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The Heart of Jenin: Das Herz von Jenin ist die Geschichte Ahmed Chatibs, einem von Israelis erschossenen Palästinenserjungen, dessen Vater Ismail sich innerhalb von zwölf Stunden entscheidet, vier Organe seines Sohnes sechs israelischen Kindern zu spenden und damit deren Leben zu retten. Seitdem sind eineinhalb Jahre vergangen. Was hat Ismail al Chatib aus dem Flüchtlingslager Jenin mit seinem Zeichen des Friedens erreicht? Wenn man...

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Handlung und Hintergrund

Als der 12-jährige Ahmed im palästinensischen Flüchtlingslager Jenin mit Freunden spielt, schießen ihn israelische Soldaten in den Kopf, weil sein Plastikgewehr einem echten zum Verwechseln ähnelt. Für Ahmed gibt es keine Rettung: Er stirbt im Krankenhaus von Haifa. Sein Vater Ismael Khatib stimmt einer Organspende zu. Zwei Jahre später besucht er die Kinder, denen seine Organe das Weiterleben ermöglichten. Darunter auch die Tochter orthodoxer Juden.

Herzzerreißende Dokumentation über die wahre Geschichte eines palästinensischen Vaters, der die Organe seines Sohns israelischen Kindern spendete. Eindringlich und sehr persönlich zeigt der junge israelische Regisseur Lior Geller, wie Hoffnung die Gräben von Erbfeinden überwindet.

Der zwölfjährige Ahmed wird im Flüchtlingslager Jenin irrtümlicherweise von einem israelischen Soldaten in den Kopf geschossen, weil er und seine Freunde mit einem echt aussehenden Plastikgewehr spielen. Er stirbt im Krankenhaus von Haifa, und Vater Ismael Khatib stimmt einer Organspende zu. Zwei Jahre danach besucht er die Kinder, die durch den Tod seines Sohnes weiterleben konnten: ein Drusenmädchen, das Ahmeds Herz bekommen hat, einen Beduinenjungen, der wegen der Organspende nicht mehr zur täglichen Dialyse muss, und die Tochter orthodoxer Juden, die eine Niere bekommen hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Leon Geller,
  • Marcus Vetter
Produzent
  • Ulli Pfau,
  • Dr. Ernst Ludwig Ganzert
Drehbuch
  • Leon Geller,
  • Marcus Vetter
Musik
  • Erez Koskas
Kamera
  • Nadav Hekselmann
Schnitt
  • Saskia Metten

Kritikerrezensionen

    1. „Das Herz von Jenin“ des israelischen Regisseurs Leon Geller und seines deutschen Kollegen Marcus Vetter hat schon 2008 einige Festivalpreise erhalten und in diesem Jahr in Berlin den Cinema for Peace Award. Im Zentrum der bewegenden Dokumentation steht Ismael Khatib, der seinen Sohn im israelisch-palästinensischen Konflikt verliert und sich dazu entscheidet, andere Leben zu retten. Im Laufe des Films wird deutlich, wie sich die Menschen nach einem friedlichen Miteinander sehnen. Auch religiöse Gräben erscheinen nicht unüberwindlich, wenn es um das Wohl von Kindern geht.

      Ismael Khatib hält Kontakt zu drei israelischen Familien, deren Kinder dank der gespendeten Organe seines Sohnes gesund aufwachsen können. Die verschiedenen Personen gewähren einen lebendigen Einblick in die Gegenwart in Israel und dem Westjordanland. Leon Geller erfuhr von Ahmeds Tod noch am gleichen Tag und filmte im Krankenhaus Szenen im Vorfeld der Organtransplantationen und sprach mit den Familien nach den Eingriffen. 2007 stieg Marcus Vetter in das Filmprojekt ein und es folgten weitere Aufnahmen, wie die Besuchsreise Ismael Khatibs zu den Kindern Mohammed, Sameh und Menuha.

      Die Filmemacher rollen die Geschichte von ihrem tragischen Anfang bis zum Sommer 2007 auf, indem sie Angehörige erzählen lassen, Ausschnitte aus den Fernsehnachrichten zeigen, in denen über die Organspenden berichtet wurde und vor allem immer wieder Ismael in seinem Alltag über die Schulter blicken. Nach und nach entfaltet sich so die Geschichte eines Palästinensers, der in den achtziger Jahren selbst gegen die Besatzung kämpfte und während der zweiten Intifada wiederholt seine berufliche Existenz verlor. Von der Organspende erfuhren auch die Bewohner einer Stadt in Italien, die in Jenin ein Jugendzentrum errichten ließ. Nun leitet Ismael Khatib diese Einrichtung, in der Flüchtlingskinder ihre Freizeit verbringen und Bildungsangebote erhalten.

      Zweimal begleitet die Kamera Ismael Khatib an den Checkpoint, den er passieren muss, wenn er nach Israel fahren will. Das Warten und die Ungewissheit vor dem streng bewachten Übergang sind eine demütigende Erfahrung. Aber in Haifa schließt der Palästinenser dann den Krankenpfleger in die Arme, der ihm damals zur Organspende riet. Und er wird von den Eltern der kleinen Sameh beschenkt, die das Herz von Ahmed erhielt. Die Drusenfamilie spendet dem Jugendzentrum 180 Schultaschen.

