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Crescendo #makemusiknotwar: Drama um ein Jugendorchester bestehend aus Israelis und Palästinensern zur Völkerverständigung zwischen den verfeindeten Nationen

„Crescendo #makemusicnotwar“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Eduard Sporck (Peter Simonischek) ist ein weltberühmter Dirigent und für seinen strengen Lehrstil bekannt. Um im Rahmen aktueller Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina ein Jugendorchester bestehend aus Musikern beider Nationen zu dirigieren, überredet ihn die Veranstalterin Klara de Fries (Bibiana Beglau) das schwierige Unterfangen in Angriff zu nehmen. Während Eduard zunächst mit Skepsis an das Projekt tritt, reist er zusätzlich mit Gewissensbissen nach Israel: Seine Eltern waren zur NS-Zeit Ärzte und für scheußliche Taten verantwortlich, für die sich Eduard sein ganzes Leben lang geschämt hat.

Zum Vorspiel in Tel Aviv können die israelischen Musiker rund um Violinist Ron (Daniel Donskoy) problemlos anreisen, während die Palästinenser um den Klarinettisten Omar (Mehdi Meskar) und die Violinistin Layla (Sabrina Amali) zunächst die strengen Grenzkontrollen passieren müssen. Für Sporck zählt beim Vorspiel das Talent, egal woher die Musiker stammen. Zwanzig Musiker werden ausgewählt und sollen für das Konzert proben. Jedoch wiegen Vorurteile und das gegenseitige Misstrauen größer als die Völkerverständigung. Ist das Konzert zum Scheitern verurteilt, bevor es überhaupt stattfinden kann?

„Crescendo - #makemusiknotwar“ – Hintergründe

Regisseur Dror Zahavi stellt in seinem neuen Spielfilm die Frage, ob die Kraft der Musik so stark sein kann, um Frieden zwischen verfeindeten Völker zu bewirken. Alle Meinungen im langwierigen Streit zwischen Israel und Palästina, die Beleuchtung von Einzelschicksalen und den verschiedenen Facetten im Streit wird zum Thema des Films.

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Als Vermittler und Mentor führt Peter Simonischek („Toni Erdmann“) das sonst junge Ensemble an. In den weiteren Hauptrollen sind Daniel Donskoy („Sankt Maik“) und Sabrina Amali („4 Blocks“) zu sehen. Am 16. Januar 2020 startet „Crescendo #makemusicnotwar“ in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Dror Zahavi
Produzent
  • Alice Brauner
Darsteller
  • Peter Simonischek,
  • Bibiana Beglau,
  • Daniel Donskoy,
  • Sabrina Amali,
  • Mehdi Meskar,
  • Eyan Pinkovich,
  • Götz Otto
Drehbuch
  • Dror Zahavi,
  • Johannes Rotter
Musik
  • Martin Stock
Kamera
  • Gero Steffen
Schnitt
  • Fritz Busse
Idee
  • Alice Brauner

Kritikerrezensionen

    1. Auf inspirierende Weise erzählt Dror Zahavis Spielfilm CRESCENDO von jugendlichen Musikern aus Palästina und Israel, die in einem gemeinsamen Konzert ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen sollen.

      Eduard Sporck ist ein berühmter Dirigent, der an einer Frankfurter Hochschule unterrichtet. Nun soll er ein Konzert vorbereiten, welches Jugendliche sowohl aus Palästina als auch aus Israel bestreiten. Das Konzert soll aktuelle Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern begleiten und ein Zeichen gegen den Hass setzen, der schon so lange vorherrscht. Eduard zweifelt. Nicht nur, weil er weiß, dass es nicht einfach wird, beide Seiten zusammenzubringen. Sondern auch, weil er eine schwierige Geschichte in sich trägt. Und doch weiß er, dass es die Musik ist, die sich gegen alle Grenzen stellt. CRESCENDO von Dror Zahavi ist ein Film über die Kraft der Musik, die Menschen miteinander verbinden kann. Die Last der Geschichte, die sowohl Jugendliche aus Palästina als auch aus Israel immer mit sich tragen, stellt der Film in vielen Gruppendiskussionen dar. Hierbei werden alle Seiten, alle Meinungen gehört, doch es wird auch in Frage gestellt, ob ein Projekt wie ein gemeinsames Konzert überhaupt Probleme einer solchen Tragweite lösen kann. Durch viele kleine Einzelgeschichten und einem überzeugend agierenden jungen Ensemble werden viele Facetten der Auseinandersetzung und des Austauschs gezeigt. Peter Simonischek ist als Eduard Sporck genau die richtige Autoritätsperson, die durch eine eigene berührende Geschichte den jungen Menschen den Weg weisen kann, um sich einer friedlichen Zukunft zu öffnen. Die wunderschöne gemeinsam erarbeitete Musik setzt den Rahmen der Geschichte, als Zuschauer wird man zu einem Teil der Gruppe, die miteinander streitet, diskutiert, musiziert und lacht. Und so setzt der Film ein mutiges, wichtiges und inspirierendes Zeichen über sein eigentliches Thema hinaus: Dass Grenzen dazu da sind, überwunden zu werden. Durch Zuhören, Reden und Aufeinander zugehen - und natürlich die Kraft der Musik.

