Das Kongo Tribunal: Dokumentation über das spektakuläre Kunstprojekt von Milo Rau, der in Schauprozessen untersucht, wie internationale Konzerne vom Krieg im Kongo profitieren.
Handlung und Hintergrund
Die Verfahren sind fiktiv und ohne jede juristische Folge, und trotzdem: Wenn im Kongo echte Vertreter der Regierung und der Opposition vor einer unabhängigen Expertenjury von echten Menschenrechtlern sitzen, entsteht ein eigenes Momentum. „Wo die Politik versagt, hilft nur die Kunst“, hieß es in der Zeit zu dem aufsehenerregenden Theaterprojekt des Schweizer Regisseur Milo Rau. Denn mit seinen Kongo Tribunalen hat Rau ein Thema angesprochen, das von der Politik gern ignoriert wird - den seit 20 Jahren andauernde Konflikt in Ostafrika.
Wie „Das Kongo Tribunal“ von Milo Rau zeigt, stehen im Mittelpunkt des Konfliktes längst nicht mehr nur ethnische Differenzen. Stattdessen ist der Kongo zum Schauplatz eines Kampfes geworden, der sich um wertvolle Rohstoffquellen für den internationalen Markt dreht. Der Kongo befindet sich damit im Zentrum der Globalisierung. Hier werden billig Ressourcen geschürft, die notwendig sind, um Smartphones oder Computer herzustellen. In drei konkreten Fällen befasst sich die Jury damit, wie internationale Konzerne den Krieg im Kongo anheizen.
„Das Kongo Tribunal“ - Hintergründe
Seit nunmehr 20 Jahren herrscht im Ostkongo ein Konflikt, der bisher sechs Millionen Tote gefordert hat. Um das Auge der Weltöffentlichkeit auf den Konflikt und die Methoden globaler Rohstofffirmen, die von dem Konflikt profitieren, zu lenken, hat der Schweizer Theaterregisseur Milo Rau zwei Kongo Tribunale in Berlin und in der Konolesischen Bukavu abgehalten. Dort ist es ihm gelungen, echte Zeugen, echte Vertreter von Regierung, Opposition, Miliz und Militär vor ein fiktives Tribunal zu stellen. Der Dokumentarfilm begleitet die Arbeit an dem einzigartigen Projekt.
Die Dokumentation „Das Kongo Tribunal“ wurde im Jahr 2017 auf dem Filmfestival von Locarno uraufgeführt. Darüber hinaus zeigte Rau die Dokumentation auch im Kongo selbst vor großem Publikum.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Milo Rau
Produzent
- Sebastian Lemke,
- Arne Birkenstock,
- Olivier Zobrist
Drehbuch
- Milo Rau
Musik
- Marcel Vaid
Kamera
- Thomas Schneider
Schnitt
- Katja Dringenberg
Casting
- Eva-Maria Bertschy,
- Chrispin Mvano,
- Jean-Moreau Tubibu