In einem Interview sprach Regisseur Francis Lawrence über die lange geplante „Constantine“-Fortsetzung. Dieses Mal werde er keine Kompromisse mehr eingehen.
Mit dieser Ankündigung hatte wirklich kaum jemand gerechnet: Erst kürzlich wurde bekannt, dass Warner Bros. 17 Jahre nach dem ersten Film eine Fortsetzung zu „Constantine“ plant. Der DC-Verfilmung der „Hellblazer“-Comics mit Keanu Reeves als kettenrauchenden Exorzisten John Constantine war 2005 kein allzu großer Erfolg beschieden, entwickelte sich im Laufe der Jahre jedoch zu einem kleinen Kult-Geheimtipp.
Dass Regisseur Francis Lawrence, der mit „Constantine“ sein Regiedebüt gab, nach so langer Zeit eine weitere Chance erhält, ist mit Sicherheit der neuen Popularität von Keanu Reeves sowie den Umstrukturierungen bei Warner Bros. Discovery unter dem neuen CEO David Zaslav geschuldet. Für den 51-Jährigen kommt die unverhoffte Gelegenheit gerade recht, über viele Jahre hinweg hatten er und Reeves versucht, eine Fortsetzung anzukurbeln. Sie hatten immer das Gefühl, dass Constantines Geschichte auf der großen Leinwand noch nicht zu Ende erzählt war.
Vor allem aber fühlte sich Lawrence in gewisser Weise hintergangen – und zwar von der US-amerikanischen Motion Picture Association. Der Verband vergibt die Altersempfehlungen und verpasste „Constantine“ seinerzeit ein hohes R-Rating. Hierzulande wurde der Film, den ihr über Amazon streamen könnt, mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren veröffentlicht. Dabei wurde die 100 Millionen US-Dollar teure Produktion für ein möglichst breites Publikum konzipiert, Lawrence hielt sich bewusst in Sachen Horror und Gewaltdarstellung zurück, um eine PG-13-Freigabe zu erhalten.
Diesen Fehler werde er bei „Constantine 2“ nicht wiederholen, verspricht Lawrence im Gespräch mit The Wrap:
„Eines der größten Probleme beim ersten Film war für mich, dass wir die Regeln von Warner Bros. befolgt haben, um einen Film mit der Altersfreigabe PG-13 zu machen, was Gewalt, Blut, Schimpfwörter und Sexualität angeht. Aber die Prüfungskommission hat uns ein hartes R gegeben, basierend auf der Grauzone der Intensität. Und ich bedauere sehr, dass wir einen Film mit der Altersfreigabe R haben, der eigentlich ein PG-13-Film ist. Hätte ich einen Film mit einem R-Rating machen sollen, hätte ich wirklich einen Film mit R-Rating gemacht. Ich hätte ihn viel gruseliger und viel brutaler angelegt und ich hätte einen Film mit echtem R-Rating inszeniert.“
Viel gruseliger also. Ob „Constantine“ so gruselig wie diese Filme in unserem Video geworden wäre?
„Constantine 2“ soll gruseliger, blutiger, aber auch zynischer werden
Bis „Constantine 2“ in die Kinos kommt, werden sich Fans allerdings noch eine ganze Weile gedulden müssen. Lawrence ist ein gefragter Filmemacher, gerade erst hat er die Dreharbeiten zum „Tribute von Panem“-Prequel „Das Lied von Vogel und Schlange“ beendet, als Nächstes widmet er sich der Videospielverfilmung „Bioshock“ für Netflix. Apropos, beim Streamingdienst startet ab dem 18. November 2022 sein neuer Film „Schlummerland“ mit Jason Momoa.
Die Arbeiten am nächsten Abenteuer für John Constantine stehen noch ganz am Anfang, ein Drehbuch muss erst geschrieben werden. Ideen seien jede Menge vorhanden – und das Vorhaben, die Fehler des ersten Films auszubügeln:
„Die Idee dieses Mal ist es, zumindest für mich, dass ich mich voll reinhänge und einen ‚Constantine‘ mit echtem R-Rating inszeniere. Das, denke ich, ist es, was die Leute von Anfang an wollten – keine PG-13-Version, die nur zufällig ein R-Rating trägt.“
Aber mehr Horror und mehr Action allein reichen nicht, Lawrence will den Charakter des Exorzisten näher an die Comic-Vorlage heranbringen, sprich ihn zynischer und düsterer anlegen. Das dürfte auch ganz im Sinne von Keanu Reeves sein.
Keanu Reeves‘ Alter anhand seiner Filme erkennen? Für Fans mit Sicherheit kein Problem, oder?