Le malentendu colonial: „Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land“, bemerkte der frühere Erzbischof von Kapstadt und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu einmal und deutet damit die Verwobenheit von Mission und Kolonialismus an.
Als...
Handlung und Hintergrund
Als Mitte des 19. Jahrhunderts deutsche Kolonialisten den Südwesten Afrikas inspizieren, stoßen sie auf eine eingeborene, zum Teil bereits christianisierte Einwohnerschaft, die Eigentum nicht kennt und den Fremden freundlich erlaubt, auf ihrem Grund mitzuwohnen. Das Ergebnis der Gastfreundlichkeit ist weiße Landnahme, Ausbeutung und Entmündigung der einheimischen Bevölkerung, sowie angesichts deren Widerstandes ein planvoller Völkermord. Eine Art Testlauf für den Holocaust, wie heutige Geschichtsforscher zu wissen glauben.
Wechselwirkungen von Missionierung und Industrialisierung, anschaulich präsentiert an einem schönen Beispiel aus der eigenen Historie.
Besetzung und Crew
Regisseur
Drehbuch
Kritikerrezensionen
Das koloniale Missverständnis Kritik
Das koloniale Missverständnis: „Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land“, bemerkte der frühere Erzbischof von Kapstadt und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu einmal und deutet damit die Verwobenheit von Mission und Kolonialismus an.
Als die "Rheinische Missionsgesellschaft" 1828 im heutigen Wuppertal gegründet wurde, geschah dies in der hehren Absicht, die christliche Botschaft zu verbreiten. Mit Briefen, Zeichnungen, Photos und seit den 1920er Jahren auch mit Filmen, berichteten die Missionare den Gemeinden in der Heimat vom Leben der "Heiden" und deren seltsamen Bräuchen. Sie leisteten hiermit einen wichtigen Beitrag zum Bild Europas vom "schwarzen Kontinent".
Die Geschichte der Rheinischen Mission und ihr widersprüchliches Engagement, vor allem in Deutsch-Südwest, erkundet der Kameruner Filmemacher Jean-Marie Teno auf seiner Reise durch die ehemaligen deutschen Kolonien. Sie führt ihn von Wuppertal nach Namibia, Südafrika, Togo und in sein Heimatland Kamerun. Sein Film rekonstruiert Geschichte in ihrer Dialektik zwischen christlichem "Ethos", kaufmännisch-kolonialen Interessen und den traumatischen Erlebnissen der Missionierten. Wie konnte es zu jenem "kolonialen Missverständnis" kommen, und wie virulent ist es bis heute? Die Ergebnisse afrikanischer und europäischer Wissenschaftler, Missionsmitarbeiter und Historiker werden ergänzt durch persönliche Erlebnisse dieser Geschichte bis in unsere postkoloniale Gegenwart.
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