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Dating Lanzelot: Schräge Komödie um einen schüchternen jungen Mann, der übers Internet plötzlich mit Date-Anfragen überschüttet wird und von einem kuriosen Treffen zum nächsten schlittert.

Handlung und Hintergrund

Für den zaghaften Studenten Lanzelot sind guter Sex und ein bisschen Liebe einfach unerreichbar. Deshalb hat ihn sein dreister, exzentrischer WG-Mitbewohner Milan bei einer Online-Partnerbörse angemeldet und zurrt unter Lanzes Namen laufend Dates fest. Für den schüchternen 25-Jährigen werden sie zu haarsträubenden Reinfällen, denn die Frauen, die er in einem Café trifft, sind allesamt schwer gestört. Dass seine eigentliche Traumfrau die süße Kellnerin des Ladens ist, fällt dem überforderten Burschen erst nach einem Dutzend Horrorbegegnungen auf.

Für den zaghaften Studenten Lanzelot sind guter Sex und ein bisschen Liebe einfach unerreichbar. Deshalb hat ihn sein WG-Mitbewohner Milan bei einer Online-Partnerbörse angemeldet und zurrt unter Lanzes Namen laufend Dates fest. Für den schüchternen 25-Jährigen werden sie zu haarsträubenden Reinfällen, denn die Frauen, die er in einem Café trifft, sind allesamt schwer gestört. Dass seine eigentliche Traumfrau die süße Kellnerin des Ladens ist, fällt dem überforderten Burschen erst nach einem Dutzend Horrorbegegnungen auf.

Ein schüchterner junger Mann wird übers Internet mit Date-Anfragen überschüttet und schlittert von einem kuriosen Treffen zum nächsten. Irrwitzige Dating-Komödie mit einem Panoptikum neurotischer Frauen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Rihs
Produzent
  • Melanie Möglich,
  • René Römert,
  • Jan Krüger
Darsteller
  • Manuel Cortez,
  • Narges Rashidi,
  • Jule Böwe,
  • Jytte-Merle Böhrnsen,
  • Peter Weiss,
  • Doris Schefer,
  • Nike Martens,
  • Julia Dietze,
  • Katrin Bühring,
  • Elzemarieke de Vos,
  • Sabine Winterfeldt
Drehbuch
  • Jann Preuss
Musik
  • Beat Solèr
Kamera
  • Olivier Kolb
Schnitt
  • Jessie Fischer,
  • Andreas Radke,
  • Sarah Clara Weber
Casting
  • Uta Seibicke
Idee
  • Oliver Rihs,
  • Jann Preuss
Produktionsleitung
  • Melanie Möglich

Kritikerrezensionen

    1. Das Internet ermöglicht es heute, in Sekundenschnelle Dates zu organisieren, doch es wird keineswegs leichter, Beziehungen zu knüpfen. Laut Regisseur Oliver Rihs ("Schwarze Schafe") wird gleichzeitig ein Leistungsdruck erzeugt, indem man versucht, einem fremden Bild zu entsprechen, das mitunter wenig mit der eigenen Person zu tun hat. Zwischen Selbstverleugnung und Authentizität muss sich auch sein gehemmter Protagonist Lanzelot, gespielt von Peter Weiss, in der Komödie "Dating Lanzelot" entscheiden. In einem siebenteiligem Parcoursritt versucht der Ritter der traurigen Gestalt, die perfekte Frau zu finden und wird dabei mit den gesamten Neurosen urbaner weiblicher Singles konfrontiert. Ganz nach vertrautem Komödienprinzip erkennt der verklemmte Lanzelot zunächst nicht, dass er seine Traumfrau längst kennt.

      Hinter so harmlos-verspielten Internet-Pseudonymen wie "Süße Maus", "Schneewittchen", "Hotbunny" oder "Knuddelhexe" verbirgt sich das gesamte Arsenal absonderlicher femininer Verhaltensweisen. So muss sich Lanzelot mit der frustrierten, allein erziehenden Mutter mit quengelndem Balg, dem traumatisiert-kichernden Girlie in fester Beziehung oder der abgeklärten Intellektuellen mit Hornbrille und abartigen sexuellen Fantasien auseinander setzen. In den Rollen von Lanzelots Dates treten zahlreiche vertraute Gesichter wie Julia Dietze („Iron Sky“) oder Theaterstar Jule Böwe („Die Katze im Sack“) auf. Bald fragt man sich, ob denn alle Berliner Single-Frauen einen Schlag haben, vorausgesetzt es stimmt, dass viele Details des Drehbuchs auf echten Erlebnissen von Autor Jan Preuss und Regisseur Rihs basieren.

