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Dheepan: Die Rebellen der Tamil Tigers haben ihr Ziel eines von Sri Lanka unabhängigen Staates nicht erreicht. Sie wurden besiegt. Um in Frankreich bessere Chancen auf Asyl zu haben, schließt sich Dheepan (Jesuthasan Antonythasan), einer der unterlegenen Soldaten, mit der jungen Frau Yalini (Kalieaswari Srinivasan) und dem Waisenmädchen Illayaal (Claudine Vinasithamby) zusammen – das Trio behauptet gegenüber den Behörden...

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Handlung und Hintergrund

Sidvadhasan (Antonythasan Jesuthasan) verlor im Bürgerkrieg von Sri Lanka beinah alles. Seine Frau und sein Kind sind beide in den Unruhen ums Leben gekommen und nach dem die Tamil Tiger, für die Sidvadhasan kämpft, den Bürgerkrieg verloren haben, findet er Zuflucht in einem Flüchtlingscamp. Dort entscheidet er sich für einen Neubeginn in Frankreich, benötigt jedoch für ein politisches Asyl eine glaubwürdige Geschichte, um einreisen zu können. Er erhält den Pass eines Toten namens Dheepan und tut sich mit zwei weiteren Asylsuchenden zusammen: Eine Frau namens Yalini (Kalieaswari Srinivasan) und die 9-Jährige Illayaal (Claudine Vinasithamby) sollen eine Frau und seine Tochter sein. Der Plan geht vorerst auf und die drei finden Asyl in einem Pariser Vorort. Doch die Probleme nehmen kein Ende.

Als Sidvadhasan als Hausmeister im Viertel beginnt, sieht er sich mit rassistischen Kommentaren und Ausländerhass ausgesetzt. Die Lage spitzt sich zu und ehe er sich versieht, wird er mit den örtlichen Machenschaften im Drogenmilieu konfrontiert. Das Asyl, welches er sich in seiner Heimat vorgestellt hat, schreckt ihn mit Gewalt und Hass zutiefst ab. Die aus der Not heraus und zum Schein aufgebaute Familie muss sich ihren Platz in der neuen Heimat erst verdienen.

„Dämonen und Wunder - Dheepan“ – Hintergründe

Regisseur Jacques Audiard wurde mit dem Film „Dheepan“ bereits zum vierten Mal in den Wettbewerb von Cannes eingeladen und konnte erstmals die Goldene Palme durch die Coen-Brüder in Empfang nehmen. Seine letzten drei Werken „Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Ein Prophet“ und „Der wilde Schlag meines Herzens“ wurden allesamt mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Die beiden Hauptdarsteller Antonythasan Jesuthasan und Kalieaswari Srinivasan geben in diesem Film ihr Debüt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jacques Audiard
Produzent
  • Pascal Caucheteux
Darsteller
  • Jesuthasan Antonythasan,
  • Kalieaswari Srinivasan,
  • Claudine Vinasithamby ,
  • Vincent Rottiers,
  • Marc Zinga
Drehbuch
  • Jacques Audiard,
  • Noé Debré,
  • Thomas Bidegain
Musik
  • Nicolas Jaar
Kamera
  • Éponine Momenceau
Schnitt
  • Juliette Welfling
Casting
  • Philippe Elkoubi

Kritikerrezensionen

    1. Dheepan gewann die Goldene Palme in Cannes, hatte etlche Fans, aber auch Kritiker. Dheepan, der Hausmeister, zieht eine weisse Linie zwischen zwei Gebäuden. Sie markiert so etwas wie eine Friedenslinie. Der illegale Migrant aus Sri Lanka versucht einen sicheren Bereich im Viertel abzugrenzen, den die verfeindeten Banden nicht überqueren sollen. Seine Frau muss die Linie täglich überqueren, weil sie im gegenüberliegenden Trakt als Altenpflegerin Geld verdient. Während er den Strich markiert, wird er Opfer von Witzen, ob seine Linie wohl mit Curry gestreckt sei. Dheepan aber hat keinen Humor. In seiner Heimat kämpfte er für die tamilischen Rebellen und verlor seine Familie. Um nach Europa zu gelangen, wechselte Dheepan seine Identität. Vorher hiess er Sivadhasan. Die neue Familie ist in Wahrheit eine Zweckgemeinschaft. Yalini wurde seine neue "Frau", weil sie der auf dem Passfoto ähnlich sah. Sie teilen eine Wohnung, aber jeder lebt für sich. Für die Frauenfiguren oder kulturellen Brüche aber hat Audiard wenig Interesse. Wichtiger sind ihm die Parallelen zweier Gesellschaften, die sich in einer Art Krieg befinden: In Sri Lanka kämpfen zwei ethnische Gruppen miteinander, in Frankreich genauso. Während Dheepan den Krieg in seiner Heimat wohl noch verstand, muss er sich in Frankreich wie ein Idiot vorkommen. Seine Hautfarbe ist noch dunkler als die der einen Ethnie, der "Araber", dadurch steht er in der Hierachie unter ihnen. In Frankreich teilen verschiedene Gruppen von Migranten ihr Territorium mit Gewalt ab. Audiards Film wirkt wie die Apokalypse der Kulturen. Er entwickelt sich vom Flüchtlings-Drama zum Thriller durch die Figur der Yalini: Im Gegensatz zu Dheepan lebt sie ihre Wut darüber, dass sie jede Drecksarbeit annehmen muss und in jedem Dreckloch leben soll, aus. Audiard gibt ihr Recht und wirft sie im Showdown zwischen die verfeindeten Gruppen, den Staat, den Krieg der Kulturen. Dheepan besinnt sich auf seine Rolle als Widerstandskämpfer und wir werden in einen Action Film geworfen, den Audiard in seiner Unbedingtheit, in seiner Konzentraion vorführt, die ihn immer ausgemacht haben. Für dieses Finale hat man den Regisseur kritisiert (es sei zu unvermittelt, zu impulsiv). Ich aber meine, dass diese Zuspitzung Dheepan erst die filmische Legitimation erteilt. Dheepan entwickelt sich, er bricht aus, er explodiert! Stille Sozial-Dramen können andere besser, dafür brauchen wir Jacques Adiard gar nicht. mehr auf cinegeek.de
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