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War Luc Besson seiner Zeit voraus?

War Luc Besson seiner Zeit voraus?
© Tobis

Luc Besson schrieb seinen Roman „Zaltman Bleros“, die spätere Drehbuchvorlage zu „Das Fünfte Element“, als Jugendlicher, um seiner Einsamkeit zu entfliehen. Dabei ließ er es sich vermutlich kaum träumen, mit welch aufwendigen Kulissen, irrwitzigen Kamerafahrten und gigantischer Starpower er den Film eines Tages realisieren würde.

Bereits 1991 startete er einen ersten Produktionsversuch, bevor dieser dann nur knapp ein Jahr später eingestellt wurde, weil die Kosten ins Unermeßliche zu explodieren drohten. Hätte Luc Besson nicht 1994 einen durchschlagenden Erfolg mit „Léon - Der Profi“ gelandet, wäre es wahrscheinlich niemals zu einer Wiederaufnahme der Dreharbeiten von „Das Fünfte Element“ gekommen. 

Warum übt der Film auch heute, 20 Jahre später, immer noch einen solche Faszination auf die Zuschauer aus?

Vielen Kritikern erschien „Das Fünfte Element“ damals als zu bunt, zu laut und zu abgefahren. Doch wenn man den Film nun 20 Jahre später etwas genauer unter die Lupe nimmt, stellt man fest, es ist nicht nur ein absoluter Kultfilm, sondern es handelt sich schlicht und ergreifend um ein großartiges Zeitdokument.

Seine ganze schrille Ästhetik und Dramaturgie spiegeln den Stil und Zeitgeist der späten 1990er und frühen 2000er Jahre wider. Teilweise wirkt es, als sei die Bildsprache und Erzählstruktur direkt aus einem MTV Clip von Chris Cunnigham oder Spike Jonze entsprungen.

Die ganz eigene Ästhetik ist bis heute stilprägend

Besson läßt seiner Fantasie freien Lauf. Er stellt seiner dystopischen Zukunftsvision ein gigantisches, fantastisches Bühnenbild gegenüber. Er versetzt den Zuschauer in eine Welt zwischen düsterem Endzeitszenario und ausladender Renaissance. Die ikonischen Kostüme und Accessoires von Jean-Paul Gaultier erledigen den Rest.

Der Zuschauer wird fast erschlagen von einer derartigen Opulenz. Bunt, laut, schrill und abgefahren - genau das zeichnet diesen Film aus. Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich Luc Besson bewegt, aber es gelingt ihm stets, die Waage zu halten. Ab dem 10.08.2017 kann man sich in ausgewählten Kinos erneut von Luc Bessons fantastischen Bildern faszinieren lassen, wenn „Das Fünfte Element“ restauriert in den Kinos erscheint.

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