Im Rahmen seines neuen Horrorfilms „Never let Go“ erinnerte sich Regisseur Alexandre Aja an die Liebe von Quentin Tarantino für seinen Alligator-Horror „Crawl“.
Effektive, spannende und originelle Horrorfilme gehören mit zum Schwierigsten, was Filmschaffende angehen können. Sie müssen handwerklich gut inszeniert sein, um die Immersion und die Glaubwürdigkeit innerhalb der Genregrenzen aufrechtzuerhalten. Das Schauspiel der Besetzung muss ein gewisses Maß an Overacting beinhalten, um das Publikum anzuleiten, ohne allzu übertrieben zu wirken. Hinzu kommt, dass das Genre dermaßen ausgereizt ist, dass es noch nie schwieriger war, das Publikum zu fesseln. Umso beachtenswerter ist es, wenn doch einmal ein moderner Klassiker entsteht. So wie bei Alexandre Ajas „Crawl“ von 2019.
Der spannende Mix aus Katastrophenfilm, Tierhorror und Vater-Tochter-Geschichte des „High Tension“-Regisseurs begeisterte nicht nur ein weltweites Publikum, sondern auch Filmemacher Quentin Tarantino, seines Zeichens Kultfilm-Garant aus Hollywood. Dieser zählte ihn zu seinen drei Filmfavoriten des Kinojahres 2019, in einer Reihe mit „The Irishman“ und „Doctor Sleeps Erwachen“. Im Rahmen seines neuen Horrorthrillers „Never Let Go – Lass niemals los“ mit Halle Berry erinnerte sich Aja im Gespräch mit The Hollywood Reporter an diesen Ritterschlag. Er hatte sich zuvor bereits einige Male mit seinem Kollegen getroffen. Als er ihm bei einem Essen in Paris von seinen Ideen zu „Piranha 3D“ erzählte, habe ihm der Regisseur von Kultwerken wie „Pulp Fiction“ und „Once Upon a Time… in Hollywood“ begeistert von seinen eigenen Ideen erzählt. Da habe er bereits gewusst, was für ein Fan vom Tierhorrorgenre Tarantino sei:
„Mein Kumpel Eli Roth (Regisseur von ‚Thanksgiving‘, Anm. d. Red.) rief mich an und sagte: ‚Hey, Quentin [Tarantino] hat [‚Crawl‘] gesehen und war begeistert.‘ Und dann habe ich die Verkündung im Internet gesehen. Also war die Tatsache, dass ihm der Film gefallen hat, das Schönste überhaupt. Manchmal macht man Filme und weiß es nie [wie sie ankommen werden]. Aber findet man ein Publikum, zu dem auch Kritiker*innen und Kolleg*innen gehören, die man bewundert, ist das der Grund, warum man überhaupt versucht, Geschichten zu erzählen.“
Der Tierhorrorfilm könnte glatt auf einer wahren Begebenheit beruhen, so undenkbar ist das Szenario schließlich nicht. Tatsächlich auf wahren Ereignissen sollen dagegen die Filme in unserem Videoclip basieren:
„Crawl 2“ ist der große Wunsch von Regisseur Alexandre Aja
Zuletzt gab es die für Fans erfreuliche Information, dass „Crawl 2“ mit neuer Besetzung und neuem Schauplatz New York City in Planung sein soll und der Horrorfilm noch diesen Herbst gedreht werde. Ganz so optimistisch klingt Aja jetzt nicht mehr. Dennoch äußert er seine Hoffnung, dass es schon bald so weit sein werde:
„Ich wollte unbedingt an einer Fortsetzung mitwirken; und nach ein paar schwierigen Jahren mit Covid und allem anderen habe ich jetzt das Gefühl, dass wir jetzt an einem Punkt sind, in dem es hoffentlich nächstes Jahr dazu kommen könnte. Ich freue mich also schon darauf. Ich bin bereit, loszulegen. Ich habe schon so viele Szenen und so weiter geplant, es ist alles da. Wir müssen es jetzt nur noch tun und zurück ins Wasser gehen.“
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„Crawl“ spielt erstaunlicherweise über weite Strecken innerhalb von Häusern. Wie gut kennt ihr euch mit Horrorfilmen aus, in denen Häuser eine Hauptrolle spielen? Testet euer Wissen mit diesem Quiz: