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Pride and Glory: Bei einem Anti-Drogen-Einsatz im New Yorker Stadtteil Washington Heights wurden vier Polizisten brutal ermordet. Der auf Vermisstensuche spezialisierte Ray Tierney soll den Fall untersuchen. Ein heikler Auftrag - den er von seinem Vater, Francis Tierney Senior bekommt. Ausgerechnet sein Bruder Francis Tierney Jr. leitete den fatalen Einsatz und arbeitet mit Rays Schwager Jimmy zusammen.

Handlung und Hintergrund

Bei einem Anti-Drogen-Einsatz im New Yorker Stadtteil Washington Heights wurden vier Polizisten brutal ermordet. Der auf Vermisstensuche spezialisierte Ray Tierney (Edward Norton) soll den Fall untersuchen. Ein heikler Auftrag - den er von seinem Vater, Francis Tierney Senior (Jon Voight) bekommt. Ausgerechnet sein Bruder Francis Tierney Jr. (Noah Emmerich) leitete den fatalen Einsatz und arbeitet mit Rays Schwager Jimmy (Colin Farrell) zusammen.

Hochkarätig besetztes Cop-Melodram von Gavin O’Connor („Miracle„), der einen ausgewachsenen Familienkonflikt einer irischstämmigen Polizeisippe in Manhattan vorstellt. Harte Gewalt und starke Emotionen sind die Folge eines klasse gespielten Kampfes um moralische Integrität.

Während des alljährlichen Footballspiels zwischen dem NYPD und Vertretern der Feuerwehr erreicht den Tierney-Clan die Nachricht, dass bei einer Drogenrazzia vier Polizisten getötet wurden. Der Patriarch und ehemalige Polizeichef Francis Tierney zieht Strippen und sorgt dafür, dass seinem Sohn Ray die Ermittlungen übertragen werden. Widerwillig nimmt der den Auftrag an, unterstanden die ermordeten Cops doch dem Kommando seines Bruders Francis Jr. Da stellt sich heraus, dass der vermeintliche Täter beste Kontakte ins Polizeipräsidium besaß.

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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Gavin O'Connor
Produzent
  • Marcus Viscidi,
  • Toby Emmerich,
  • Cale Boyter,
  • Greg O'Connor
Darsteller
  • Colin Farrell,
  • Edward Norton,
  • Noah Emmerich,
  • Jon Voight,
  • Jennifer Ehle,
  • John Ortiz,
  • Frank Grillo,
  • Shea Whigham,
  • Lake Bell,
  • Carmen Ejogo,
  • Manny Perez,
  • Ryan Simpkins
Drehbuch
  • Gavin O'Connor,
  • Joe Carnahan
Musik
  • Mark Isham
Kamera
  • Declan Quinn
Schnitt
  • Lisa Zeno Churgin,
  • John Gilroy
Casting
  • Sarah Finn,
  • Randi Hiller

Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Gavin O’Connor inszeniert mit „Das Gesetz der Ehre“ einen düsteren und ernüchternden Thriller, den er im irischstämmigen Milieu des New Yorker Police Departments ansiedelt. Der Zusammenhalt unter den Cops hat hier eine existenzielle Bedeutung, er wird jedoch durch Korruption und den rauen Alltag bald auf eine harte Probe gestellt.

      Detective Ray Tierney bekommt dies zu spüren, als er sich zwischen der Loyalität zu seinen Kollegen und der Verantwortung für seine Familie entscheiden muss. Zudem sind für Ray Arbeit und Privatleben ohnehin eng miteinander verbunden: Sowohl sein Vater, als auch sein Bruder und sein Schwager arbeiten im Polizeidienst. Er muss vermeiden, seine Familie in einen Skandal hineinzuziehen.

      „Das Gesetz der Ehre“ zeigt die harte Realität der New Yorker Cops und die Schattenseiten ihres Metiers. Mit dubiosen Verhörmethoden, Überfällen und Erpressungen bessern sich die Männer unter Detective Francis Tierney Jr. ihr Gehalt auf und kommen so über die Runden. Jimmy droht sogar einer Mutter, ihr Baby mit einem Bügeleisen zu verbrennen, sollte er nicht die benötigten Informationen bekommen.

      Im nächsten Moment sehen wir Jimmy als liebevollen Familienvater – der Film zeichnet kontrastvoll widersprüchliche Figuren. Auch Ray hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen – nach einem zurückliegenden Polizeiskandal wurde er in eine andere Einheit degradiert und seine Frau trennte sich von ihm. Zudem spielt die Handlung des Films in der Weihnachtszeit, welche mit ihren Klängen und Bildern den Polizeialltag ebenfalls kontrastiert.

      Die Starbesetzung lässt für „Das Gesetz der Ehre“ hohe Erwartungen aufkommen, die die Schauspieler auch erfüllen und erwartungsgemäß ihre klassischen Charaktertypen darstellen. Auch visuell überzeugt der Film durch seinen kühlen, entsättigten Look und die raffinierte Bildkomposition. Visuell bleibt hier nichts dem Zufall überlassen.

