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Das Ende des Schweigens: Dokudrama über die Frankfurter Homosexuellenprozesse, die 1950/1951 zu über 100 Verhaftungen gegenüber Schwulen in der BRD führten.

Handlung und Hintergrund

„Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt, […] wird mit Gefängnis bestraft“ hieß es in dem verheerenden Paragraphen 175, der in Deutschland von 1872 an aktiv war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ruhte der Paragraph zunächst, ehe es 1950 zu einer Verhaftungswelle in Frankfurt am Main kam. Hunderte Männer wurden verfolgt, stürzten sich teils in jungen Jahren in den Freitod. Es war die größte Verfolgung einer Minderheit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Erst 1994 sollte der Paragraph endgültig ad acta gelegt werden.

Der Auslöser: Im Sommer 1950 wird der noch jugendliche Stricher Otto Blankenstein von der Polizei in Frankfurt am Main verhaftet. Er wird schlussendlich dafür verantwortlich sein, dass gegenüber 200 Männern ermittelt wird. In seinem Gewahrsam fand man ein Notizbuch mit den Namen seiner Kunden. Über 100 homosexuelle und bisexuelle Männer landeten im Gefängnis. Die Frankfurter Homosexuellenprozesse der Jahre 1950/1951 werden zwar in die Geschichte eingehen, sind jedoch in der heutigen Gesellschaft beinah in Vergessenheit geraten.

Um sich gegen das Vergessen stark zu machen und weiterhin für die Rechte der LBTQ-Gemeinde einzustehen, entstand das Dokudrama „Das Ende des Schweigens“ unter der Regie von Van-Tien Hoang.

„Das Ende des Schweigens“ – Hintergründe, Kinostart

Neben Historikern führte Hoang im Zeitraum von 2015 bis 2017 zahlreiche Interviews mit dem Zeitzeugen Wolfgang Lauinger (1918-2017), der 1950 verhaftet wurde und für sechs Monate ohne Anklage in Einzelhaft saß. Als ihm schließlich 1951 auf der Grundlage des Paragraphen 175 der Prozess gemacht wurde, wurde er freigesprochen.

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Um die Ereignisse von 1950/1951 aufzuarbeiten, ließ Hoang einige Schlüsselmomente schauspielerlisch nachstellen. In diesen Szenen sind Darsteller wie Christoph Gerard Stein (als junger Wolfgang Lauinger), Yvo Heinen (als junger Otto Blankenstein), Wolf Marian Gerhardt, Pierre Siart und Thorsten Schmitt zu sehen.

Am 2. Dezember 2021 erscheint das Dokudrama „Das Ende des Schweigens“ in den deutschen Kinos.

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