      Ihre freche Sex-Komödie, die einer achtteiligen Internet-Serie nachfolgt, peppen die Macher mittels flotter Inszenierung auf. Schräge Kameraperspektiven, Überblendungen, Animationsverfremdungen oder eine bunte Farbdramaturgie inklusive Bollywood-Tanzeinlage sorgen für ein streckenweise hohes Tempo. Dem steht der episodenhafte Aufbau entgegen, der nicht ohne Leerlauf auskommt. Schwerer wiegt der Einsatz zahlreicher Klischees und Stereotypen in Cartoon-Manier, wobei einmal mehr der nackte Mann im Kleiderschrank nicht fehlen darf, selbst wenn Rihs diese Standardsituation auf die Spitze treibt. Geglückte Gags werden durch Albernheiten und karikaturhafte Figurenzeichnungen verwässert, wobei die schrillen Übertreibungen das komödiantische Timing eher hemmen.

      Fazit: "Dating Lanzelot" liefert einen überspitzten Blick auf die Beziehungsprobleme des Internetzeitalters zwischen trefflichem Humor und grellen Albernheiten.
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    2. Dating Lanzelot: Schräge Komödie um einen schüchternen jungen Mann, der übers Internet plötzlich mit Date-Anfragen überschüttet wird und von einem kuriosen Treffen zum nächsten schlittert.

      Neurosen blühen grotesk auf, wenn ein schüchterner Single in dieser zeitgeistigen, irrwitzigen Komödie an die schrägsten Dates gerät.

      Eigentlich wünscht sich der 25-jährige Student Lanzelot (Peter Weiss) nur guten Sex und ein bisschen Liebe - was er in Oliver Rihs‘ wahnwitziger Dating-Komödie bekommt, reicht für ein mittelschweres Trauma. Mit vielen Regie-Einfällen und einem frenetischen, zeitgeistigen Stil trotzt der Schweizer Rihs, der zuvor den anarchischen Spaß „Schwarze Schafe“ realisierte, der deutschen Beziehungskomödie Skurriles ab, auch wenn er dafür wahrlich kein Klischee auslässt.

      Die versammelten Alpträume der Online-Partnerbörsen sind hinter „Lanze“, dem blassen Mann ohne Eigenschaften, deshalb her, weil sein exzentrisch-dreister WG-Mitbewohner Milan (Manuel Cortez) unter Lanzes Namen ein Profil angelegt hat und emsig eine Bekanntschaft nach der anderen klarmacht. Das absurde Date-Derby nimmt seinen - wie in Rihs‘ letztem Film episodischen - Lauf und der wenig selbstbewusste Normalo lernt zehn in Kapiteleinblendungen durchnummerierte Frauen kennen, was einer Olympiade der Freaks gleicht, die einem nichts, aber auch gar nichts erspart.

      Da paradieren ungebremst nur die schwersten psychiatrischen Fälle vorbei, was an Neurosen, Manien, Sexsucht und an fettnäpfchenverzierten Reinfällen im Repertoire steht. Dabei wird jede Macke over the top durch dekliniert und Rihs weidet sich an Verklemmungen und Lächerlichkeiten, jedoch mit so viel Verve und Spaß, dass es zur Groteske gerinnt. Das alles ist flott inszeniert und lebt von der ideenreichen Regie, die dem abgegriffenen Sujet surreale Volten abgewinnt, aber auch jedes Vorurteil bestätigt. Von bissigen Schreikindern, wilden Sexfantasien aus der „Shades of Grey“-Liga bis hin zu Drogentrips und schrillen Techno-Partyvölkchen reichen die Absonderlichkeiten.

      Wesentlich subtiler wird es selten, auch wenn Manuel Cortez einige farbige Momente hat und als hinreißend verhauener Kumpel die nutzlosen Tipps der Ratgeberliteratur übt. Dass Lanzes eigentliche Traumfrau die süße Kellnerin (Narges Rashidi) des Cafés ist, gehört zu den Standards, von denen „Dating Lanzelot“ über die Maßen voll ist, sie aber insgesamt nett verpackt. Wenn sich das Karussell mit dem überforderten Mann dreht und Rashidi ihn mit ihrer Natürlichkeit erdet, verkündet die Dating-Komödie die übliche Message, einfach man selbst zu sein, und wird romantisch, wenn auch auf ihre Art: Mit einem Bollywood-Rap-Finale. tk.
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