„Crawl“ ist einer der besten Horrorthriller mit Alligatoren. Fünf Jahre ist es seit dem ersten Teil her. Es ist also Zeit für eine Fortsetzung bei Paramount.
Lediglich 13 Millionen US-Dollar hat „Crawl“ von 2019 gekostet. Dennoch ist es dem französischen Meister der Spannung, Alexandre Aja („High Tension“), gelungen, seinen unwiderstehlichen Mix aus Katastrophenfilm, Tierhorror und Vater-Tochter-Geschichte wesentlich hochwertiger und teurer aussehen zu lassen. Vor allem die Alligatoren entpuppten sich im Überlebenskampf von Haley (Kaya Scodelario) und ihrem Vater Dave Keller (Barry Pepper) als furchterregende Naturgewalten, die den im Film wütenden Hurrikan der Kategorie 5 wie ein laues Lüftchen wirken ließen. Aja, der mit dem spaßigen „Piranha 3D“ bereits Erfahrung in diesem Subgenre sammeln konnte, sorgte mit praktischen sowie computergenerierten Effekten für die perfekte Illusion. Zugegeben, vor allem im Krokodil-/Alligator-Horror ist die Messlatte nicht allzu hoch, lediglich „Lake Placid“ kann sich aus der Nische herausbewegen.
Auch wenn „Crawl“ durchaus seine Schwächen hat, vermochte es Aja, den Puls des Publikums mit klaustrophobischen Szenen und nervenaufreibender Action bis ans Limit hochzujagen und ganz nebenbei ordentliche 92 Millionen US-Dollar an den weltweiten Kinokassen einzunehmen. Zum überzeugenden Horror beigetragen haben nicht zuletzt Kaya Scodelario („Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“) und Barry Pepper („Der Soldat James Ryan“), die größtenteils einzigen menschlichen Bezugspunkte in diesem Horrorthriller. Lediglich das Ende wirkte dann etwas an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig. Nach allem, was sie durchgemacht haben, musste das Vater-Tochter-Gespann einfach überleben – viel zu sympathisch waren sie. Ursprünglich hatten Aja und die Drehbuchautoren Michael und Shawn Rasmussen ein wesentlich düsteres Ende für die beiden vorgesehen: Sie wären Futter für die Alligatoren geworden.
Wie The Hollywood Reporter erfahren haben will, hat Paramount Pictures einer Fortsetzung zu „Crawl“ grünes Licht erteilt. Um das Drehbuch kümmern sich dieses Mal Andrew Deutschman und Jason Pagan. Das Duo zeichnete bereits verantwortlich für die Skripte zum Sci-Fi-Mystery „Project Almanac“ und zum Horrorfilm „Paranormal Activity: Ghost Dimension“. Die beste Nachricht: Aja wird erneut auf den Regiestuhl zurückkehren. Zuletzt inszenierte er das Sci-Fi-Drama „Oxygen“ für Netflix. Produziert wird „Crawl 2“ von Aja sowie Craig J. Flores („300“) und Sam Raimi („Tanz der Teufel“).
Solltet ihr um „Crawl“ auch aufgrund des eher negativen Rufs vom Tierhorror mit Krokodilen bislang einen großen Bogen gemacht haben, werft einen Blick in den Trailer dazu:
„Crawl 2“: Dieses Mal geht es nach New York City
Die Dreharbeiten zu „Crawl 2“ sollen demnach schon im Herbst dieses Jahres in Europa vonstattengehen. Informationen zufolge wird der Film dieses Mal in New York City spielen, statt in Florida. Aber nicht nur der Schauplatz wird ein anderer sein, sondern auch die Besetzung. Obgleich Aja die sympathischen Figuren aus dem ersten Film überleben lassen hat, wird es kein Wiedersehen mit Scodelarios Haley und Peppers Dave haben.
Allerdings dürfte New York City als neuer Ort des Schreckens ausreichend entschädigen. So bieten sich dem Team um Aja völlig neue Möglichkeiten, die hungrigen Alligatoren auf ahnungslose Opfer losgehen zu lassen: in der U-Bahn, im Central Park, ja womöglich sogar auf der Freiheitsstatue. Wer war noch einmal dieser Jason Voorhees? Wann „Crawl 2“ in die Kinos kommen wird, steht zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht fest, ein Start in 2025 wäre aber durchaus vorstellbar. Zur Einstimmung könnt ihr den ersten Teil über Amazon streamen.
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