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Das wahre Leben: Als der Workoholic Roland Spatz überraschend seinen Job verliert, widmet er den plötzlichen Freizeitüberfluss ganz seiner Familie, die die plötzliche Anteilnahme nur schwer verkraftet. Während sich seine Frau Sybille in ihre Arbeit als Galeristin und eine Affäre stürzt, lässt der ältere Sohn Rolands gut gemeinte Ratschläge in Sachen Frauen an sich abprallen und outet sich bei der Bundeswehr als schwul. Währenddessen...

Handlung und Hintergrund

Workaholic Roland (Ulrich Noethen) buckelt an die 14 Stunden täglich im Risikomanagement eines Großunternehmens. Seine Familie sieht er nur noch zur Nachtstunde. Gattin Sybille (Katja Riemann) flüchtet ebenfalls in ihren Job als Galeristin, und der 19-jährige Spross Charles unterliegt seinem geballten Hormonstau. Übrig bleibt der von allen vergessene Linus (Josef Mattes), der in seinem Kämmerlein seelenruhig Bomben bastelt, mit denen er nachbarliche Gartenskulpturen sprengt. Dann wird Roland arbeitslos und fängt an, daheim alles umzukrempeln.

Das alltägliche Familienchaos ist der Acker einer humorvollen und sensiblen Tragikomödie, die als „Papa Ante Portas“ der Generation Globalisierung durchgehen könnte. Die Burleske über eine Familie mit umgekehrtem Düsenantrieb ufert munter zur Katastrophe aus.

Als der Manager-Papa seinen Job verliert, geht er seinen Lieben im Designer-Haus auf die Nerven. Der jüngere Sohn experimentiert dennoch weiter mit Sprengstoff und findet in der älteren, suizidgefährdeten Nachbarstochter eine Mitspielerin. Die ist noch dazu malerisch talentiert, was des Jungen Mutter für ihre Galerie ausnützt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alain Gsponer
Produzent
  • Andreas Bareiss,
  • Gloria Burkert,
  • Bernd Burgemeister
Darsteller
  • Katja Riemann,
  • Ulrich Noethen,
  • Hannah Herzsprung,
  • Josef Mattes,
  • Volker Bruch,
  • Juliane Köhler,
  • Alexander Held,
  • Martin Feifel,
  • Timo Dierkes,
  • Katarina Gaub
Drehbuch
  • Matthias Pacht,
  • Alexander Buresch
Musik
  • Marius Felix Lange
Kamera
  • Matthias Fleischer
Schnitt
  • Melanie Werwie
Casting
  • Simone Bär,
  • Lore Blössl

Kritikerrezensionen

    1. „Das wahre Leben“ zelebriert die Implosion einer bürgerlichen Kleinfamilie, als würde es dabei um den Untergang des Abendlandes gehen. Selten hat man im Film ein arriviertes Paar gesehen, das so krätzig, so allem überdrüssig, so unstillbar unzufrieden mit dem schönen Haus, den schönen eigenen Meinungen und dem schön eingespielten Alltag bis ins rußgeschwärzte Finale geistert.

      Der Schweizer Regisseur Alain Gsponer seziert die Idylle im deutschen Heim und Garten mit einer Trockenheit, die auch den Braten angreift. Dabei ist die Besetzung durchaus prominent und tut, was sie kann: Ulrich Noethen als Roland, Katja Riemann als Sybille, die „Vier Minuten“-Neuentdeckung Hannah Herzsprung als Florina, und der eigentlich so nette junge Bombentüftler Linus, gespielt von Josef Mattes.

      Ist es denn nicht so, dass einem die Unterhaltung auf der Abendessen-Einladung der Nachbarn schnell unangenehm werden kann? Roland und Sybille erleben dort das Befürchtete, denn der Gastgeber outet sich als Kenner japanischer Küchenmesser. Wie auch die Herren beim Bewerbungsgespräch Roland mühelos als Kunstbanause, also als alt und festgefahren, ausmustern. Und das, obwohl seine Frau Kunstgaleristin ist! Tretminen, Fettnäpfchen, sprachliche Schlingen, die sich einem um den Hals legen, und schon ist man nicht mehr in.

      Sybille, von ihrem Banausengatten genervt, gibt bald den Avancen eines Kulturkritikers nach. Katja Riemann ist hier eine so spröde, bis zum Zynismus unterkühlte Zicke im Geiste, dass sie selbst ihren Seitensprung kurz vor dem Ziel abwürgt. Da wäre dann noch Linus, der sich in die Florina von nebenan verknallt. Florina ist tief gestört, doch sie malt Bilder, die wiederum Sybille bewundert, weil in ihnen ein Schmerz voller Kraft steckt.

      Lebendigkeit, Ausdrucksfähigkeit, Echtheit, das wollten sie hier schließlich alle, wenn das auch ohne Peinlichkeit ginge. Umso überflüssiger dann die pathetische Auflösung dieser Geschichte, die sich darin gefällt, zu nerven, und sich etwas mehr aufzuladen, als sie stemmen kann.

      Fazit: Trockene, holprige Karikatur einer Wohlstandsfamilie, die das Miteinander nicht schätzt.
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    2. Das wahre Leben: Als der Workoholic Roland Spatz überraschend seinen Job verliert, widmet er den plötzlichen Freizeitüberfluss ganz seiner Familie, die die plötzliche Anteilnahme nur schwer verkraftet. Während sich seine Frau Sybille in ihre Arbeit als Galeristin und eine Affäre stürzt, lässt der ältere Sohn Rolands gut gemeinte Ratschläge in Sachen Frauen an sich abprallen und outet sich bei der Bundeswehr als schwul. Währenddessen nutzt der jüngste Filius sein naturwissenschaftliches Talent für Sprengstoffexperimente. Doch auch bei den Nachbarn bröckelt die Musterfamilien-Fassade …

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