Corrections Class: Lena ist ein fröhliches, behindertes Mädchen, das nach Jahren des Heimunterrichts sich schon riesig darauf freut, wieder zur Schule zu gehen. Sie kommt in eine spezielle Klasse für behinderte Schüler, die am Ende des Schuljahres dahingehend beurteilt werden, ob sie wieder in eine "normale" Klasse eingegliedert werden können. Ihre genervten Lehrer zeigen allerdings kein Interesse, ihre Schüler zu motivieren. Trotzdem...
Handlung und Hintergrund
Die 16-jährige Lena (Maria Pojeszhajewa) sitzt im Rollstuhl und wurde bisher von ihren strengen Eltern zu Hause unterrichtet. Eines Tages darf sie an einer Förderunterrichts-Klasse in der öffentlichen Schule teilnehmen, die von Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungen besucht wird. Der Schullalltag ist trist und wird von den brutalen und autoritären Lehrern geprägt, die keinerlei Interesse an den ihrer Meinung nach unwichtigen Schülern haben. Bald steigt Lena wegen ihrer lebensfrohen und frechen Art zu einer beliebten Mitschülerin auf, die viel Zeit mit ihren Klassenkameraden verbringt. Aus Langeweile haben die frustrierten Jugendlichen ein gefährliches Spiel erfunden. Sie legen sich zwischen die Bahngleise und lassen die fahrenden Züge über sich hinwegrollen. Nur so können die Außenseiter sich wirklich lebendig fühlen. Als Lena und ihr Mitschüler Anton (Philipp Awdejew) sich schließlich ineinander verlieben, eskaliert die Lage. Ihr Umfeld ist gegen die Beziehung und verhält sich sogar feindselig gegenüber dem Paar. Sie setzten alles daran, die beiden wieder auseinander zu treiben. Eine Spirale der Gewalt beginnt. Doch Lena und Anton lassen sich nicht so einfach unterkriegen, auch wenn es weh tut. Das Sozialdrama von dem russischen Regisseur Iwan Twerdowski zeichnet sich durch eine dokumentarische Kameraführung aus, die den Film authentisch wirken lässt. Man ist hautnah am Geschehen dran, wobei das Leiden des jungen Paares unter die Haut geht. Dabei wird ein aktuell brisantes Thema in Russland auf: Behinderte Menschen werden dort oft wie Aussätzige behandelt, von ihren Angehörigen regelrecht versteckt und generell diskriminiert. Der Regisseur möchte mit der berührenden Liebesgeschichte auf diese gesellschaftlichen Missstände aufmerksam machen. Das Drama wurde 2014 auf dem Festival des osteuropäischen Films in Cottbus ausgezeichnet.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Iwan Twerdowski
Produzent
- Natalya Mokritskaya,
- Mila Rozanowa,
- Ulyana Saveleva
Darsteller
- Maria Pojeszhajewa,
- Philipp Awdejew,
- Nikita Kukuschkin,
- Natalija Pawlenkowa,
- Artem Markarjan,
- Olga Lapshina
Drehbuch
- Iwan Twerdowski,
- Dmitri Lantschichin
Kamera
- Fedor Struchev
Schnitt
- Iwan Twerdowski
Ausstattung
- Iwan Twerdowski,
- Fedor Struchev