      Jurybegründung:

      Neue Perspektiven im Friedensprozess im Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästina ist das Thema dieses Spielfilms. Es gab immer wieder Versuche, durch kulturelle Projekte mit Musik, Theater, Tanz und Film zu einer Annäherung zu finden. Dror Zahavis Spielfilm CRESCENDO erzählt auf idealtypische Weise und in dramaturgischer Zuspitzung von jugendlichen Musikern aus Palästina und Israel, die in einem gemeinsamen Konzert ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen sollen. Angeregt wird das Projekt von einer etwas dubiosen deutschen Stiftung, die einen international anerkannten Dirigenten für diese Aufgabe verpflichtet.

      Dies ist nicht ohne Pikanterie, da Eduard Sporck - gespielt von dem brillanten Peter Simonischek - eine ganz eigene Geschichte mit sich herumträgt, die ihn bereits sein Leben lang belastet. Nun soll der Dirigent ein Konzert vorbereiten, das aktuelle Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern begleiten soll. Das Konzert soll ein Zeichen gegen den Hass setzen, der schon so lange vorherrscht. Wie schwierig dies ist, zeigt der Film überdeutlich. Schon die Auswahl der Musiker in Tel Aviv ist durch Misstrauen und gegenseitige Ressentiments geprägt. Schnell brechen Konflikte aus. Viele der Jugendlichen sehen jedoch vor allem die Chance, mit dem berühmten Dirigenten zu arbeiten, der ihnen vielleicht zu einer internationalen Karriere verhelfen wird. Wegen der offenen Streitigkeiten werden die Proben in der Bergwelt Südtirols verlegt, einer Region, mit der Sporck historisch eng verbunden ist. Der Dirigent übernimmt nicht nur die musikalische Anleitung, sondern ebenso die psychologische, in dem er versucht, den gegenseitigen Hass abzubauen und den Jugendlichen gegenseitigen Respekt zu vermitteln. Durch viele Details und Einzelgeschichten und ein überzeugend spielendes Ensemble junger Talente werden viele Facetten der Auseinandersetzung und die tief verwurzelte Ablehnung deutlich. Auch eine Liebesgeschichte einer Israelin und eines Palästinensers darf dabei nicht fehlen, die zumindest zeitweise ein Stück gelebte Utopie darstellt. Die Kraft der Musik funktioniert, doch es wird kein Happy End geben. Das auf eine solche Verklärung verzichtet wird, ist sicherlich eine der besonderen Stärken von CRESCENDO.

      Im Ausschuss gab es in der ausführlichen Diskussion zum Film auch kritische Stimmen. Einige Mitglieder empfanden die Produktion als eine Art medienpädagogischen Aufklärungsfilm, der die komplexe Situation im Nahen Osten verkürze und stellenweise mit Schwarz-Weiß-Klischees arbeite. Auch wurde von einzelnen Jurymitgliedern die kontinuierliche Entwicklung der Charaktere vermisst.

      Die Mehrheit sah den mutigen Film allerdings mit großem Respekt. Ihrer Meinung nach macht ihn gerade die Zuspitzung der Positionen für ein Publikum interessant, das sich nicht mit allen Details des Konflikts auskennt. Der Film vertritt deutlich eine humanistische Perspektive, die eine Aussöhnung für möglich hält, indem man durch die gemeinsame Arbeit an der Musik lernt, sich gegenseitig als Mensch wahrzunehmen. Dies ist eine Botschaft, die universell gilt und auch auf andere Konflikte, wie den Umgang mit Flüchtlingen, übertragen werden kann. Der Konflikt ist so vielfältig, dass man ihn reduzieren muss und nicht sämtliche Details behandeln kann. Dies ist mit einem klaren und schlüssigen Drehbuch, das einen großen Bogen schlägt, aber viele wichtige Details und starke Identifikationspersonen aufweist, sehr gut gelungen.

      Sehr beeindruckt war die Kommission von der hervorragenden Besetzung der Rollen vor allem der jugendlichen Israeli und Palästinenser. Gerade die beiden „Anführer“, aber auch die jungen Liebenden spielen ihre Rollen sehr überzeugend, auch wenn die Geschichte manchmal etwas plakativ erscheint. Es ist CRESCENDO auf bewundernswerte Weise gelungen, die höchst komplexe israelisch-palästinensische Geschichte in aller Verdichtung glaubhaft darzustellen. Besonders stark sind Sequenzen, die den Alltag in den besetzten palästinensischen Gebieten erzählen, einschließlich Demonstrationen und dem Einsatz von Tränengas, oder die Schikanen bei der Einreise nach Israel zeigen. Gerade diese Sequenzen gehen unter die Haut und sind sehr eindringlich. Die Musik ist sehr gut eingesetzt und verstärkt die Emotionen bei den Zuschauern. Der Film plädiert dafür, zuzuhören und eine eigene Entscheidung zu treffen und steht damit ganz in der Tradition der Berliner CCC-Filmkunst, die ihn federführend produziert hat. Ein wichtiger Film, der hochaktuell ist. Denn der Ausgang der Wahlen in Israel hat gezeigt, wie gespalten das Land noch immer ist.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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