Vor allem die großen Blockbuster schaffen es immer wieder, ihr Publikum mit atemberaubenden, immer imposanter werdenden Action-Szenen zu beeindrucken. Damit dies auch gelingt, braucht es meist eine ganze Armee von Stuntmännern und -frauen, die die Stars in besonders gefährlichen Szenen doubeln und riskante Manöver performen. Leider passieren trotz des harten Trainings und strengsten Sicherheitsvorkehrungen immer wieder schreckliche Unfälle, bei denen die Stuntdoubles ihr Leben lassen müssen. Aber auch manche Schauspieler haben die eigenen Dreharbeiten nicht überlebt und sind auf tragische Weise verstorben, während die Kamera noch lief. Die folgende Liste fasst die tragischsten Tode noch einmal zusammen.
xXx – Triple X (2002)
Beim Dreh zu Rob Cohens Actionfilm „xXx – Triple X“ sollte sich das Stuntdouble von Vin Diesel in einer Szene beim Paragliding abseilen und auf einem U-Boot landen. Der Stuntman Harry L. O’Connor hatte den Stunt zuvor zwar schon erfolgreich durchgeführt, war mit dem Ergebnis aber noch nicht zufrieden. Beim zweiten Versuch konnte er sich wegen seiner hohen Geschwindigkeit allerdings nicht rechtzeitig abseilen, knallte gegen den Pfeiler der Prager Palacký-Brücke, brach sich das Genick und war sofort tot. In Andenken an den Stuntman ließ der Regisseur die entscheidende Szene sogar im Film und kürzte sie lediglich um den Moment des Aufpralls.
The Expendables 2 (2012)
Während den Dreharbeiten einer Action-Szene kam es beim Einsatz der Second Unit von „The Expendables 2“ zu einem tragischen Unfall. Weil der Sicherheitsabstand nicht groß genug war, wurden die beiden Stuntdoubles Kun Lio und Nuo Sun von einer geplanten Explosion auf einem Schlauchboot getroffen. Lio war sofort tot, während Sun den Zwischenfall schwer verletzt überlebte. In der Folge verklagte er die Produzenten des Films sowie den Stuntkoordinator wegen Fahrlässigkeit.
Deadpool 2 (2018)
Auch am Set zur Fortsetzung des Superhelden-Films „Deadpool“ kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem eine Stuntfrau ihr Leben lassen musste. Bei den Dreharbeiten in Vancouver, Kanada, sollte die afro-amerikanische Road-Racerin Joi „SJ“ Harris einen Motorradstunt performen. Nachdem sie dies bereits viermal erfolgreich getan hatte, verlor sie beim fünften Take die Kontrolle über das Fahrzeug, überschlug sich und krachte in die Glasfassade eines Gebäudes. Jegliche lebensrettende Maßnahmen am Unfallort waren vergeblich, Joi Harris verstarb an den Folgen ihrer schweren Verletzungen.
Wagons East! (1994)
John Candy wurde durch seine Rollen in „Spaceballs“, „Blues Brothers¨ und „Cool Runnings – Dabei sein ist alles“ einem Millionenpublikum bekannt und insbesondere für seine humoristische Ader gefeiert. Bei den Dreharbeiten zur Westernkomödie „Wagons East!“ erlitt der 43-Jährige Kanadier einen Herzinfarkt und verstarb noch in seinem Trailer. Candy war nicht nur starker Raucher, sondern auch übergewichtig – er hatte sich jedoch stets geweigert, abzunehmen. Da ein Großteil seiner Szenen bereits gedreht worden waren, entschieden sich die Macher dazu, für den Rest ein Double zu besetzen.
The Crow – Die Krähe (1994)
Als einer der tragischsten Set-Unfälle gilt bis heute Brandon Lees Tod bei den Dreharbeiten zur Fantasy-Comicverfilmung „The Crow – Die Krähe“. Der Sohn von Marial-Arts-Ikone Bruce Lee wurde mit nur 28 Jahren von einer Pistolenkugel-Attrappe so schwer verwundet, dass der Schauspieler nur 12 Stunden nach dem Unfall im Krankenhaus verstarb. Die Kugel hatte sich in der Waffe verklemmt und traf Lee bei einer Nahaufnahme so stark, dass er die Verletzungen nicht überlebte. Mithilfe von Doubles und Spezialeffekten wurde der Film letztlich noch fertiggestellt, was vor allem auf Wunsch von Lees Angehörigen geschah.
