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Fakten und Hintergründe zum Film "Der Adler der Neunten Legion"

Fakten und Hintergründe zum Film "Der Adler der Neunten Legion"
© Concorde

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Produktion: Die Entstehung

Das 20.Jahrhundert neigte sich bereits seinem Ende zu, als Duncan Kenworthy, einer der wichtigsten britischen Filmproduzenten, der bereits für den Oscar® vorgeschlagen und mit dem Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ausgezeichnet worden war, bemerkte, dass eine bestimmte Art von Geschichten im Kino nicht mehr erzählt wurden. Wo, fragte er sich, waren die historischen Dramen, die noch richtige Abenteuer boten, geblieben?

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„Als Junge las und liebte ich alle Romane, die Rosemary Sutcliff über das Frühe Mittelalter und Britannien unter der Herrschaft Roms geschrieben hatte, ganz besonders aber „Der Adler der Neunten Legion“, blickt Kenworthy zurück. „Ich erinnere mich, wie ich den Roman gegenüber Mike Newell als Lieblingsbuch meiner Kindheit beschrieb – am Set, als wir 1993 die Komödie VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL („Four Weddings and a Funeral“) drehten.“

„Mike erzählte mir, dass eines seiner Kinder - viele Jahre nach mir - gerade selbst das Buch las und es liebte. Das führte mich erneut zu dem Roman zurück. Er erzählt eine aufregende Geschichte, die auf wunderbare Weise lange nachwirkt – mit Charakteren, Problemen und Gefühlen, die heute für mich genauso lebendig sind wie für Rosemary, als sie sich diese ausdachte. Damals entschied ich mich, dass ich eines Tages daraus einen Film machen würde.“

Sutcliff hatte als Grundlage für ihren 1954 erschienenen Roman ein reizvolles historisches Mysterium benutzt, mit dem sich Geschichtswissenschaftler damals auseinandersetzten: das Verschwinden der Neunten Legion des Römischen Reichs. Mehrere Jahre war die Neunte Legion in Eburacum, heute als nordenglische Stadt York bekannt, stationiert. Dann verschwand sie im Jahre 120 nach Christus aus allen Aufzeichnungen, was zu der Vermutung führte, dass die Legion nordwärts nach Schottland einmarschiert und von dort nicht mehr zurückgekehrt war. Das Lager der Historiker ist heute gespalten, ob die Neunte Legion tatsächlich im Norden verschwand oder zu einem anderen Einsatzort verlagert wurde. Die ursprüngliche Geschichte ihres Verschwindens aber ist historisch unumstritten. Der Roman, der im Laufe der Jahrzehnte über eine Million Mal verkauft wurde, war bereits Grundlage eines Hörspiels für den britischen Sender Radio 4 sowie für eine BBC-Serie, die 1977 in sechs halbstündigen Folgen ausgestrahlt wurde.

Duncan Kenworthy setzte sich mit den Agenten, Erben und Verlegern der verstorbenen Autorin in Verbindung. Weil er aber in den 1990er Jahren mehrere Projekte hintereinander zu stemmen hatte, dauerte es bis 1998, als er gerade an einem seiner Filmhits arbeitete, dass Bewegung in das Projekt kam. „Ich erinnere mich sehr deutlich“, erklärt Kenworthy, „wie ich während der Dreharbeiten zu NOTTING HILL am Drehort, dem Ritz Hotel in London, telefonisch mit Vertretern des Verlags Oxford University Press über die Filmrechte verhandelte.“

Zunächst plante Kenworthy, aus dem Buch einen Big-Budget-Schwert-und-Sandalen-Film zu machen – und als GLADIATOR ein Riesenhit und im Jahr 2000 als „Bester Film“ mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde, schwang das Filmpendel auch in diese von ihm bevorzugte Richtung. Dann erfuhr Regisseur Kevin Macdonald, dass Kenworthy sich um die Filmrechte von „Der Adler der Neunten Legion“ bemüht hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Macdonald bereits einen Oscar® für seinen Dokumentarfilm EIN TAG IM SEPTEMBER (1999) erhalten und vor kurzem auch das Dokudrama STURZ INS LEERE (2003) inszeniert.

