Das Leere Grab: Dokumentarfilm über zwei Familien aus Tansania, die um die Rückführung der Gebeine ihrer Vorfahren kämpfen.
Handlung und Hintergrund
Vor Hundert Jahren hatte Deutschland in Afrika zahlreiche Kolonien. Das heutige Tansania gehörte dazu. Im Majimaji-Krieg, der zwischen 1905 bis 1907 in Tansania gekämpft wurde, wehrten sich die Bevölkerung gegen die deutschen Kolonialmächte. Damals wurden zahlreiche Gebeine „aus Forschungszwecken“ nach Deutschland überführt, wo sie teils heute noch sind.
Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus den ehemaligen Kolonien in deutschen Museen ein. Es ist eine Mammutaufgabe, die Gebeine zu identifizieren und zurückzuführen. Zwei Familien in Tansania kämpfen genau dafür. Seit Generationen stehen sie vor einem Leeren Grab. Die Gebeine des Urgroßvaters von Anwalt John Mbano liegen auf zwei Kontinenten. Der Schädel wurde aus rassistischen „Forschungszwecken“ damals nach Deutschland überführt, der Rest seines Körpers liegt im Tansania. Der Schmerz dieses leeren Grabs ist noch heute fest in der Familie zu spüren. Auch die Familie rund um Felix und Ernest Kaaya kämpft um die Rückführung der Gebeine. Im deutschen und tansanischen bürokratischen Dickicht ist es jedoch kompliziert, den Überblick zu behalten
Der emotionale Trailer gibt einen Vorgeschmack auf die wichtige Dokumentation:
„Das Leere Grab“ – Hintergründe, Kinostart
„Das Leere Grab“ feierte im Rahmen der Berlinale 2024 seine Uraufführung außer Konkurrenz. Inszeniert wird die Dokumentation vom deutsch-tansanischen Regie-Duo um Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay. Ab dem 23. Mai 2024 ist „Das Leere Grab“ in den deutschen Kinos zu sehen und erhielt die FSK-Freigabe ab 12 Jahren.
Der Film spricht nicht nur mit den betroffenen Familien, sondern auch mit Historiker*innen und Aktivisten. Der Schmerz, den noch heutige Generationen in Tansania und anderen ehemaligen Kolonien erleben, erreicht zwar die wichtigsten Politiker der westlichen Länder, jedoch bleibt der Frust auch weiterhin bestehen.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Agnes Lisa Wegner