Unheimliche Schattenlichter (1983)
Im Juli 1982 kam es bei den Dreharbeiten zum Episoden-Film „Unheimliche Schattenlichter“ zu einem tragischen Unfall, bei dem der US-amerikanische Schauspieler Vic Morrow sowie zwei Kinderdarsteller ums Leben kamen. In einer Szene, die im Vietnamkrieg angesiedelt war, sollte Morrows Figur zwei Kinder vor einem Hubschrauber des US-Militärs retten. Doch durch die eingesetzte Pyrotechnik geriet der Helikopter außer Kontrolle und stürzte auf den 53-Jährigen Darsteller sowie die beiden Kinder My-ca Dinh Le (†7) und Renee Chen (†6). Alle drei wurden durch den Aufprall sofort getötet, die Insassen des Hubschraubers überlebten den Absturz leicht verletzt. Regisseur John Landis und weitere Mitglieder der Crew wurden wegen Totschlags angeklagt, schlussendlich einigten sich die Parteien außergerichtlich. Im fertigen Film wurden alle Szenen mit den Kinderdarstellern herausgeschnitten. Sie standen für „Unheimliche Schattenlichter“ zum ersten Mal vor einer Kamera und waren außerdem illegal beschäftigt worden.
Top Gun (1986)
Während der Dreharbeiten zu Tony Scotts Actionfilm „Top Gun“ kam der US-amerikanische Kunstflieger Art Scholl während eines besonders gefährlichen, sogenanneten „Flachtrudel“-Manövers ums Leben. Scholl hatte geplant, den Stunt mit seinen Bordkameras aufzuzeichnen. Am 16. September 1985tri stürzte er mit seinem Flugzeug kurz vor der südkalifornischen Küste in den Ozean. Weder er noch die Maschine konnten geborgen werden, weshalb die Unfallursache bis heute nicht geklärt ist.
Wahre Freundschaft – The Final Season (2007)
Um für das Baseball-Drama „Wahre Freundschaft – The Final Season“ einige Luftaufnahmen zu machen, flog der Kameramann Roland Schlotzhauer gemeinsam mit einem Piloten und einem Produzenten in einem Hubschrauber über die Szenerie. Als der Hubschrauber jedoch in eine Stromleitung flog, stürzte die Maschine mitsamt der Insassen in ein Maisfeld. Schlotzenhauer war sofort tot, während die beiden anderen Insassen schwer verletzt überlebten. Im Anschluss verklagte die Witwe des Toten die Produktionsfirma sowie den Helikopterpiloten und erhielt eine Entschädigung von 7,2 Millionen Dollar.
The Messenger (2002)
Ein besonders tragisches Unglück ereignete sich außerdem am Set des nicht fertig gestellten Films „The Messenger“. Der russische Regisseur sowie 42 weitere Crewmitglieder wurden am 20. September 2002 von einer schweren Lawine erfasst und kamen bei der Naturkatastrophe ums Leben. Viele der Toten konnten aufgrund der Eis- und Geröllmassen nicht einmal geborgen werden.
Exit Wounds (2001)
Bei den Dreharbeiten zum Polizei-Thriller „Exit Wounds“ gibt es eine Szene, in der ein Transporter auf dem Dach liegend von einem Abschleppwagen durch die Straßen gezogen wird. Währenddessen sollte der 35-jährige Stuntman Chris Lamon aus dem Van springen und sich abrollen. Stattdessen kam er falsch auf, überschlug sich und stürzte mit dem Hinterkopf auf den Asphalt. Fünf Tage später verstarb er an den Folgen eines Schädelbruchs und einer Gehirnschwellung im Krankenhaus.