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Chez nous: Parabel auf die politische Landschaft Frankreichs, in der rechte Parteien immer erfolgreicher auftreten. Ein Politdrama über den Siegeszug des Populismus.

Handlung und Hintergrund

Die strukturschwache Region Nord-Pas-de-Calais im Norden Frankreichs ist geprägt von Armut, sozialen Missständen, Trostlosigkeit. Auch die Krankenpflegerin Pauline (Émilie Dequenne) bekommt das mit. Doch die starke und mutige Frau kümmert sich liebevoll um ihre zwei Kinder, ihren Vater sowie um ihre Patienten. Sie ist das Herz der kleinen Gemeinde, überall bekannt und beliebt. Deshalb wird auch der wortgewandte Arzt Dr. Berthier (André Dussollier) auf sie aufmerksam. Berthier überredet sie, im Namen der nationalistischen Partei Le Bloc bei der Bürgermeisterwahl zu kandidieren.

Aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Elend der Menschen ist Pauline schnell von dem Anliegen der Partei überzeugt. In der Hoffnung, endlich eine Veränderung bewirken zu können, engagiert sie sich mit aller Kraft für die Partei und ihre skrupellose Chefin Agnès Dorgelle (Catherine Jacob). Während ihr sozialistischer Vater (Patrick Descamps) entsetzt auf den politischen Sinneswandel seiner Tochter reagiert, steigt Pauline in der Hierarchie der Partei auf. Doch während die starke Frau hoffte, die Situation in ihrer Heimatstadt zu verbessern, wird sie von Agnès Dorgelle lediglich als Aushängeschild einer nationalistischen und fremdenfeindlichen Politik genutzt.

„Das ist unser Land!“ - Hintergründe

In Frankreich kam das Politdrama „Das ist unser Land!“ (original: „Chez nous“) nur wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl im April 2017 in die Kinos. Aufgrund der deutlichen Parallelen zwischen der fiktiven Partei Le Bloc und dem nationalistischen Front National löste der Film eine hitzige Debatte aus. Doch die Botschaft des belgischen Regisseurs Lucas Belvaux ist universell und nicht allein auf Frankreich beschränkt. In den letzten Jahren haben nationalistische Parteien überall in Europa einen Zuwachs verzeichnet. In Deutschland startet „Das ist unser Land!“ deshalb ebenfalls nur wenige Monate vor der Bundestagswahl 2017.

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Während „Das ist unser Land!“ von Regisseur Lucas Belvaux („Lösegeld„) als Einblick in die Funktionsweise populistischer Parteien beschrieben wird, funktioniert der Film auch als Porträt einer außergewöhnlichen Frau. Émilie Dequenne („Die Möbius Affäre„) überzeugt als starke Pauline, die sich für ihre Gemeinschaft aufopfert, deren guter Glaube sie jedoch allzu empfänglich für die nationalistische Botschaft der fiktiven Partei Le Bloc macht. Pointiert, überspitzt und polemisch zeigt „Das ist unser Land!“, wie die anfangs skeptische Pauline sich für eine Politik einspannen lässt, die ihren eigenen Idealen von Gemeinschaft und Fürsorge widerspricht.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Lucas Belvaux
Produzent
  • David Frenkel,
  • Patrick Quinet
Darsteller
  • Emilie Dequenne,
  • André Dussollier,
  • Guillaume Gouix,
  • Catherine Jacob,
  • Anne Marivin,
  • Patrick Descamps,
  • Charlotte Talpaert
Drehbuch
  • Lucas Belvaux,
  • Jérôme Leroy
Musik
  • Frederic Vercheval
Kamera
  • Pierric Gantelmi d'Ille
Schnitt
  • Ludo Troch
Casting
  • Okinawa Valérie Guerard
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