      Dennoch enttäuscht der Mangel an inhaltlicher Originalität. „Das Gesetz der Ehre“ wagt es nicht, etwas Neues zu erzählen und wirkt stellenweise wie ein billiger Abklatsch seines Genres. Die Krönung des Ganzen ist ein alberner Faustkampf zwischen Edward Norton und Colin Farrell in einem Irish Pub, in dem das nächtliche Geschehen einen Höhepunkt findet.

      Die mit zahlreichen Klischees angereicherte Geschichte vermag es nicht zu überzeugen und bietet schlichtes und schnell wieder vergessenes Unterhaltungskino. Das kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

      Fazit: Viel versprechender Cop-Thriller, der seine Erwartungen allerdings nicht erfüllen kann. Auch der große Produktionsaufwand kann über einen Mangel an Ideen nicht hinwegtäuschen.
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    2. Das Gesetz der Ehre: Bei einem Anti-Drogen-Einsatz im New Yorker Stadtteil Washington Heights wurden vier Polizisten brutal ermordet. Der auf Vermisstensuche spezialisierte Ray Tierney soll den Fall untersuchen. Ein heikler Auftrag - den er von seinem Vater, Francis Tierney Senior bekommt. Ausgerechnet sein Bruder Francis Tierney Jr. leitete den fatalen Einsatz und arbeitet mit Rays Schwager Jimmy zusammen.

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      1. Das Gesetz der Ehre ist ein packender Polizeithriller, der ganz in der Tradition düsterer Copfilme Korruption und Werteverfall zum Thema hat. Ray Tierney ist ein guter Cop, der im Fall eines vierfachen Polizistenmordes im Zuge einer Drogenrazzia ermittelt. Die Einblicke, die er gewinnt sind düster und belasten die eigene, alteingesessene New Yorker Polizistenfamilie. Er steht vor der Entscheidung zwischen dem Verrat an der eigenen Familie oder an dem Gesetz. Spannend inszeniert und durchweg gut besetzt ist Das Gesetz der Ehre ein radikal desillusionierender Film über die heiligen Institutionen der amerikanischen Gesellschaft.

        Jurybegründung:

        Gavin O’Conners Film Pride and Glory eilte der Ruf voraus, unerklärlich lange nach seiner Fertigstellung auf die Premiere gewartet zu haben. Es rankten sich schon diverse Gerüchte um diesen Fakt, ehe endlich Pride and Glory im September 2008 auf dem Festival in Toronto seine Uraufführung erlebte. Diese dunkle Vorgeschichte lässt sich auch jetzt nur zum Teil nachvollziehen, ist doch der Film sehr traditionelles, amerikanisches Erzählkino.

        Ein Genrefilm ganz in der Tradition von Cop-Filmen wie Serpico oder Prince of the City. Neu vielleicht einige thematische Nuancen: Pride and Glory ist radikal desillusionierender als viele seiner Vorgänger. Der Verbrechenssumpf und der Korruptionsdschungel amerikanischer Großstädte erscheinen in einer Aura der verzweifelten Hoffnungslosigkeit - mit einer gehörigen Portion Skepsis, wenn es um den Glauben an die Kraft der Selbstreinigung geht. Kennzeichnend für diese atmosphärische Dimension des Films ist z. B. eine Schlüsselszene des Films, in der ein korrupter Cop, bevor er sich erschießt, bekennt: „Wir haben unsere Dienstmarken verkauft. Der Stolz, den ich empfand, der beschissene Ruhm - all das haben wir mit Füßen getreten…“

        Für das düstere Klima des Films ist schon sein Anfang ein bezeichnendes Omen: Ein Rugbyspiel zwischen Polizeiabteilungen wird in seiner martialischen Ekstase, in der Performance des Auslebens animalischer Triebe, zu einer Metapher für das Kommende. Es bricht die Nachricht vom Mord an vier Polizisten herein. Die Grundmelodie des Films ist damit abgestimmt:

        Der Film führt die Pervertierung der so hehren Begriffe von Pride and Glory vor, den schmerzenden inneren Fäulnisprozess einer vermeintlich heilig geltenden nationalen Institution.

        Dabei setzt der Film zunächst bei der Analyse der kleinsten Zelle dieser Institution an, der klassischen Cop-Familie, in der Schein und Selbsttäuschung die schützende Hülle bilden.

        Eine dicht erzählte Geschichte, die weniger auf Special Effects fokussiert ist (eine sehr angenehme erzählerische Entscheidung), sondern vielmehr einen mit dem Dokumentarischen verwandten Erzählstil bevorzugt. Lakonisch, lapidar, mit präzise dosierten Ausbrüchen eruptiver Gewalt.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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