Steven Soderbergh betritt abermals Neuland mit einem außergewöhnlichen Haunted-House-Film. Der volle Trailer verspricht eine neue Erfahrung für Horrorfans.
2013 kündigte Steven Soderbergh seinen Rückzug vom Filmgeschäft an. Damals ließ der Filmemacher wissen, dass „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ und „Liberace – Zuviel des Guten ist wundervoll“ seine letzten Filme sein sollten. Der Autorenfilmer konnte sich nicht mehr mit der Art und Weise identifizieren, wie Filme gedreht werden, äußerte er im Interview mit dem New York Magazine. Die Studios, vor allem aber die Finanziers hätten absolut keinen Respekt mehr vor Filmschaffenden, lamentierte der 61-Jährige. Keine zwei Monate war er im Ruhestand, da lockte die Serie „The Knick“: Soderbergh war zurück – und hat seither munter mit Formaten und Genres jongliert. Mit „Presence“ wagt er sich nun an einen Haunted-House-Horrorfilm, der nur einen einzigen Schauplatz hat. Und wie der erste volle Trailer nun zeigt, wird auch dieser eine völlig neue Erfahrung für das Publikum:
Wie kann ein derartiger Trailer, der im Grunde nichts anderes als ein Haus von außen und innen zeigt, nur so unheimlich effektiv sein? Sicher, die eigene Erwartungshaltung angesichts der Haunted-House-Thematik gepaart mit dem Sounddesign sorgt mit der gespenstischen Ruhe, mit der die Kamera langsam durch das Haus fährt, für absolute Gänsehaut, obwohl im Grunde fast nichts passiert. Und genau das ist wohl auch der Plan von Regisseur Soderbergh und Drehbuchautor David Koepp („Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt“).
Denn im Mittelpunkt der Handlung steht nicht etwa die Präsenz, die das Haus heimsucht, in das eine Familie frisch einzieht, sondern die Familie selbst. „Presence“ soll den ersten Reaktionen vom Sundance Film Festival nach auch kein gewöhnlicher Horrorfilm sein, sondern vielmehr ein übernatürliches Drama, eventuell ähnlich wie David Lowerys „A Ghost Story“, den ihr über Amazon streamen könnt. Doch gerade Horrorfans wissen: Je mehr man sich mit den Hauptfiguren identifizieren kann, je mehr sie einem ans Herz wachsen, umso mehr fiebert man mit ihnen mit. Bei der Vorführung in Sundance sollen einige Gäste den Saal vorzeitig verlassen haben, weil sie die nervöse Spannung nicht mehr ausgehalten haben. In den USA hat der nur 85 Minuten lange Film auch ein R-Rating unter anderem wegen der Gewaltdarstellung erhalten. Ganz so harmlos ist er also nicht. Hierzulande könnte „Presence“ ein Kandidat für eine Altersfreigabe ab 16 Jahren sein.
„Presence“ wird aus der Sicht der Präsenz erzählt
Steven Soderbergh zeichnet sich als Filmschaffender durch seine oft innovative Herangehensweise an klassische Geschichten aus. „Presence“ macht da keine Ausnahme. Hier verfolgt das Publikum die Geschichte aus der Perspektive der übernatürlichen Entität, die aus einem selbst ihr unerfindlichen Grund ans Haus gebunden ist und ein besonderes Interesse an den Kindern der Familie entwickelt. Dabei ist sie nicht unbedingt bösartig, aber doch etwas, das den Hausfrieden stört.
Neben Lucy Liu sind in weiteren Rollen Callina Liang, Chris Sullivan, Julia Fox, Lucas Papaelias, West Mulholland, Eddy Mayday sowie Benny Elledge und Natalie Woolams-Torres zu sehen. „Presence“ wird in den USA am 17. Januar 2025 in den Kinos starten. Ob und wann er hierzulande in die Kinos kommt oder ob er nur über Streaming veröffentlicht wird, steht noch nicht fest. Definitiv dürfte beziehungsweise sollte er bei Genrefans ganz oben auf der Liste stehen.
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