„Ich kannte Kevin bereits“, erzählt Kenworthy. „Sein Bruder Andrew hatte mit mir DNA Films gegründet und war damals mein Produzentenpartner. Kevin sagte mir, er hätte erfahren, dass ich die Filmrechte von „Der Adler der Neunten Legion“ erworben hatte, und erzählte mir, dass er schon immer einen Abenteuerfilm aus der Zeit des antiken Rom inszenieren wollte und auch dieses Buch schon immer geliebt hatte. Könnte er vielleicht die Regie übernehmen?“

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Damals jedoch hatte ich noch kein Drehbuch und jahrelang auf einen bestimmten britischen Autor gewartet, der große Leidenschaft für das Buch mit sich brachte, aber immer noch nicht als Drehbuchautor zur Verfügung stand. Und weil Kevin noch keinen Spielfilm, geschweige denn einen mit großem Aufwand inszeniert hatte, sah ich keinen großen Sinn darin, miteinander ins Gespräch zu kommen. Regisseure hatte ich immer erst dann engagiert, wenn ein drehfertiges Skript bereits vorlag. Noch nie hatte ich mit einem Regisseur zusammen einen Film entwickelt.“

Wie Kenworthy hatte auch Macdonald das Buch jahrelang nicht aus dem Kopf bekommen. „Ich las es mit 12 Jahren und war total davon gefesselt“, erinnert sich Macdonald. „Da war etwas an dieser Grenzgebietatmosphäre und an der Art und Weise, wie sich diese Kulturen, die Kelten, die Briten und die Römer, begegneten, das mich nicht losließ. Das Buch bediente meine Liebe für Geschichte, und jetzt spürte ich, dass ich es so verfilmen könnte, dass ich ihm gerecht werden und unglaubliche, 2.000 Jahre zurückliegende Welten auf die Leinwand bringen könnte.“

„Es ist eine Geschichte über Freundschaft“, führt Macdonald weiter aus. „Die Hauptfiguren stammen aus unterschiedlichen Kulturen, verstehen sich nicht, sehen die Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und müssen das alles hinter sich lassen, um zu erkennen, dass sie beide menschliche Wesen sind.“

Während sich Produzent Kenworthy Gedanken machte, wie er das Projekt anpacken könnte, wollte die Filmindustrie nur aus dem Erfolg von GLADIATOR Kapital schlagen. „Einige ‚historische Epen‘ kamen ins Kino“, erinnert sich Kenworthy, „und sie standen genau für den Weg, den ich mit DER ADLER DER NEUNTEN LEGION nicht einschlagen wollte, das wurde mir schnell klar. Es waren Filme, die zu groß waren, die zu viele Computereffekte, digital replizierte Armeen, erfundene Kulturen und Charaktere hatten, die in meinen Augen nicht der wirklichen Welt angehörten.“

„Die entscheidende Attraktion von „Der Adler der Neunten Legion“ war für mich immer, dass dieses Buch eine kraftvolle und emotional glaubwürdige Geschichte über reale Charaktere in einer realen Welt erzählte. Hier kämpften sich zwei Männer durch das schottische Bergland, waren nass, hungrig, froren und wollten zu einem bestimmten Zeitpunkt beide einfach nur sterben, jetzt aber unbedingt erfolgreich sein. In der Tat beten beide zu unterschiedlichen Göttern, ist diese Welt unvorstellbar gewalttätig, aber wir kennen diese Männer, fühlen diese Leidenschaft, die sie antreibt. Es ist nur so, dass sie eben vor 2.000 Jahren leben. Damals erkannte ich, wie falsch es wäre, das Ganze in irgendeiner Form aufzublasen. Es sollte so authentisch sein, als hätten die Römer einen Dokumentarfilm gedreht – mit authentischen Kostümen und Drehorten, die sie tatsächlich bereist hatten. Natürlich aufregend, ganz sicher unterhaltsam, aber alles musste realistisch wirken. Und mit dieser Erkenntnis wurde mir klar, dass Kevin nun die perfekte Wahl als Regisseur war.“

