Einem Bericht zufolge könnte Altstar Clint Eastwood nach bald 70 Jahren seinen allerletzten Film vorbereiten. Seinen Ruhestand hätte er sich redlich verdient.
Woher nimmt er nur all die Kraft her? Seit bald 70 Jahren steht Schauspiel-Legende Clint Eastwood vor der Kamera, genauer gesagt seit 1955. Da hatte er seinen ersten (ungenannten) Auftritt im B-Movie „Die Rache des Ungeheuers“ als Laborassistent. Kurz darauf begann er zudem, als Regisseur Filme zu inszenieren. Unglaubliche 39 Filme hat er seit 1971 auf die Leinwand gebracht, wenn man die Kurzfilme, das eine Musikvideo und einzelne TV-Episoden oder Segmente nicht mitzählt; „Sadistico: Wunschkonzert für einen Toten“ war sein Regiedebüt, in dem er gleich selbst die Hauptrolle übernahm. Der 92-Jährige hat mehr Filme als Regisseur verantwortet als andere in Hollywood, die einzig dieses Handwerk ausgeübt haben.
Als Schauspieler und als Filmemacher hat Eastwood alles erreicht, was man in seinem Beruf erreichen kann. Er hat es sogar geschafft, Dirty Harry hinter sich zu lassen und die Rolle nicht zu seinem Stigma werden zu lassen. Mehrfach wurde er für den Oscar nominiert, sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur. Erhalten hat er den begehrten Preis gleich zweimal für die Beste Regie, einmal für „Erbarmungslos“ und einmal für „Million Dollar Baby“. Für sein Lebenswerk wurde er ebenfalls ausgezeichnet – unter anderem 1996 mit dem AFI Life Achievement Award, 2000 mit dem Career Golden Lion, 2002 mit dem Screen Actors Guild Life Achievement Award und 2009 mit der Goldenen Kamera. Für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, wird oft sarkastisch gewitzelt, werden im Grunde nur Leute, die nichts mehr zu bieten haben und denen man auf diese Weise nahelegen will, dass sie sich doch bitte aufs Altenteil zurückziehen sollten.
Clint Eastwood ließ sich davon nicht beirren und machte munter weiter, fabrizierte aber im Gegensatz zu jüngeren Kompagnons wie Francis Ford Coppola und Brian De Palma keine Filme unter dem Niveau seines Zenits: Mit „American Sniper“ und „The Mule“ hat er zwei erstaunliche Spätwerke geschaffen. Selbst als Schauspieler stand er für „Cry Macho“, den er ebenfalls inszeniert hat, noch einmal vor der Kamera. Besagter Film floppte allerdings an den Kassen – und irgendwie kam man nicht umhin, eine Art künstlerisches Schwanken zu bemerken. Hat Eastwood seinen Schaffensdrang ausgeschöpft? Viele Hollywoodstars haben sich im vergleichsweise wesentlich jüngerem Alter aus Hollywood zurückgezogen, wie ihr im Video sehen könnt.
Clint Eastwood: Gewährt ihm Warner Bros. einen letzten Tanz?
Jüngst tauchten in sozialen Netzwerken Bilder des mittlerweile 93-jährigen Gene Hackman auf. Alt ist er geworden, hager. Aber er sieht fit und munter aus. Hackman ist seit bald 20 Jahren im Ruhestand. Und wenn man dem Bericht von DiscussingFilm Glauben schenken darf, dann könnte es ihm Clint Eastwood schon in Bälde gleichmachen.
Den Quellen zufolge heißt es, dass Eastwood seinen finalen und 40. Film anpeilen soll und zwar bei Warner Bros., seinem Haus-und-Hof-Studio seit über 50 Jahren. Bei seinem Schwanengesang handelt es sich demnach um einen Thriller mit dem Arbeitstitel „Juror #2“. Darin dreht sich die Handlung angeblich um ein Geschworenenmitglied bei einem Mordprozess, der/die mit der Tatsache konfrontiert wird, den Tod des Mordopfers verursacht zu haben.
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Interessant ist zudem, dass David Zaslav, neuer CEO und Präsident bei Warner Bros. Discovery, einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bei seinem Antritt noch gesagt haben soll, dass das Studio „niemandem einen Gefallen schulde“, als das Thema auf Clint Eastwoods Flop „Cry Macho“ fiel. Mittlerweile soll er seine Meinung geändert haben und bestrebt sein, dem 92-Jährigen die Bühne für seinen finalen Film zu stellen. Und die Wahrscheinlichkeit soll groß sein, dass sich Eastwood nach „Juror #2“ endgültig aus der Welt des Films verabschiedet.
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