Er ist einer der erfolgreichsten und beliebtesten Rockmusiker aller Zeiten und immer noch auf Tour: Bruce Springsteen ist eine wandelnde Ikone und bekommt demnächst ein erstes eigenes Biopic spendiert. Warum Jeremy Allen White die Idealbesetzung für die Rolle des Boss ist, erfahrt ihr hier.
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Lassen wir „I’m Not There“, das eigenwillige Biopic über Bob Dylan einmal beiseite, so funktionieren Filme über große Stars oftmals nach einem ähnlichen Schema. Werke wie „Walk The Line“ über das Leben von Johnny Cash zeichnen meist die steinige Anfangsphase einer Karriere nach und enden dann mit dem ersten großen Erfolg oder Meilenstein. Beim nun angekündigten Biopic über Bruce Springsteen (via Deadline) sieht die Sache hingegen anders aus.
Der Film mit dem Arbeitstitel „Deliver Me From Nowhere“, eine Textzeile aus dem Lied „Open All Night“, soll sich nur auf eine ganz spezielle Phase innerhalb der Karriere von Bruce Springsteen konzentrieren und damit die üblichen Pfade verlassen. Konkret geht es um die Entstehungsgeschichte seines ersten Soloalbums „Nebraska“ im Jahr 1982, ein Zeitpunkt, in dem sein Durchbruch mit „Born To Run“ bereits sieben Jahre zurücklag. Nichts also über die jungen Jahre vom Boss in Asbury Park und seinen harten Weg zum Superstar, was auf den ersten Blick etwas verwunderlich wirken könnte. Schaut man sich Springsteens eigen geschriebene Biographie näher an, ergibt die Wahl genau dieser Lebensphase allerdings durchaus Sinn.
Springsteen befand sich nach seinem Hitalbum „The River“ wie er selbst schreibt in einer Lebenskrise, aus der schließlich die düsteren Lieder von „Nebraska“ entstanden, das nur aus Demos besteht, die er allein in seinem Schlafzimmer eingesungen hat, da ihm die Aufnahmen mit seiner E-Street-Band nicht gefielen. Wir können uns also auf einen Film einstellen, in denen uns nicht der Stadionrocker Springsteen begegnet, sondern ein an sich und seiner Umwelt zweifelnder Mensch, der sich mitten in einem Prozess befindet, sein Leben neu zu ordnen.
Die 10 besten Biopics über Freddy Mercury und Co. findet ihr im Video.
Genau beobachtet: Darum sollte beim Springsteen-Biopic nichts schief gehen
Ein erstes Bild von Hauptdarsteller Jeremy Allen White als 32 Jahre alter Springsteen wurde nun veröffentlicht und als eingefleischter Springsteen-Fan bin ich begeistert. Der Look und die Pose kommen dem Boss in den frühen 1980er-Jahren sehr nahe. Kein Stirnband oder sonstiger Fauxpas stören den Gesamteindruck, was darauf schließen lässt, dass hier präzise gearbeitet wird. Dazu passt auch, dass der echte Springsteen involviert ist und sich bereits mit dem Star der Serie „The Bear: King of the Kitchen“ getroffen hat. Der wiederum war Gast auf dessen jüngsten Konzert in London, wie unter anderem der Stern berichtet.
Jeremy Allen White als Bruce Springsteen: Könnte auch ein alternatives Cover zu „The River“ sein:
Mit Scott Cooper hat Scott Stuber, der Produzent von „Deliver Me From Nowhere“, darüber hinaus ein glückliches Händchen bei der Wahl des Regisseurs bewiesen, zumal der Filmemacher 2009 mit „Crazy Heart“, dem Portrait eines ausgebrannten Country-Musikers, bereits einen ähnlich gelagerten Stoff meisterhaft auf die Leinwand hieven konnte. Warum also nicht auch jetzt?
Falls ihr euch Bruce Springsteens Album „Nebraska“ schon jetzt anhören möchtet, findet ihr es bei Amazon auf CD und LP. Dort könnt ihr euch auch Springsteens Autobiographie „Born to Run“ als Buch bestellen oder sie euch von Thees Uhlmann im Audible-Abo vorlesen lassen.
„Deliver Me From Nowhere“ soll 2025 in die Kinos kommen. Wie gut ihr euch mit aktuellen Filmen auskennt, erfahrt ihr im Quiz.