A nagy füzet: Zwei junge Zwillingsbrüder wachsen während des Zweiten Weltkriegs auf und versuchen sich gegen die Grausamkeit ihrer Umgebung zu wappnen. Nach Agota Kristofs preisgekröntem Roman.
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Handlung und Hintergrund
Während des Zweiten Weltkrieges bringt eine Mutter ihre 13jährigen Zwillingssöhne aufs Land zur unbekannten Großmutter. Die nennt die Kinder nur Hundesöhne und lässt sie für das wenige Essen hart arbeiten. Die beiden stählen sich in der Gefühlskälte, härten physisch und psychisch ab. Sie lernen betteln, hungern, stehlen und töten, um zu überleben, ohne dabei ihr Gewissen zu belasten. Ihre Erfahrungen in einer Zeit ohne Moral schreiben sie in „das große Heft“.
Besetzung und Crew
Regisseur
János Szász
Produzent
Dr. Albert Kitzler,
György Such,
Sándor Söth,
Pál Sándor,
Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Co-Produzent
Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Darsteller
László Gyémánt,
András Gyémánt,
Piroska Molnár,
Ulrich Thomsen,
Ulrich Matthes,
Gyonyver Bognar,
Orsolya Tóth,
Sabin Tambrea,
Péter Andorai,
Diana Kiss,
Enikö Börcsök,
János Derzsi,
Lajos Kovács
Drehbuch
János Szász,
András Szekér
Musik
Johan Johanson
Kamera
Christian Berger
Schnitt
Szilvia Ruszev
Kritikerrezensionen
Das große Heft Kritik
Das große Heft: Zwei junge Zwillingsbrüder wachsen während des Zweiten Weltkriegs auf und versuchen sich gegen die Grausamkeit ihrer Umgebung zu wappnen. Nach Agota Kristofs preisgekröntem Roman.
Verstörende Adaption von Agota Kristofs Bestseller, der in die schwärzeste Seite der menschlichen Seele führt.
Es gibt Filme, die lassen ein Fünkchen Hoffnung. Nur ganz wenige können den Titel „Feel Bad Movie“ tragen. Janos Szász’s beim Karlovy Vary Filmfestival mit dem Großen Preis ausgezeichnetes Werk gehört zur letzten Kategorie.
Als ihre Mutter gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die 13jährigen Zwillingssöhne aufs Land zur unbekannten Großmutter bringt, beginnt das Elend. Die im Dorf als Hexe verfemte Alte nennt die Kinder nur Hundesöhne, lässt sie für karges Essen hart arbeiten. Sie gibt ihnen keine Liebe, keine Geborgenheit, keine menschliche Wärme. Die beiden Jungs ohne Namen stählen sich in Gefühlskälte, physischer und psychischer Abhärtung, lernen betteln, hungern, stehlen und töten. Was zählt, ist das Überleben in einer Zeit ohne Moral. Was sie erleben, schreiben sie in „das große Heft“, das ihnen ihr Vater (Ulrich Matthes) gegeben hat.
Der ungarische Regisseur verfilmt Agota Kristofs Bestseller als „einen Kriegsfilm ohne Krieg“ in erbarmungsloser Härte, den die Jungs ehrlich und objektiv beschreiben, allerdings ohne große Emotionen. Sie registrieren sachlich, was passiert - nicht mehr und nicht weniger. Ein Eyecatcher ist das zeitweise animierte Heft. Handwerklich ist das Drama einwandfrei, die im Buch dominierende kindliche Perspektive wird durch ein Voice Over ersetzt, die Distanz und manchmal auch Längen schafft. Die jungen Darsteller (László und András Gyémánt) ertragen mit ziemlich unbewegten Gesichtern den Wahnsinn der Zeit, und wecken nicht gerade Empathie beim Zuschauer. Man hätte gerne mehr über ihr Leben vor ihrer Verschickung erfahren, mehr über ihre Kindheit und Familie, das nur zu Beginn gestreift wird. So bleiben sie kleine und erschreckende Monster, deren Verhalten nicht immer nachvollziehbar ist, vor allem, wenn sie sich als größte Prüfung am Ende voneinander trennen. Menschenverachtung - sei es durch die deutsche Besatzung oder später durch die russischen „Befreier“ - zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Der Film schildert ein Inferno, das den Philosophen Hobbes in seiner These, der Mensch sei des Menschen Wolf nur bestätigt hätte. Visuell beeindrucken Christian Bergers („Das weiße Band“) fantastisch fotografierte Landschaftsbildern im Wechsel der Jahreszeiten. mk.