      In der Wüste Negev werden Ismael und ein Verwandter, der ihn begleitet, von der Beduinenfamilie bewirtet, deren kleiner Sohn Mohammed eine Niere erhielt. Die Familie haust in ärmlichen Verhältnissen, aber der kleine Junge strampelt glücklich auf seinem Fahrrad. Schließlich wagt es Ismael, auch die orthodoxe jüdische Familie in Jerusalem zu kontaktieren, deren Tochter Menuha eine Niere bekam. Hier ist das Gespräch sehr viel schwieriger, stellenweise auch bedrückend, die Unterschiede in der Mentalität gleichen den politischen Fronten. Und dennoch, auch hier gibt es Umarmungen, Dank, Hoffnung.

      Fazit: Bewegende Dokumentation über einen palästinensischen Vater, der die Organe seines getöteten Sohnes Kindern in Israel spendete.
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      1. Beeindruckend und zutiefst bewegend: Als sein Sohn wegen einer Plastikwaffe vom israelischen Militär tödlich verletzt wird, trifft der Palästinenser Ismael Khatib eine mutige Entscheidung und gibt die Organe seines Kindes zur Spende im israelischen Krankenhaus frei. Später macht er sich auf, um die jungen Empfänger - ein Drusenmädchen, einen Beduinenjungen und die Tochter von orthodoxen Juden - aufzusuchen und scheut auf seinem Weg der Versöhnung auch nicht vor konfliktreichen Begegnungen zurück. Von Anfang an begleiteten der deutsche Regisseur und sein israelischer Kollege diese außergewöhnliche Geschichte und bilden damit gleichzeitig einen Querschnitt verschiedener Lebenswirklichkeiten im Krisengebiet zwischen Militärpräsenz und kulturellen Vorurteilen ab. Ein bewundernswertes, humanes und politisch hochaktuelles Plädoyer, das seine Wirkung nicht verfehlt! Absolut sehenswert.

        Jurybegründung:

        Was für eine unglaubliche Geschichte: Der Vater des zwölfjährigen Palästinenserjungen Ahmed, der von einem israelischen Soldaten erschossen wurde, gibt seine Zustimmung dazu, dass die Organe seines Sohns anderen Kindern in Israel verpflanzt werden. Im ersten Akt des Films steht das schiere, herzzerreißende Drama im Vordergrund und es gelingt den beiden Filmemachern, dieses packend und berührend zu erzählen. Nicht nur an der manchmal etwas aufdringlichen Filmmusik merkt man, dass sie hier auf der großen Tastatur des Gefühlskinos spielen und den Vater Ismael Khadib als den „guten Menschen von Jenin“ porträtieren.

        Doch sowohl der Protagonist wie auch der Film bekommen dann eine ganz andere Komplexität und analytische Schärfe, wenn sich die Aufregung gelegt hat und gezeigt wird, wie Ismael später versucht, die Kinder, in denen ein Teil von seinem Sohn weiterlebt, zu besuchen. Die schroffe Behandlung seiner Familie an einem Grenzposten, durch den sie zu einer Gedenkfeier in Israel reisen wollen, macht die beklemmende Atmosphäre spürbar, unter der die Palästinenser in ihrem besetzten Land leben. Wenn Ismael erzählt, dass er seine Tat auch als einen Akt des politischen Widerstands versteht („Glaubst du, die Israelis haben das gerne gesehen?“) zeigt sich, wie vielschichtig seine Persönlichkeit ist. Dieser Mann ist ein Glückfall für die beiden Dokumentarfilmer: er hat eine beeindruckende Präsenz vor der Kamera, ist eloquent und bildet den Mittelpunkt einer Geschichte, die ihn in ganz unterschiedliche Milieus Israels führt. Wenn er nach zwei Jahren das Drusenmädchen, den Beduinenjungen und die Tochter eines orthodoxen Juden besucht, die durch Ahmeds Organe gesund wurden, erlebt er dabei außergewöhnliche Situationen und Begegnungen, bei denen man nie das Gefühl hat, sie würden für die Kamera inszeniert.

        Der Film beinhaltet so unterschiedliche Sequenzen wie das ausgelassene Bad im Toten Meer, die Ausgabe von Schultaschen in einem Jugendzentrum und die Montage des Videos eines Selbstmordattentäters gekoppelt mit den Aufnahmen seiner Opfer. Alle Szenen sind mit einem genauen Blick aufs Detail und einem sicheren Gespür für die Wirkung des Gezeigten inszeniert. So reißen auch die extremen Kontraste den Film nie auseinander. Statt dessen spürt man bei aller Kunstfertigkeit die Dringlichkeit, mit der die Regisseure diese Geschichte erzählen wollen. Und weil sie so nah an den Personen bleiben, gelingen ihnen auch solche außergewöhnlichen Sequenzen wie der Besuch von Ismael bei dem orthodoxen Juden, der sich hilflos in absurde Floskeln flüchtet („Warum geht er nicht in die Türkei?“), während Ismael mit einer zögerlich zärtlichen Bewegung die Hand des kleinen Mädchen streichelt, das die Niere seines Sohnes in sich trägt.

        Ein großer Film über eine große Geschichte, die sich mit den Kindern und Ismael immer weiter entwickeln wird. Selten gab es eine bessere Gelegenheit für eine Langzeitbeobachtung nach dem Modell der Kinder von Golzow.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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