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The Dark Horse: Neuseeländisches Drama über den Schachprofi Genesis Potini, der an einer manisch-depressiven Störung leidet. Nach einer wahren Geschichte.

Handlung und Hintergrund

Genesis Potini (Cliff Curtis) gehört zu dem indigenen Volk der Maori, das vor allem in Neuseeland beheimatet ist. Der manisch-depressive Mann, der auch „Dark Horse“ genannt wird, befindet sich seit Jahren in psychiatrischer Behandlung, ohne große Erfolge zu erzielen. Einst war Genesis ein vielversprechender Schach-Profi, doch die Karriere musste er aufgrund seiner bipolaren Störung aufgeben. Nun hangelt er sich von einem Psychiatrie-Aufenthalt zum anderen. Eines Tages ist es so weit: Genesis wird entlassen. Daraufhin sucht er erstmal Unterschlupf bei seinem Bruder Ariki (Wayne Kapi) und seinem kleinen Neffen Mana (Rolleston). Genisis plant sich trotz der Krankheit nicht unterkriegen zu lassen und einen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Um seinen großen Traum von der Schachkarriere doch noch zu verwirklichen, beginnt er, die unterprivilegierten Kinder in den Ghettos seiner Heimatstadt in der Schach-Kunst zu unterrichten. Dabei erweist er sich als genialer und fordernder Lehrer, der die Jungs schon bald für die nationale Junioren- Meisterschaft in Auckland fit macht. In dieser Angelegenheit gerät Genesis dann allerdings mit seinem Bruder Ariki aneinander, der Mitglied eines raubeinigen Biker-Clubs ist. Ariki ist möchte seinen Sohn Mana zu einem „richtigen“ Mannerzielen und hält nichts von ihren Schachmeisterschaften. Der sensible Teenager fühlt sich dagegen eher zu der geistigen Welt hingezogen und verbringt immer mehr Zeit mit seinem Onkel Genesis. Trotz der aller Widerstände versuchen die beiden ihren Traum wahr zu machen. Die Geschichte des berührenden neuseeländischen Dramas basiert auf der wahren Lebensgeschichte des Schachtalents Genesis Potini. Die Regie wurde von James Napier Robertson übernommen, der hiermit seinen zweiten abendfüllenden Kinofilm gedreht hat. Der neuseeländische Hauptdarsteller Cliff Curtis hat zunächst in vielen Hollywood-Filmen kleinere Nebenrollen übernommen („Auferstanden“, „Colombiana“), bevor er in der Zombie-Serie „Fear the Walking Dead“ eine größere Rolle ergattern konnte.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • James Napier Robertson
Produzent
  • Cliff Curtis,
  • Timothy White,
  • Tom Hern
Darsteller
  • Cliff Curtis,
  • James Rolleston,
  • Kirk Torrence,
  • Xavier Horan,
  • Miriama McDowell,
  • Barry Te Hira,
  • Wayne Hapi,
  • James Napier Robertson
Drehbuch
  • James Napier Robertson
Musik
  • Dana Lund
Kamera
  • Denson Baker
Schnitt
  • Peter Roberts

