Das Wunder von Taipeh: Unterhaltsamer Dokumentarfilm über ein heutzutage kurios anmutendes Kapitel in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs.
Handlung und Hintergrund
Heute kann jedes Mädchen ihrer Leidenschaft folgen und in einem Fußballverein ihrer Wahl eintreten. Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war bis 1970 in Deutschland tatsächlich verboten. Entsprechend schwierig gestalteten sich die ersten Gehversuche deutscher Frauen auf der internationalen Fußballbühne – das Ergebnis fiel hingegen überraschend positiv aus.
1981 erhielt Deutschland die Einladung, ein Team zur ersten inoffiziellen Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft zu entsenden. Allerdings gab es damals nur eine männliche Nationalmannschaftsauswahl. Also machte sich das Team des SSG 09 Bergisch Gladbach, damals amtierender Deutscher Fußballmeister, auf den Weg nach Taiwan. Zur großen Überraschung konnte die deutsche Auswahl alle neun Spiele meistern und im Finale die Niederlande bezwingen.
Für einen Moment waren die Querelen und Reisestrapazen vergessen. Womit sich die Spielerinnen auf dem Weg zu diesem historischen Sieg herumplagen mussten, erzählt nun der Dokumentarfilm von John David Seidler.
Die Spielerinnen von damals melden sich selbst zu Wort, viele von ihnen sind bis heute befreundet und dem Fußball in der ein oder anderen Art treu geblieben. Von der Aufmerksamkeit, die der heutige Damen-Fußball genießt (und dem männlichen Pendant immer noch nachsteht), konnte das Team des SSG damals nur träumen. Die Männerwelt verkannte ihr Talent, stand ihnen feindselig gegenüber und hätte die Damen am liebsten zurück an den Herd geschickt – entsprechend fiel die (nicht vorhandene) Unterstützung seitens des DFB aus.
Der inspirierende Dokumentarfilm über einen Damen-Team, das allen Widerständen zum Trotz nach Taiwan reiste und tatsächlich mit dem Sieg in der Tasche zurückkehrte, startet am 27. Februar 2020 in den deutschen Kinos.
Besetzung und Crew
Regisseur
- John David Seidler
Produzent
- Erik Winker,
- Martin Roelly
Drehbuch
- John David Seidler
Musik
- Matthias Hornschuh
Kamera
- Ralf M. Mendle,
- Conny Beisler
Schnitt
- John David Seidler,
- Rainer Nigrelli