Lange hielt sich der aktuelle Marvel-Kracher auf der Pole-Position der deutschen Kinocharts. Jetzt folgte die Wachablösung, doch die neue Nummer 1 wird kontrovers diskutiert.
Das Marvel Cinematic Universe (MCU) hat einen großen Hit benötigt und es hat ihn wahrlich bekommen: „Deadpool & Wolverine“ wurde dem Hype mehr als gerecht, denn jüngst sicherte er sich gar seinen bislang größten Rekord. Der dritte Leinwandauftritt von Deadpool (Ryan Reynolds) hält nun den Titel als erfolgreichster Film mit einem R-Rating aller Zeiten, was eine erhöhte Altersfreigabe in den USA darstellt. Dank der weltweiten Einnahme von derzeit 1,142 Milliarden US-Dollar (via Box Office Mojo) löste er nach fünf Jahren „Joker“ ab.
In den Kinocharts muss der aktuelle Marvel-Hit jedoch seinerseits mit einer Wachablösung leben. In den USA konnte sich „Alien: Romulus“ Platz 1 sichern und auch in Deutschland muss sich „Deadpool & Wolverine“ nach vier Wochen an der Spitze erstmals mit einer Silbermedaille begnügen. Hierzulande schob sich jedoch nicht der neueste Teil der beliebten Sci-Fi-Horrorreihe vorbei, sondern ein durchaus kontrovers diskutiertes Drama: „Nur noch ein einziges Mal“.
In der Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Colleen Hoover (hier bei Amazon erhältlich) hat Blake Lively die Hauptrolle inne, die bekanntlich mit Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds verheiratet ist. Am ersten Wochenende in Deutschland lockte der Film 320.000 Zuschauer*innen in die Kinos und sorgte so für einen Umsatz von 3,5 Millionen Euro (via Blickpunkt:Film). Platz 2 geht an den weiterhin starken Marvel-Erfolg, der 248.000 Tickets verkaufen und so für zusätzliche 2,9 Millionen Euro Umsatz sorgen konnte. US-Spitzenreiter „Alien: Romulus“ folgt tatsächlich erst auf Platz 4 hinter „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ (217.000 Besucher*innen, 2,0 Millionen Euro Umsatz), denn der Sci-Fi-Horror schnitt mit 136.000 Kinogänger*innen sowie 1,5 Millionen Euro Einspiel eher mäßig ab.
Darum ist „Nur noch ein einziges Mal“ umstritten
Auch in den USA überzeugte „Nur noch ein einziges Mal“, der im Original „It Ends with Us“ heißt, an den Kinokassen. Zum Start landete das Drama nur knapp hinter „Deadpool & Wolverine“ auf Platz 2 mit Einnahmen von 50 Millionen US-Dollar. Am zweiten Wochenende reichte es zwar nur zu Platz 3, der Umsatz von 24 Millionen US-Dollar kann sich für einen Film dieser Größenordnung aber wahrlich sehen lassen. Weltweit steht „Nur noch ein einziges Mal“ derzeit bei starken Einnahmen von gut 180 Millionen US-Dollar (via Box Office Mojo). Das Budget von 25 Millionen US-Dollar (via Deadline) sollte der Film also schon jetzt eingespielt haben, weswegen „Nur noch ein einziges Mal 2“ praktisch nichts im Wege steht – wohl nicht einmal die aktuelle Kontroverse.
Denn das Einspielergebnis wird durchaus ein wenig von der Debatte um das Drama getrübt. Der Film handelt zwar mit häuslicher Gewalt von einem äußerst ernsten Thema, doch in der Marketingkampagne von „Nur noch ein einziges Mal“ war davon teils erstaunlich wenig zu bemerken. Die Social-Media-Auftritte von Blake Lively sorgten bei etlichen Fans aufgrund der lockeren Stimmung für Irritation, da es oftmals wirkte, als wolle man das ernste Werk als launigen Kino-Ausflug anpreisen. Auch Ryan Reynolds handelte sich im Zuge dessen Kritik ein, da unter anderem ein spaßig gemeintes und viral gegangenes Interview mit einem Co-Star seiner Frau nicht recht zum Ton des Films passen wollte. Mehr zu alledem könnt ihr hier nachlesen:
Dem Erfolg von „Nur noch ein einziges Mal“ scheint diese Kritik jedoch nicht entscheidend zu schaden. Wenn die unvermeidlich scheinende Fortsetzung kommt, dürfen wir jedoch gespannt sein, inwieweit die Marketingkampagne sich unterscheiden wird.
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