Kritikerrezensionen

    1. Schon als Kind entwickelte Genesis Potini ein unglaubliches Talent im Schach spielen. Von seinem älteren Bruder lernt er die wichtigsten Züge, er selbst aber entwickelte er die Fähigkeit, das Spiel und seine Gegner wie kein anderer zu lenken und zu kontrollieren. Dem stetigen Erwartungsdruck an sich selbst, immer besser sein zu müssen, konnte Genesis jedoch nicht lange standhalten. Er wurde krank, manisch-depressiv. Lange Zeit verbrachte Genesis in Kliniken, bevor er nun als erwachsener Mann wieder in die reale Welt kommt. Dort empfängt ihn sein Bruder, der einer berüchtigten Bikerbande angehört, nicht gerade mit offenen Armen. Doch Genesis erhält dennoch ein neues Zuhause. In einem Schachclub in der Nachbarschaft unterrichtet er bald Jugendliche, die er zu ungeahnten Höhenflügen antreibt. Unter ihnen befindet sich auch sein Neffe Mana, der ein großes Talent an den Tag legt. Doch sein Vater findet, Mana solle lieber in seine Fußstapfen als harter Biker treten. Nun versucht Genesis, für Mana einzustehen - und stellt sich so gegen seinen Bruder. DAS TALENT DES GENESIS POTINI von James Napier Robertson erzählt die ungewöhnliche und berührende Lebensgeschichte eines Schachgenies. Genesis Potini wurde als „Dark Horse“ durch sein einzigartiges Talent in seiner Heimat Neuseeland zur Legende. Dass seine Lebensgeschichte voller Höhen und Tiefen, Triumphen und Tragik ist, zeigt der Film auf sensible und nie verkitschte Art und Weise. Der Film beginnt mit Potinis Weg zurück aus der Klinik in das Leben. Als Maori wird er als Teil einer lebendigen Gemeinde, die vom Film realistisch abgebildet wird, aufgenommen. Er wird vom schüchternen lebensunfähigen Menschen zum Anführer einer Gruppe von sympathischen Jugendlichen, die er förmlich aus dem Dornröschenschlaf weckt und sie zu einer unschlagbaren Einheit formt. Cliff Curtis brilliert in der Titelrolle als manisch-depressives Genie und lässt sowohl die hellen als auch die dunklen Seiten des Charakters an die Oberfläche treten. Auch die anderen Darsteller des Ensembles überzeugen. Die schauspielerischen Leistungen, die Regie, die Kostüme, die Wahl der Schauplätze, das Setting, die Musik und auch die Kamera - all diese einzelnen Aspekte eint, dass sie ein authentisches Bild von der Kultur und der Umgebung Neuseelands zeichnen. Fern von jeglichen Schönfärbeklischees, fern von Schubladen. Zuschauer jeder Altersgruppe können so in eine Welt eintauchen, die fremd ist und doch so nahegebracht wird. DAS TALENT DES GENESIS POTINI ist ein ungewöhnliches Drama über einen beeindruckenden Menschen, das inspiriert, berührt und den Horizont erweitert.

      Jurybegründung:

      In seinem Biopic über den bipolaren Schachmeister Genesis Portini, genannt „Dark Horse“ und gespielt von Cliff Curtis, erzählt Autor und Regisseur James Napier Robertson die Geschichte einer nahezu verzweifelten Selbstverwirklichung.
      Der Biker Ariki holt seinen manisch-depressiven Bruder Genesis aus der Psychiatrie ab. Als er dessen Einfluss auf seinen pubertierenden Sohn Mana bemerkt, setzt er Genesis vor die Tür. Dieser jedoch findet eine neue Aufgabe, indem er einen Schachclub für Kinder betreut und für die nationale Meisterschaft in Auckland fit machen möchte. Mana erweist sich dabei als großes Talent. Statt dem Bikerclub seines Vaters beizutreten, geht er mit nach Auckland.Sein Vater jedoch will ihn, wenn es sein muss, gewaltsam zurückholen. Doch Genesis gibt nicht auf und hat am Ende gar die Schachmeisterschaft für Männer im Blick…
      Vor allem angesiedelt in der Welt der Maori-Underdogs, zwischen Kriminalität und Armut, erzählt DAS TALENT DES GENESIS POTINI von einem psychisch geplagten, aber ehrgeizigen Mann, der den Jugendlichen neue Hoffnung gibt und sich gegen die brutalen Gesetze des Bikerclans stellt. In der Tradition der Werke WHALE RIDER und DIE LETZTE KRIEGERIN erzählt Robertson eine tief im neuseeländischen Milieu verortete Geschichte, die von der individuellen Revolte eines Außenseiters geprägt ist: In Arikis Welt zählen nur Gewalt und Rücksichtslosigkeit, doch Genesis als friedlicher Gigant steht als Fels in dieser Brandung und ermöglicht dem jungen Mana einen Ausweg. Die Brüder werden sich am Ende in ihrer Andersartigkeit respektieren.
      Der Film verbindet amerikanisch geprägte Erzählmodelle vom Aufstieg des Underdogs mit der gegenwärtigen Kultur der Maori auf Neuseeland. Dabei findet er immer wieder treffende Situationen, Bildkompositionen und Montagesequenzen, die das Thema ungeschönt entwickeln. DAS TALENT DES GENESIS POTINI ist bestens besetzt und überzeugend gespielt. In einem Nebenstrang erzählt er vom jugendlichen Reifeprozess. Die eher langsame Dramaturgie lässt sich Zeit, nutzt dieses Tempo jedoch zur Vertiefung der Charaktere.
      DAS TALENT DES GENESIS POTINI erlaubt sich keine unnötige Sozialromantik, sondern berichtet von der Leidenschaft des Spiels als Motor in einer gewalttätigen Welt - als Ausweg aus einer Welt des Verbrechens.
      Der Film ist in den Augen der Jury absolut für ein großes Publikum geeignet und für Jugendliche ab 14 sehr empfehlenswert.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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