Streamingdienst Netflix hat eine Fortsetzung seines „Death Note“-Films angekündigt. Wir finden, sie sollten es lassen.
Auch wenn es in den letzten Jahren erfreulich still um die Filmfortsetzung der US-amerikanischen Death-Note-Produktion geworden ist: Vom Tisch ist sie noch lange nicht. Der Produzent Masi Oka hat 2021 erneut bekräftigt, dass das Sequel in der Mache ist. In einem Interview mit ScreenRant äußerte er, dass der zweite US-„Death Note“-Film immer noch in der Entwicklung sei und dass sie den entrüsteten Fans zugehört hätten und deren Kritik in das Sequel einfließen lassen würden. Er hofft, dass die Betroffenen am Ende glücklich über die Richtung sind, die eingeschlagen wurde.
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Wie einst der Hollywood Reporter in einer langen Abhandlung über Netflix-Filme enthüllte, wird die Fortsetzung von „Death Note 2“ für die Streaming-Plattform produziert. Wann der Film erscheinen wird, ist immer noch nicht bekannt. Auch nicht, ob Autor Greg Russo an dem Drehbuch noch arbeitet oder es schon fertiggestellt ist.
Die Ankündigung zur Fortsetzung an sich kam etwas überraschend, denn für „Death Note“ hatte es für Wingard, der kurz nach Release schon seinen Twitter-Account löschte, weit mehr Kritik als Lob gehagelt und auch wir können an diesem Erzeugnis wenig finden, das man lobend hervorheben könnte. Die gesamte Grundprämisse der Erzählung wurde so stark verfremdet, dass die eigentlich spannenden Aspekte - was ist Gerechtigkeit und wie formiert oder auch deformiert sich Moral in der menschlichen Seele und Gesellschaft - völlig unter den Tisch fallen.
Übrig bleibt eine Splatter-Comedy mit Charakteren, die die Konflikte und Entwicklungen der Original-Vorlage ganz erheblich vermissen lassen. Auch den Spaß, dass wir die Regeln des Death Note gemeinsam mit Hauptfigur Light Stück für Stück kennen lernen und ihren intelligenten Einsatz beobachten können, hat in der Adaption keinen Platz bekommen. Im Gegenteil, es wurden einige krude neue Regeln hinzuerfunden, die sich teilweise widersprechen. Gemessen an der Vorlage sollte man diesen Film lieber schnell wieder vergessen.
Allerdings erhielt Wingards erste Adaption das Wohlwollen der Macher des Originals: Illustrator Takeshi Obata und Autor Tsugumi Oba haben sich beide sehr positiv über den Film geäußert. Beide hofften, dass die Hollywood-Version die Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich macht und auch sie sahen Optionen, das Franchise mit mehreren Teilen zu erweitern. Mit „Death Note 2“ wird deren Wunsch nun erfüllt.
Light: Die Entwicklung zum Superschurken
Light wie wir ihn aus der japanischen Manga- & Anime-Erzählung kennen, gibt es in der US-amerikanischen Variante nicht. Der Schüler ist zu Beginn keineswegs schon ein Genie mit einem hohen Intellekt, er ist eher ein armes Würstchen, das sich mithilfe des Death Notes ermächtigt und entsprechend entwickelt. In dieser Entwicklung sah Wingard schon früh das größte Potenzial für seine Fortsetzung. Gegenüber CinemaBlend stellte er seine Idee folgendermaßen dar:
„Bei diesem Film fühlt es sich stark nach der Original-Geschichte an. Aber diese öffnet sich selbst für alle möglichen verschiedenen Wege sie weiterzutragen. Besonders bezüglich Light. In diesem Film geht es wirklich darum, wie Light zu sich selbst findet. In dem Film beginnt er nicht als das Super-Genie, das er im Anime oder Manga ist. Er muss sich diesen Status erst verdienen. Und am Ende des Films kann man sehen, dass da tatsächlich eine große Veränderung mit ihm vorgegangen ist. Dies könnte man ganz einfach in eine Fortsetzung überführen. Es wäre sehr interessant den Story-Arc dieses Charakters zu verfolgen - von einem normalen Highschool Kind zu etwas wie einem Superschurken.„
Light wirkt ganz und gar nicht wie ein normaler Highschool-Schüler. Obschon Nat Wolff erst 22 ist, wirkt er so, als hätte er die Highschool schon längst überstanden. Außerdem ist die Geschichte zu Beginn derart gerafft, dass er schnell zum Psychopathen mutiert, der auf gruselige Arten andere zu Tode bringt.
Habt ihr jetzt Lust auf die ursprüngliche „Death Note“-Handlung bekommen? Dann schaut euch doch den Anime an, oder werft einen Blick in die Manga, denn dann bekommt ihr auch einen Eindruck, wovon die Geschichte eigentlich handelt. Falls euch das nicht genehm ist, empfehlen wir an dieser Stelle noch die japanischen Live-Action-Filme zu „Death Note“ oder schaut euch noch andere Realverfilmungen von Anime an, diese Bilderstrecke gibt euch tolle Tipps: