Von „Star Wars“ über „James Bond“ bis hin zu „Poltergeist“ – um zahlreiche bekannte Filmproduktionen ranken sich seit Jahrzehnten Mythen und Behauptungen, die sich verselbständigt haben. Wir räumen mit 16 populären Film-Fakten auf, die zwar weit verbreitet, in Wahrheit aber falsch sind. Ob zu Vermarktungszwecken absichtlich gestreute falsche Informationen, Legenden, die sich durch eiserne Mundpropaganda halten oder reine Missverständnisse, heute gehen wir den falschen Fakten endlich an den Kragen!
Der Kopf im Paket
Es ist die Frage, die sich jede/r Zuschauer*in von David Finchers Meisterwerk „Sieben“ stellt: Ist der abgetrennte Kopf von Tracy (Gwyneth Paltrow) wirklich im Film zu sehen oder nicht? Viele Fans sind der Meinung, dass dem so ist und wenn man ganz genau hinschaut, sei der Kopf tatsächlich zu sehen. Leider müssen wir aber diesen Irrglauben aus der Welt schaffen, oder besser: zum Glück! Denn in keiner einzigen Einstellung, wie sehr man auch danach sucht, sieht man wirklich den Kopf von Paltrow und das aus gutem Grund. In der Entertainment Weekly wurde darüber aufgeklärt, dass Fincher gerade durch das Nicht-Zeigen des abgetrennten Kopfes der Fantasie des Zuschauers freies Spiel lassen wollte. Und das hat er wohl geschafft, sonst hätte es wohl dieses weit verbreitete fälschliche Überzeugung nie gegeben.
Tod durch Gold
Im dritten Teil der „James Bond“-Filmreihe findet 007 (Sean Connery) Jill Masterson (Shirley Eaton) tot auf ihrem Bett. Zur Strafe wurde die untreue Lady von ihrem Boss in Gold gebadet. Tatsächlich würde man nur wegen eines Goldüberzugs aber nicht sterben. Auch wenn das Gold sicherlich ein paar Poren verstopfen würde, kann der Mensch über Mund und Nase noch genügend Sauerstoff aufnehmen. Auch die Schauspielerin Shirley Eaton war nach dieser Szene übrigens wieder putzmunter.
„Das Hoverboard“
Der Regisseur der Kult-Reihe „Zurück in die Zukunft“ behauptete zur Veröffentlichung des zweiten Films zu Promozwecken, dass es das Hoverboard bereits geben würde. Zemeckis fügte noch hinzu, dass den Verkauf lediglich besorgte Eltern aus Angst um ihre Kinder verhindern. Tatsächlich wurde ein solches futuristisches Gefährt aber erst rund 30 Jahre später produziert.
Verfluchte Dreharbeiten
Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass das Set des Horror-Klassikers „Poltergeist“ und dessen Fortsetzung verflucht gewesen sein sollen und vier Menschen noch während der Dreharbeiten starben. Tatsächlich handelte es sich dabei aber lediglich um tragische Zufälle: Während Dominique Dunne von ihrem Freund umgebracht wurde, verstarben Will Sampson und Heather O’Rourke an den Folgen von Operationen. Julian Beck hingegen erlag nach jahrelangem Kampf seinem Krebsleiden.
König der Löwen für Erwachsene
In dem Disney-Klassiker „König der Löwen“ wirbeln in einer Szene Blätter am Himmel umher. Diese sollen in ihrer Formation angeblich das Wort „SEX“ gebildet haben. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um eine Kombination der Buchstaben „SFX“, was eine Signatur des Special Effects-Teams darstellen sollte. Für die DVD-Fassung wurde die Szene aufgrund der Kontroversen neu bearbeitet.
The Crow – Tod von Brandon Lee
Entgegen aller Behauptungen ist der Tod von Brandon Lee während der Dreharbeiten zur Comicverfilmung „The Crow“ nicht gefilmt worden. Kurz bevor man die Todesszene von Eric Draven drehen wollte, wurde Lee versehentlich durch den „Funboy“-Darsteller Michael Massee erschossen.
Die Vaterschaftsfrage
„Luke, ich bin dein Vater“ ist eines der wohl berühmtesten Zitate der Filmgeschichte. Tatsächlich ist der Wortlaut aber ein anderer: Darth Vaders Enthüllung aus der fünften Episode der „Star-Wars-Saga“ erfolgt im Dialog zwischen Luke Skywalker und Vader und lautet korret: „Nein, ich bin dein Vater“. Tatsächlich wird die berühmte Stelle nicht nur immer falsch zitiert, sie kam am Set von „Das Imperium schlägt zurück“ nicht einmal vor, sondern wurde erst in der Postproduktion nachsynchronisiert. Um die Überraschung so lange wie möglich geheim zu halten, arbeitete Lucas am Set nämlich mit einem alternativen Script.