Somit kontaktierte Kenworthy im Jahr 2005 Macdonald, der gerade für DNA Films DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT vorbereitete. „Kevin nahm es mir nicht übel“, so Kenworthy, „dass ich beim ersten Mal gezögert hatte und von diesem Moment an haben wir an diesem Film gemeinsam gearbeitet.“

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Weil Kevin Macdonald von Jeremy Brocks Drehbuch zu DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT („The Last King of Scotland“, 2006) so stark beeindruckt war, schlug er den Autor auch sofort für die Adaption von „Der Adler der Neunten Legion“ vor. „Ursprünglich hatten wir einen anderen Autor verpflichtet, der auch großartig war, die Probleme des Drehbuchs aber nicht lösen konnte“, gibt Duncan Kenworthy zu. „Weil ich die Stoffentwicklung aus eigener Tasche finanzierte, war das für mich eine Entscheidung von großer Tragweite, nun jemand Neues ins Spiel zu bringen. Kevin schlug Jeremy vor, dessen Arbeit ich seit IHRE MAJESTÄT MRS. BROWN bewunderte. Deshalb entschloss ich mich, einen weiteren Versuch zu wagen.“

„Wie sich herausstellte, kam so ein fantastisches Kreativtrio zusammen“, setzt Kenworthy seine Ausführungen fort. „Wenn man nur zu zweit ist, Autor/Regisseur und Produzent oder Produzent/Regisseur und Autor, kann oft alles glatt laufen, aber selten ist es eine Verbindung mit gleichwertigen Partnern. Mit drei Leuten aber, von denen jeder eine eigene Perspektive einbringt, gibt es so etwas wie Stillstand irgendwie nicht, Uneinigkeit ist dann einfach ein anderer Weg, um vorwärtszukommen. Unsere Zusammenarbeit führte zu einigen der schönsten Momente, die ich während der Produktion des Films erlebte. Wir saßen in Jeremys Büro in Highgate Hill, unterhielten uns den ganzen Tag über die Handlung, nahmen Ideen auf den Prüfstand und brachten neue ins Spiel. Danach schrieb Jeremy das Buch um und wir setzten uns erneut zusammen und arbeiteten die neue Fassung durch. Das Privileg zu haben, an einer solchen kreativen Erfahrung teilhaben zu können, ist einer der Gründe, warum ich Filme mache.“

„DER ADLER THE NEUNTEN LEGION erforscht eine bestimmte Zeit in der Weltgeschichte, die Filme bisher selten zeigten“, ergänzt Macdonald. „Diese Völker, Kulturen und Landschaften haben Zuschauer noch nicht oft gesehen. Einer der Filme, die mich diesbezüglich in der Konzeption von DER ADLER DER NEUNTEN LEGION beeinflussten, war BLACK ROBE - AM FLUSS DER IROKESEN („Black Robe“, 1991).“

In Jeremy Brocks Drehbuch konnte man den Film bereits deutlich vor Augen sehen, wie Kenworthy bemerkt: „Das zentrale erzählerische Motiv – zwei Männer, die sich auf eine undurchführbare Suchexpedition begeben – ist selbst eigentlich nicht kompliziert, obwohl es dabei überraschende Wendungen gibt. Aber die Entwicklungen in den Charakteren sind sehr spannend. Diese beiden Männer sind grundverschieden: ein Römer und ein Brite, Eroberer und Besiegter. Keiner kann den anderen leiden oder gar verstehen, und doch sind sie miteinander verbunden, nicht im wörtlichen Sinne wie die beiden Strafgefangenen in FLUCHT IN KETTEN, sondern als Herr und Sklave.“

„Aber es gibt auch starke Gemeinsamkeiten“, fährt Kenworthy fort. „Beide sind Waisen, werden von der Erinnerung an den Vater, den sie verloren, angetrieben. Beide wollten an einem bestimmten Punkt in den Tod gehen und wurden dann vom anderen, widerwillig und unerklärlich, gerettet. Auch im Buch waren diese komplizierten Gefühle von Abhängigkeit und Verbitterung, von Sehnsucht und Hoffnung, potenziell vorhanden, aber in Jeremys Drehbuch ist die zentrale Beziehung deutlich facettenreicher ausgearbeitet.“

