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Survival-Horror „Crawl“: 5 Gründe, warum sich der Kinobesuch lohnt

Survival-Horror „Crawl“: 5 Gründe, warum sich der Kinobesuch lohnt
© Paramount Pictures

Am Donnerstag, den 22. August 2019, startet der Survival-Horror „Crawl“ in den deutschen Kinos – doch er ist keineswegs ein 08/15-Krokodil-Film! Wir verraten euch, was „Crawl“ sehenswert macht und warum sich der Kinobesuch lohnt.

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 – Achtung, es folgen Spoiler! –

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Auf Florida rollt ein Hurrikan Stärke 5 zu. Bewohner der betroffenen Gebiete packen ihre Sachen und versuchen schnellstmöglich, die Gefahrenzone zu verlassen. Nicht so Haley (Kaya Scodelario)! Auf der Suche nach ihrem Vater fährt sie allen Warnungen zum Trotz Richtung Küste. Tatsächlich findet sie ihn im alten Haus der Familie, das kurz vor dem Verkauf steht. Dave (Barry Pepper) liegt schwer verletzt im Keller des Hauses. Bevor sie sich mit ihm in Sicherheit bringen kann, werden die beiden von Alligatoren angegriffen, die den Keller zu ihrem Jagdgebiet erklärt haben. Als wäre die Situation nicht schon ausweglos genug, bereitet ihnen der steigende Wasserstand im Untergeschoss Probleme…

Klingt soweit nach einem klassischen Tier-Horror und die sind ja eh alle irgendwie gleich, oder? Dennoch steckt in „Crawl“ mehr, als der erste Blick erwarten lässt. Wir verraten euch fünf Gründe, warum sich der Kinobesuch lohnt:

1. Regisseur Alexandre Aja in seinem Element

Mit „High Tension“ (2003) und „The Hills Have Eyes“ (2006) machte sich Aja einen Namen im Horror-Genre und erhielt erstmals internationale Aufmerksamkeit. Nur wenige Jahre später bescherte uns der französische Regisseur bereits einen Ausflug ins blutige Nass und präsentierte das Remake „Piranha 3D“. Nach kurzen Abstechern in andere filmische Gefilde kehrt er nun zum Tier-Horror zurück. Dennoch unterscheidet sich „Crawl“ maßgeblich vom bewusst trashigen „Piranha“-Splatter. In seinem neusten Werk legt der Horror-Meister eine weitaus ernstere Prämisse an den Tag – was dem Film qualitativ zu Gute kommt.  Außerdem stellt der erfahrene Filmemacher ein weiteres Mal sein gutes Gespür für die richtige Atmosphäre und zermürbende Spannung unter Beweis.

Trotz aller Ernsthaftigkeit kann sich „Crawl“ ein kleines Augenzwinkern dennoch nicht verkneifen und lässt im Abspann den einzig passenden Song laufen: „See you later, alligator“ von Bill Haley.

2. Maßvolle Gewalt

Im Gegensatz zu Ajas anderen Werken fließt in „Crawl“ vergleichsweise wenig Blut. Wer auf ausschweifende Gewaltexzesse hofft, ist hier falsch. Dennoch sind die Szenen, in denen die Alligatoren dann tatsächlich zuschnappen und schwere bis tödliche Verletzungen verursachen, umso eindringlicher und wirkungsvoller. Auch wenn Dave versucht, sein gebrochenes Bein zurück in die richtige Position zu bringen, geht einem der Anblick direkt ins Mark. Ohne an dieser Stelle weiter ins Detail gehen zu wollen, sei nur gesagt: Die Aufnahmen sind gut dosiert und treffen sicher ihr Ziel.

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3. Haley und Dave als kämpferisches Vater-Tochter-Gespann

Auf den ersten Blick mag das rührselige Familien-Drama etwas überspitzt und vorhersehbar wirken – dennoch bleibt der Fokus stets auf der eigentlichen Geschichte und driftet nie zu weit ab. Die Tatsache, dass Haley eine erfahrene Schwimmerin ist und Dave sie viele Jahre trainiert hat, treibt die Handlung voran und macht die Entscheidungen der Protagonisten plausibel. Wenn Haley gefühlt minutenlang durch den Keller taucht, weiß sie genau, was sie sich dabei zumutet und agiert keineswegs kopflos. Dabei schwört Dave seine Tochter wie in Kindheitstagen ein und stärkt ihr Selbstvertrauen. Schauspielerisch machen Scodelario und Pepper, die bereits zum dritten Mal zusammenarbeiten, einen klasse Job und bringen Wut, Furcht, Verzweiflung und Kampfgeist überzeugend rüber.

4. Überraschende Jump-Scares

Wer sich gern erschreckt oder vielleicht gern seinen Freunden dabei zusieht, sollte sich zum Start von „Crawl“ unbedingt auf den Weg ins Kino machen. Klar sind ein paar „Schnapper“ der Alligatoren durchaus zu erwarten gewesen. Dennoch versteht es der Film, einigen scheinbar vorhersehbaren Entwicklungen im letzten Moment einen Twist zu geben und den Zuschauer ein ums andere Mal zusammenzucken zu lassen. In puncto Jump Scares kommen Adrenalin-Junkies ebenso wie hartgesottene Horror-Fans auf ihre Kosten.

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5. Gelungene Umsetzung trotz geringem Budget

Mit einem vergleichsweise niedrigen Budget von 13,5 Millionen US-Dollar wurde aus dem Film alles herausgeholt, was möglich war. Der Film protzt nicht mit Spezialeffekten, setzt sie aber gekonnt ein und animiert einen erstaunlich gewaltigen Hurrikan. Auch die Optik der gefräßigen Reptilien kann überzeugen: Egal ob der etwas behäbige Gang auf dem Trockenen, ihre leichtfüßige Beweglichkeit zu Wasser oder die gezielte „Todesrolle“ – alles in allem wirken die Tiere sehr authentisch. Kleines Manko sind allerdings die im Dunkeln leuchtenden Augen.

Zudem scheuchte Aja seine Protagonisten durch echtes Wasser und allerlei realen Schlamm und Matsch, was dem Film zusätzliche Authentizität verleiht. Bleibt nur zu hoffen, dass die (Baby-) Spinnen-Attacke nicht auch echt war…

Fazit: Ein überraschend überzeugender Survival-Horror

Regisseur Alexandre Aja hat sein Können wieder einmal unter Beweis gestellt und liefert mit „Crawl“ einen gradlinigen und schlichten Survival-Horror ab. Der Film kommt ohne Effekt-Hascherei aus und weiß mit überraschenden Jump Scares und dosierter, aber dafür überaus wirkungsvoller Gewalt zu überzeugen. Im klaustrophobischen Keller erweckt Aja menschliche Urängste zum Leben und lässt seine Protagonisten gegen gefräßige Alligatoren antreten, während sie sich obendrein vor dem Ertrinken retten müssen. Die Hauptdarsteller überzeugen als kämpferisches Vater-Tochter-Gespann und machen die ausweglose Situation spürbar. Mit seiner Laufzeit von „nur“ 88 Minuten wird „Crawl“ zum kurzweiligen Unterhaltungsfilm, der seinem Genre zwar nichts Neues beisteuert, aber dennoch den Ansprüchen an einen gelungenen Kinoabend gerecht wird.

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Fun Fact: Angeblich soll „Crawl“ auf einem wahren Ereignis während eines starken Hurrikans beruhen, obwohl in Florida seit 2010 keine zehn Menschen durch Alligatoren zu Tode gekommen sind. Welche Geschichte hinter Ajas „The Hills Have Eyes“ steckt, erfahrt ihr hier:

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