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Nach Kritik der Altmeister: Superfan Nicolas Cage verteidigt Marvel- und Comic-Filme

Nach Kritik der Altmeister: Superfan Nicolas Cage verteidigt Marvel- und Comic-Filme
© Imago/Mary Evans

In einem Interview wurde Nicolas Cage auf die harsche Kritik der Altmeister an Comic- und speziell Marvel-Filmen angesprochen. Er könne ihre Meinung nicht teilen.

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Auf dem Lumière Festival im französischen Lyon bezeichnete Regie-Altmeister Francis Ford Coppola Marvel-Filme 2019 als „ekelhaft“. Damit stellte er sich kurz nach der Kritik seines Kollegen Martin Scorsese auf dessen Seite. Dieser sprach es den ganzen Comic-Filmen ab, überhaupt Kino zu sein. Stattdessen verglich er sie eher mit Vergnügungsparks und mahnte vor einer „Überschwemmung“, die dem klassischen Erzählkino keinen Raum mehr lasse.

Dass diese beiden aus dem New-Hollywood entsprungenen Filmemacher diese Auffassung vertreten, war in gewisser Hinsicht zu erwarten. Dass aber selbst Steven Spielberg, immerhin gemeinsam mit George Lucas maßgeblich an der Geburt des Blockbuster-Kino beteiligt, einen baldigen Niedergang der Superheld*innenfilme prophezeite, zeigt doch, dass hier offenbar ein Generationenkonflikt in Hollywood herrscht.

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Das Medium Film befindet sich permanent im Wandel, das sollten die Spielbergs, Scorseses und Coppolas eigentlich wissen. Einer, der das sehr gut versteht, ist Nicolas Cage, übrigens Neffe von Coppola. Der 58-Jährige ist selbst großer Comic-Fan, ist also im Grunde ohnehin befangen. In einem Interview mit GQ äußerte er sich aber dennoch zu diesem heiklen Thema:

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„Warum tun sie das? Ich verstehe den Konflikt nicht. Ich stimme nicht mit ihrer Vorstellung oder Meinung überein.“

Cage, der mit richtigem Namen Nicolas Kim Coppola heißt, hat in seiner langen Karriere so gut wie in jedem Genre Filme gedreht. Er spielte in Dramen wie „Birdy“, Komödien wie „Peggy Sue hat geheiratet“, Actionfilmen wie „The Rock – Fels der Entscheidung“, Liebesfilmen wie „Stadt der Engel“, hat in großen Studiofilmen genauso mitgewirkt wie in Independent-Filmen. Er hat den Oscar für „Leaving Las Vegas“ bekommen, war aber auch mehrfach für eine Goldene Himbeere nominiert. Cages Meinung ist also durchaus legitim in dieser Hinsicht:

„Ich finde, dass die Filme, die ich drehe, wie ‚Pig‘ oder ‚Joe‘, in keinem Konflikt zu Marvel-Filmen stehen. Ich meine, ich glaube nicht, dass der Marvel-Film irgendetwas mit dem Untergang der Tweener zu tun hat. Mit Tweener meine ich die Filme mit einem Budget zwischen 30 und 50 Millionen US-Dollar. Ich finde, der Film ist in bester Verfassung. Man schaue sich nur ‚The Power of the Dog‘ oder ‚Spencer‘ oder jeden Film von Megan Ellison an. Ich glaube, da ist noch Paul Thomas Anderson.“

Ja, die Mid-Budget-Filme bis 60 Millionen US-Dollar, die kleinen Independent-Filme und das anspruchsvolle Drama sind nicht tot – sie sind nur fast nicht mehr im Kino vertreten. Stattdessen haben sie eine neue Heimat im Streaming-Sektor gefunden. Man kann also durchaus beide Seiten verstehen: die Fans, die bombastische Eventfilme von Marvel Studios und DC im Kino sehen wollen, und die Kritiker*innen, die ihre kleinen Charakterstudien auch weiterhin im Kino erleben wollen. Apropos Kino, was euch in nächster Zeit erwartet, seht ihr hier im Video.

Nicolas Cage lobt Marvel-Filme als Unterhaltung für die ganze Familie

Wie eingangs erwähnt, ist Nicolas Cage selbst ein großer Comic-Fan. Allein sein Künstlername deutet das schon an: Seinen Nachnamen entnahm er dem Marvel-Helden Luke Cage. Und einst war er im Besitz der ersten Ausgabe der „Action Comics“, die er später für 2,1 Millionen US-Dollar verkauft hat. Hier tauchte Superman das allererste Mal auf. Den Rest seiner gigantischen Comic-Sammlung verkaufte Cage 2001 für 1,6 Millionen US-Dollar. Der Grund sollen Schulden gewesen sein. Für den Comic-Afficionado muss die Trennung von seiner wertvollen Sammlung mit hohem ideologischen Wert wie der Verlust einer geliebten Person gewesen sein. Passend dazu hat er einem seiner Söhne den Namen Kal-El gegeben.

Unter Tim Burton hätte Cage Superman spielen sollen. Das Projekt kam allerdings nie über die Planungsphase hinaus. Stattdessen verkörperte er Johnny Blaze alias Ghost Rider in zwei Filmen, lange bevor das Marvel Cinematic Universe (MCU) eine Hausmarke wurde:

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„Marvel hat wirklich hervorragende Arbeit bei der Unterhaltung der ganzen Familie geleistet. Sie haben sich dabei eine Menge Gedanken gemacht. Ich meine, es ist definitiv ein großer Fortschritt gegenüber den ersten beiden ‚Ghost Rider‘-Filmen, die ich gemacht habe. Kevin Feige, oder wer auch immer hinter dieser Maschinerie stecken mag, hat einen meisterhaften Weg gefunden, die Geschichten miteinander zu verweben und alle Figuren miteinander zu verknüpfen. Was ist falsch an gesunder Unterhaltung, die Eltern und Kinder gleichermaßen anspricht und den Leuten etwas gibt, auf das sie sich freuen können?“

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Da hat er durchaus recht. Und auf welche ihr euch freuen dürft, seht ihr hier im Video.

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