ihres Herzens auch nur zu einer Gruppe gehören wollen, in der sie so gemocht werden, wie sie sind. Im Zentrum der abenteuerlichen und sehr unterhaltsamen Geschichte steht Conni, die von Emma Schweiger verkörpert wird. Sie vereint alle Eigenschaften der Gruppe in sich, dient den Zuschauern hervorragend als Identifikationsfigur, ist ein gutes Vorbild, indem sie für Gerechtigkeit und die Unterstützung der Schwächeren kämpft und lädt alle ein, ein Teil des Abenteuers zu sein. Viele witzige Szenen, gerade mit Heino Ferch als bös-verpeiltem Direktor, dienen für komische Momente, die weitere Besetzung mit Ken Duken, Anneke Kim Sarnau und Iris Berben ist hochkarätig, dazu ist die ganze Atmosphäre in der großartig fotografierten ländlichen Idylle auf eine wunderbare Weise zeitlos. CONNI & CO ist ein liebevoll gestalteter, sorgsam und temporeich inszenierter und stimmungsvoller Unterhaltungsfilm für Kinder und Jugendliche und wird mit Sicherheit nicht nur das Herz der zahlreichen Conni-Fans erfreuen.
Jurybegründung:
Der Film CONNI & CO basiert auf der seit vielen Jahren populären Kinderbuchreihe unter anderem von Julia Böhme und Dagmar Hoßfeld um das Mädchen Conni Klawitter, das zwischen dem Alter von drei bis zwölf Jahren begleitet wird. Ein Teil des Zielpublikums wird daraufhin mit dieser Figur sehr vertraut sein. Franziska Buch, die Regisseurin bekannter Kinderfilme wie EMIL UND DIE DETEKTIVE und BIBI BLOCKSBERG, übernahm die Regie, und konzentriert sich in der ersten Realverfilmung auf die zwölfjährige Conni, die mit ihrem kleinen Bruder zu Beginn des Films die Schule wechseln muss.
Die Handlung des Film kreist um einen kleinen Hund namens Frodo, der Conni (Emma Schweiger) bzw. ihrer Oma zuläuft, den sie jedoch nicht behalten darf, weil ihr Bruder eine Hundehaarallergie hat. Als der bösartige Besitzer des Hundes, Schuldirektor Möller (Heino Ferch), diesen zurückfordert, muss Conni ihre SchulkameradInnen mobiliseren, um Frodo aus den Händen des Tierquälers zu befreien. Am Ende gelingt es, zusätzlich auch noch Großmutters (Iris Berben) Gnadenhof für verwaiste Tiere vor dem Ruin zu retten.
Franziska Buch inszenierte CONNI & CO als Feelgood-Movie, das mit aufwändigen Kamerafahrten, knalliger Farbdramaturgie und kommentierenden Songs von Jeanette Biedermann ein schlüssiges Gesamtpaket vermittelt und auf ein möglichst großes Familienpublikum abzielt. Gerade die bekannten Darstellerinnen und Darsteller von Heino Ferch über Iris Berben bis Ken Duken liefern deutlich überzeichnete Comiccharaktere, während die jugendliche Besetzung weitgehend natürlich agiert. Die Topographie der Drehorte, die zwischen suburbaner Idylle und sonnigem Landleben changieren, schafft eine Kunstwelt mittelständischer Sicherheit, in der die aufgeworfenen Probleme (vor allem Tierquälerei) lösbar bleiben. Andere gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Schul-Mobbing werden allenfalls kurz angerissen. Dafür plädiert der Film überdeutlich für Solidarität mit den Bedürftigen und zeigt ein positives Bild der umfassenden Solidarität. Den Jugendlichen kommen dabei ihre überlegenen technischen Kenntnisse zugute.
CONNI & CO orientiert sich deutlich an seinen Buchvorlagen und bewahrt die comichaften Vereinfachungen in Milieu- und Figurenzeichnung. Auch die Dramaturgie konzentriert sich eher lose auf einem durchgehenden Handlungsfaden, meist funktioniert sie episodisch und reiht kleinere Abenteuer aneinander. Milieu und Ort streben eine Zeitlosigkeit an, die universal erscheinen mag und nicht zu wörtlich genommen werden will. So erscheinen auch die zwölfjährigen GynasiastInnen nicht wirklich wie ein authentisches Generationenporträt, sondern dienen als Identifikationsfiguren für ein jüngeres Publikum.
Auf seine sehr deutliche und selbstbewusst naive Weise gelingt es dem Film CONNI & CO, das Konzept der Buchvorlagen auf die Leinwand zu übertragen und für ein Publikum zwischen acht und zwölf Jahren attraktiv aufzubereiten. Ethische Probleme werden dabei auf spielerische Weise angesprochen und positiv gelöst. Die Kommission verleiht dem Film daher das Prädikat „wertvoll“.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Conni und Paul kommen nach den Ferien gemeinsam in die siebte Klasse ihrer neuen Schule. Sie müssen neue Freunde finden, was für Conni besonders schwierig ist. Da hilft es ihr, dass sie einen zugelaufenen Hund bekommt. Doch ihr Bruder ist allergisch und sie muss den Hund wieder abgeben. Der wahre Besitzer des Hundes ist ihr neuer fieser Schuldirektor, der den Hund schlecht behandelt. Um das Tier zu retten, bricht Conni viele Regeln und braucht Hilfe von Freund und Feind. Sie schließen sich zusammen und entwickeln einen gewagten Plan.
Die Geschichte erzählt von Freundschaft, Familie, Tierliebe, Mut und Zusammenhalt. Der Film ist aufwendig und in sich stimmig produziert. Die Kameraführung ist abwechslungsreich und dem Verlauf der Geschichte angemessen. Die Spannung wird durchgehend auf einem hohen Niveau gehalten. Die Entwicklung der Geschichte ist zum Teil vorhersehbar, was aber unserem Interesse am Fortlauf der Handlung nicht sehr geschadet hat. Neben dem Haupterzählstrang gibt es auch viele kleine Nebenhandlungen, welche die Grundgeschichte unterstützen und zusätzliche unterhaltende Szenen liefern. Es ist eine Abenteuergeschichte mit einigen lustigen Elementen. Der Film ist mit vielen bekannten deutschen Schauspielern besetzt. Alle Darsteller haben ihre Figuren gut verkörpert. Der Film ist unserer Meinung nach für Kinder ab 6 Jahren geeignet und bietet sich auch für einen Familienkinobesuch an.
Gefühlvoll: 3 Sterne
Unterhaltsam: 4 1/2 Sterne
Lustig: 2 Sterne
Spannend: 3 Sterne
Aufwendig: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 3 1/2 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)