„Jeremy hat als Autor viele großartige Qualitäten“, erklärt Macdonald, „aber besonders wichtig ist sein Verständnis, dass Charaktere nicht durchgehend sympathisch erscheinen müssen. In meinen Augen sind die Filme viel interessanter, die ambivalente Charaktere haben, die moralische Grenzen überschreiten können, aber trotzdem die Sympathie des Zuschauers nicht verlieren. Jeremy hat die Beziehung zwischen den Hauptfiguren in DER ADLER DER NEUNTEN LEGION enorm komplex gestaltet, zeichnet eine Freundschaft, die hart erkämpft ist. Marcus und Esca müssen vieles durchstehen - körperlich und emotional.“

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Im Unterschied zum Produzenten und Regisseur des Films war Brock mit dem Buch nicht vertraut, erkannte aber beim Lesen „sofort das Potenzial für einen aufregenden und unterhaltsamen Film über eine Suche, der es auch ermöglichen würde, Themen wie Freundschaft, Erwachsenwerden und die Kollision von Kulturen näher zu erforschen.“

„Ein Drehbuchautor muss bei einer Adaption eines Buchs nah an der Vorlage bleiben, aber eben nicht so nah, dass aus dem Drehbuch kein richtiger Film werden kann“, erklärt Jeremy Brock. „Ich gehe so vor, dass ich ein Buch immer und immer wieder lese. Dann lege ich es weg und von da an vereinnahmt es mich völlig.“

Für die Adaption eines Buchs über Britannien im 2. Jahrhundert nach Christus und unter römischer Herrschaft war auch einige Recherche nötig, wie Brock bemerkt: „Wir sind zum Hadrianswall gegangen und haben ihn mit dem Hubschrauber in der kompletten Länge abgeflogen. Wir unterhielten uns mit Archäologen und anderen Wissenschaftlern, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es wohl gewesen sein müsste, in Gebiete nördlich des Walls vorzudringen, so wie es Marcus und Esca in unserer Geschichte tun. Historische Genauigkeit war dabei von größter Bedeutung, aber die Geschichte selbst durfte darunter nie leiden. Diese Balance muss ein Drehbuchautor einhalten.“

„Für mich hängt die Zusammenarbeit im Verfassen eines Drehbuchs vom Produzenten und Regisseur ab“, setzt Jeremy Brock seine Ausführungen fort. „Entscheidend ist dafür, wie offen sie für die Ideen des Autors und wie präzise ihre Vorstellungen vom Drehbuch sind. Sowohl Duncan als auch Kevin haben großes Talent in der Stoffentwicklung. Mit Unterbrechungen trafen wir uns über einen Zeitraum von zwei Jahren in dem Apartment in London, in dem ich schreibe.“

In dieser Zeit fasste das Trio auch den extrem wichtigen kreativen Entschluss, dass die römischen Charaktere von amerikanischen Schauspielern und die britischen Figuren von britischen Darstellern verkörpert werden sollten. „Das war für unser Konzept von diesem Film ein Schlüsselelement“, erklärt Brock. „Wir stellten eine Analogie zwischen römischem Imperialismus und der Führungsrolle her, die das US-Militär heute hat. Das ermöglicht uns ein klares und prägnantes Bezugssystem, das die Zuschauer erkennen werden. Es ist eine Kollision von Kulturen, die sich in den unterschiedlichen Akzenten deutlich widerspiegelt.“

„Üblicherweise werden in Filmen über das Römische Reich die Römer von Briten und die Sklaven und Freiheitskämpfer von Amerikanern gespielt“, erzählt Regisseur Macdonald. „Grund dafür mag sein, dass in den 1940er und 1950er Jahren das Britische Weltreich mit Abstrichen noch eines war. Heute aber macht es viel mehr Sinn, dass Amerikaner die Römer darstellen, denn heute ist Amerika die Führungsmacht.“