Fargo
Anders als im Vorspann behauptet, basiert der Film „Fargo“ nicht auf einem Verbrechen, das im Jahr 1987 in Minnesota geschehen sein soll. Dies war lediglich ein makaberer Scherz der Coen-Brüder, die die blutige Geschichte frei erfunden haben.
Es war nicht Tim Burton
Entgegen des weit verbreiteten Irrtums führte bei dem Stop-Motion-Film „Nightmare Before Christmas“ nicht Tim Burton Regie, sondern Henry Selick. Burton war hingegen als Produzent an der Entwicklung des Films beteiligt und steuerte zudem das Drehbuch bei.
Multi Tasker
Es ist schon ziemlich beeindruckend, wenn Keanu Reeves im Science Fiction-Klassiker „Matrix“ zwei Pistolen gleichzeitig bedient. Tatsächlich ist es im echten Leben aber nahezu unmöglich, auf zwei Ziele gleichzeitig zu schießen. Hier mag es also durchaus noch passen, schließlich ist Neo der Auserwählte. Wenn ihr aber in einem Action-Film das nächste mal eine normale Person bei solch einer Schießeinlage erwischt, wisst ihr es besser.
Wenn die Gondeln Trauer tragen
Angeblich sollen Donald Sutherland und Julie Christie für die Sexszene in dem britisch-italienischen Horror-Klassiker tatsächlich vor laufender Kamera miteinander geschlafen haben. Der damalige Geschäftsführer von Paramount Pictures behauptet bis heute, dass das Gerücht wahr sei, die beiden Schauspieler bestreiten dies allerdings vehement. Auch wenn sich die Echtheit dieses Mythos wohl nie überprüfen lässt, schenken wir in diesem Fall den beiden Beteiligten Glauben.
Wild geworden
Wer kennt ihn nicht, den berühmten brüllenden Löwen, der sich im Logo des Filmstudios MGM versteckt? Gerüchten zufolge soll das ikonische Raubtier, das innerhalb der Jahre von verschiedenen Löwen verkörpert wurde, während der Drehs mehrere Menschen angegriffen haben. Unter anderem soll auch der Tiertrainer sowie zwei Assistenten von dem Tier getötet worden sein. Absoluter Quatsch, denn tatsächlich gibt es keinerlei verlässlichen Quellen, die über Todesfälle im Zuge der Dreharbeiten berichten!
Fake Found Footage
Eines muss man den Machern von „Blair Witch Project“ lassen: PR-technisch hätte man den Horrorfilm kaum besser aufziehen können. Besonders dessen dokumentarischer Charakter spielte den Produzenten in die Hände und so erschufen sie eine clevere Marketing-Kampagne, die sich vor allem auf die angebliche Tatsache konzentrierte, bei „Blair Witch Project“ handele es sich um die Dokumentation dreier verschwundener Studenten. In Wirklichkeit stammt die Idee zur Geschichte von den Drehbuchautoren Daniel Myrick und Eduardo Sánchez. Die Darsteller waren damals weitestgehend unbekannt und durften sich während der Marketing-Kampagnen nicht öffentlich zeigen.
Der 11. Geburtstag
„Harry Potter“-Fans sind sich einig. Nicht der 18. sondern der 11. Geburstag ist in Wahrheit der wichtigste. Als Zauberer erhält man an jenem besonderen Tag nämlich seinen Hogwarts-Brief – so zumindest der weit verbreitete Mythos. Grund für das Gerücht ist die Tatsache, dass Harry der Brief dank Hagrid ausgerechnet an seinem 11. Geburtstag erreicht. Allerdings hat der Zauberlehrling bereits im Vorhinein zahlreiche Briefe zugesandt bekommen, die die Dursleys jedoch abgefangen haben. Es wäre aber auch ziemlich ungerecht: Kinder, die ihren 11. Geburtstag direkt nach dem Start des neuen Schuljahres feiern, müssten dann schließlich ein ganzes Jahr warten, bis sie endlich nach Hogwarts dürfen.
Die Dritten
Rambo ist als waschechter Kriegsveteran natürlich knallhart und lässt es sich nicht nehmen, eine Handgranate einfach mit den eigenen Zähnen zu entsichern. Ziemlich praktisch, wenn man dafür nicht einmal Werkzeug, sondern nur die eigenen Beißer braucht. In der Realität sähe das Szenario allerdings gänzlich anders aus: Nicht nur wäre die Granate nach dem kleinen Manöver immer noch gesichert, auch müsste sich Sylvester Stallone fortan nur noch von Breikost ernähren.
Eigener Doppelgänger
Jaja, viele brüsten sich mit dem Wissen, dass Charlie Chaplin einst nur den dritten Platz bei einem Charlie-Chaplin-Doppelgänger-Wettbewerb belegt haben soll. In Wirklichkeit ist er aber nicht einmal angetreten – und dennoch hält sich das Gerücht bis heute hartnäckig.