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Dangerous Parking: Makabres Portrait eines körperlich bereits schwer schlagseitigen Süchtigen in der Endphase seiner verschwommenen Existenz, überzeugend dargeboten mit aller nötigen visuellen Verspieltheit nach einem wohl autobiografisch eingefärbten Buch des bald darauf hart entschlafenen englischen Starliteraten Stuart Browne. Drastische Bilder und rabenschwarze Situationskomik in einer von Top-Darstellern getragenen, für seine...

Handlung und Hintergrund

Noah Arkwright ist ein angesagter britischer Autor und Filmregisseur auf der Höhe des Ruhms. Ebenso ein alkoholabhängiger, asozialer, rund um die Uhr mit kunterbunt durcheinander eingeworfenen Drogen aller Art zugedröhnter, schmutziger, peinlicher Soziopath. Als ihn seine verbliebenen zwei Freunde zu einem Entzug drängen, leistet er zunächst mit Händen und Füßen Widerstand. Erst eine beunruhigende medizinische Diagnose und die frisch entbrannte Liebe zu einer Cellistin lassen zarte Einsicht keimen.

Ein schwer drogenkranker Kulturschaffender von wenig einnehmendem Wesen möchte seine vermeintlich letzte Chance nutzen, als er sich in eine junge Musikerin verliebt. Bös komisches, drastisch bebildertes und hervorragend gespieltes Suchtportrait.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Peter Howitt
Produzent
  • Hani Farsi,
  • Jean-David Lefebvre,
  • Richard Johns
Darsteller
  • Peter Howitt,
  • Saffron Burrows,
  • Sean Pertwee,
  • Alice Evans,
  • Rachael Stirling,
  • Tom Conti
Musik
  • Andre Barreau
Kamera
  • Zoran Veljkovic
Schnitt
  • David Barrett

Kritikerrezensionen

    1. Kultregisseur Noah Arkwright ist Alkoholiker und lebt hyper-exzessiv – seine Indie-Kultfilme haben ihm eine Freikarte zu Sex and Drugs und viel viel Alkohol gegeben; und erst langsam merkt er, dass es so nicht weitergehen kann. Schutzengel führen ihn heraus aus der dunklen Seite seines Lebens – die junge Kirstin, die ihre Brüste spazierenträgt, als Ex-Alki aber nun mit missionarischem Eifer Leidensgenossen auf den rechten Weg bringen will; Ray, der Freund und Filmmitarbeiter, der Kirstin schon nachfolgt und mit Claire den einen, wahren Engel in Noahs Leben führt – mit ihr will Noah für den Rest seines Lebens zusammenbleiben. Was nicht mehr lange sein könnte...

      Was sich in der Reinform des Plots einfach anhört, das bricht Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Peter Howitt auf: den Exzess begleitet er mit exzessiven Bildern, mit Sprüngen und Fragmentierungen und dreifach-vierfach überblendeten, verfremdeten Bildern – die britische „Trainspotting“-Tradition, die drogeninduzierte Bilder reproduziert. Und er erzählt assoziativ in chronologischen Voraus- und Zurücksprüngen, die man als Zuschauer erstmal einordnen muss. Vor allem aber sprüht der Film vor sarkastischem Humor, sehr britisch, sehr selbstironisch, sehr trocken (obwohls um Alkoholkonsum geht), schön unterspielt und damit umso wirkungsvoller.

      Dazu gehört auch, dass sich in Noahs Gedanken-Voice-Over-Stimme seine Handlungen und seine Aussagen ständig widersprechen, eine Art Verstand-Körper-Dualität, die den Kontrollverlust des Rausches nachempfindet –und die Welt, in der er lebt, immer wieder absurd zeichnet. In der Reha, in der er clean werden soll, wird er von einem Pfleger in großer gelber Faschingsbrille und mit Clownsnase empfangen, denn Lachen ist die beste Medizin – doch im fünften Stock ist jeder Witz verboten, das ist die Psycho-Station: „Genau hier gehörte ich hin“.

      Klarsichtigkeit über den eigenen Zustand, ironisch gebrochen durch auf sich selbst zielenden lakonischen Witz – das macht den Film sehr frisch, sehr hip; und es erzeugt eine schöne Spannung zwischen Inhalt und Form, die gar nicht so recht zueinander passen wollen. Denn der zunehmende geistige und körperliche Verfall wird als allzumenschliche Komödie behandelt.

      In der zweiten Hälfte des Films dann, nach der Ausnüchterung, ändert sich der Ton etwas, die Gags werden melancholischer, das Absurde enthält nun stets einen Hauch Trauer. Hier nämlich wird die skurrile Alkoholikerbeichte zum Melodram, wenn Noah die Liebe seines Lebens gefunden hat, die ihm aushilft aus dem Höllensumpf – und die er bald wieder zu verlieren droht, weil er an Krebs erkrankt ist. Hier kommen echte Gefühle ins Spiel, die Hauptfigur, die sich zuvor nicht durch Humanismus ausgezeichnet hat, wird nun, im Angesicht des möglichen Todes, menschlich – und auch durch größere Reife gezähmt.

      Interessant wäre gewesen, diesen Weg in Krankheit und Tod in einem ähnlich flippigen Stil wie die vorige Exzessphase des Films zu inszenieren. Aber dieser Part scheint autobiographisch zu sein, der Autor der Vorlage, Stuart Browne, ist selbst an Krebs gestorben. Vielleicht verbietet deshalb die Pietät allzu scharfe und „gefühllose“ Witze über den Tod.

      Fazit: Alkoholikerbeichte, aber lange nicht so dröge wie bei den Anonymen Alkoholikern, sondern sprühend vor sarkastischem Witz; bis gegen Ende das Melodram durchschlägt.
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    2. Makabres Portrait eines körperlich bereits schwer schlagseitigen Süchtigen in der Endphase seiner verschwommenen Existenz, überzeugend dargeboten mit aller nötigen visuellen Verspieltheit nach einem wohl autobiografisch eingefärbten Buch des bald darauf hart entschlafenen englischen Starliteraten Stuart Browne. Drastische Bilder und rabenschwarze Situationskomik in einer von Top-Darstellern getragenen, für seine Verhältnisse recht experimentellen Inszenierung des sonstigen Familienkinospezialisten Peter Howitt („Johnny English“).
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