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Katyn: September 1939. Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht, die Krakauer Uni wird geschlossen, Professoren werden nach Sachsenhausen deportiert. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager. Anna hat mehrere hundert Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt, um nach ihrem Mann zu suchen, dem...

Handlung und Hintergrund

Die Polin Anna und mit ihr zahlreiche andere Frauen fragen sich, was mit ihren im Krieg verschollenen Ehemännern, Vätern und Söhnen passiert ist. Viele wurden zwischen Russen und Deutschen aufgerieben und gefangen genommen, 12.000 Offiziere 1940 im Wald von Katyn von Sowjets hingerichtet. Die Russen bezichtigen die Nazis des Massakers. Doch Anna hat noch Hoffnung, weil ihr Mann Andrzej nicht auf der Todesliste von Katyn auftaucht - wegen eines Irrtums. Denn Andrzej trug bei seinem Tod den Pullover seines Freundes Jerzy, der nach dem Krieg zurückkehrt.

Die Polin Anna und mit ihr zahlreiche andere Frauen fragen sich, was mit ihren im Krieg verschollenen Ehemännern, Vätern und Söhnen passiert ist. 12.000 Offiziere wurden 1940 im Wald von Katyn von Sowjets hingerichtet. Die Russen bezichtigen jedoch aus Propagandagründen die Nazis des Massakers. Anna hat noch Hoffnung, weil ihr Mann Andrzej nicht auf der Todesliste von Katyn auftaucht - wegen eines Irrtums. Denn Andrzej trug bei seinem Tod den Pullover seines Freundes Jerzy, der nach dem Krieg zurückkehrt.

1940 wurden 12.000 polnische Offiziere von Sowjets hingerichtet. Die Frauen der Opfer stellen Fragen. Das kraftvolle und reife, für den Auslands-Oscar nominierte Drama von Altmeister Andrzej ist sperriges Kino für Cineasten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Andrzej Wajda
Produzent
  • Michal Kwiecinski
Darsteller
  • Maja Ostaszewska,
  • Artur Zmijewski,
  • Andrzej Chyra,
  • Danuta Stenka,
  • Jan Englert,
  • Magdalena Cielecka,
  • Pawel Malaszynski
Drehbuch
  • Andrzej Wajda,
  • Przemyslaw Nowakowski,
  • Wladyslaw Pasikowski
Musik
  • Krzysztof Penderecki
Kamera
  • Pawel Edelman
Schnitt
  • Milenia Fiedler,
  • Rafal Listopad

Kritikerrezensionen

    1. Gleich zu Anfang von „Katyn“ treffen sich Flüchtlinge auf einer Brücke. Die eine Seite ist auf der Flucht vor den Deutschen, die andere flieht vor den Russen. Von Ost und West wird Polen gleichermaßen überrannt und aufgeteilt, Familien werden zerrissen und viele Leben geopfert. Während die Nazis große Teile der Bildungsschicht in KZs ausrotten, lassen die Sowjets 20.000 polnische Offiziere der Intelligenzija im Wald von Katyn erschießen.

      „Katyn“ erzählt jedoch nicht nur die Geschichte des historischen Verbrechens, sondern auch den Umgang mit den Ereignissen in der polnischen Geschichte. Nachdem Nazideutschland und die Sowjetunion ihr Bündnis brechen, fällt Polen komplett unter russischen Einfluss und die Erschießungen werden totgeschwiegen.

      Die daheim gebliebenen Frauen und Familien leben lange Zeit im Ungewissen, ob ihre Männer noch leben und werden schließlich von sowjetischer Propaganda über deren Tod informiert. Doch die unübersehbare Wahrheit darf nicht ausgesprochen werden. Gleichermaßen wie Sophokles’ Antigone kämpft die Witwe Agnieszka um ein Grabmal für ihren ermordeten Mann – und endet in den Vernehmungszimmern des Geheimdienstes.

      Anna, die Frau des Kapitäns, muss als Offizierswitwe zahllose Repressalien über sich ergehen lassen und kann bis zuletzt den Tod ihres Mannes nicht begreifen. Das Verbot, selbst über die Angehörigen trauern zu dürfen, hinterlässt in der Bevölkerung tiefe Wunden, so dass die vorgestellten Figuren des Films nur symbolisch für Viele stehen können. Der Traum von einem freien Polen ist in weite Ferne gerückt.

      Andrzej Wajda präsentiert einen Film mit vielen patriotischen Symbolen, ohne dabei jedoch das Gleichgewicht für eine Dichte und emotional starke Handlung zu verlieren. Die rot-weiße polnische Flagge wird von den Sowjets entzwei gerissen – der rote Teil wird weiter genutzt, während sich die russischen Soldaten den weißen Teil um die Füße binden. Der fragmentarische Score von Krzysztof Penderecki verhilft dem Film zu einer epischen Gewichtung, ohne dabei jedoch zu sehr in den Vordergrund zu treten.

      Die passenden, entsättigten Bilder werden von zugehörigem, dokumentarischem schwarz-weiß Material begleitet und schaffen einen authentischen, dokumentarischen Stil. Mit offener Direktheit zeigt Wajda einen großen historischen Film in Hollywood-Manier.

      Fazit: Historisch wichtiger und atmosphärisch erzählter Film über ein dunkles Kapitel der sowjetischen und polnischen Geschichte.
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