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„Über Marcus und Esca spricht DER ADLER DER NEUNTEN LEGION an, wie sehr sich ein Imperium ausdehnen konnte“, fährt Macdonald fort. „Wie weit man ein Volk tatsächlich erobern, unterwerfen und seine Kultur verändern kann. Es gibt also ganz sicher Parallelen zu den Ereignissen in der Welt des 21.Jahrhunderts. Es ist immer die Vergangenheit, durch die man die Gegenwart betrachtet. Der größte Unterschied zwischen Buch und Film ist, dass wir die Beziehung zwischen Marcus und Esca komplizierter und stärker von Widerstand geprägt gemacht haben. Im Verlauf der Geschichte ändert es sich immer wieder, wer zu einem bestimmten Zeitpunkt Herr über den anderen ist und die Kontrolle besitzt.“

Nach der gemeinsamen Entwicklung des Drehbuchs und der Sichtung von DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT war es für Duncan Kenworthy klar, dass er die Regie von DER ADLER DER NEUNTEN LEGION einem Mann anvertraut hatte, der auf der emotionalen Ebene zu den führenden Regisseuren der Gegenwart zählt.

Produktion: Die Drehorte

Nach Fertigstellung des Drehbuchs stellte Duncan Kenworthy die Finanzierung des Films auf die Beine. In der Zwischenzeit wandte sich Kevin Macdonald mit STATE OF PLAY - STAND DER DINGE einem anderen Projekt zu, versprach aber die Regie bei DER ADLER DER NEUNTEN LEGION zu übernehmen, wenn Kenworthy auf ihn warten würde. Obwohl STATE OF PLAY - STAND DER DINGE Macdonald am Ende über zwei Jahre in Beschlag nahm, hatte Kenworthy längst entschieden, „dass kein anderer den Film inszenieren dürfte, denn Kevin war zu diesem Zeitpunkt längst ein so wichtiger Teil des Projekts geworden, für das wir alle drei so große Leidenschaft mitbrachten.“

Im Mai 2008 schlossen sich Focus Features und der britische TV-Sender Film4, der mit Macdonald bereits bei DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT zusammengearbeitet hatte, mit Duncan Kenworthys Produktionsgesellschaft Toledo Productions zusammen. Gemeinsam stemmte man die Finanzierung des Films, unterstützt von eingeräumten Steuerabschreibungen in den beiden Ländern, in denen der Film gedreht werden sollte.

Aufgrund der Größenordnung des Projekts begann die Vorproduktion des Films bereits zu einem Zeitpunkt, als Kevin Macdonald sich mit STATE OF PLAY – STAND DER DINGE noch in der Postproduktion befand. Die Filmemacher, denen sich inzwischen Caroline Hewitt als Koproduzentin angeschlossen hatte, mussten nun entscheiden, wo und wie sie Schottland im Jahr 140 nach Christus auf die Leinwand bringen konnten. Weil Macdonald überzeugt davon war, dass „man Schottland nicht doubeln könne“, war diese Meinung der Startpunkt für alle Diskussionen über die möglichen Drehorte des Films. „Da mindestens die Hälfte des Films im schottischen Hochland spielt“, so Kenworthy, „stand für uns immer fest, diese Szenen auch in Schottland zu drehen. Die Frage war nur, ob wir die Szenen, die in Britannien spielten, auch in England filmen konnten.“

„Als wir uns das genauer ansahen“, fährt der Produzent fort, „erkannten wir, dass wir unsere Basis eigentlich in London und Umgebung errichten mussten, um unser Budget einhalten zu können. Aber innerhalb von 80 Kilometern rund um London findet man keine unberührte Natur, nicht die Wälder und Flüsse, die wir brauchten. Deshalb schickten wir einen Locationscout los, der sich in Rumänien, Polen, Tschechien, Serbien und Montenegro umsah. Am Ende kamen wir zu dem Entschluss, dass Ungarn in der Kombination von Infrastruktur, Topografie und Fachkräften die besten Voraussetzungen bot.“

Macdonald hatte in Ungarn bereits einen Dokumentarfilm über seinen Großvater gedreht, den legendären Autor und Produzenten Emeric Pressburger, der vor über 100 Jahren dort geboren wurde. Doch es gab noch weitere Gründe, die für Ungarn sprachen. So etwa eine bereits vorhandene Infrastruktur für die Produktion und eine große Anzahl an kampffähigen Statisten, schließlich sollten Massenszenen real gedreht werden und eben nicht am Computer entstehen.

In der Folge wurden nun Produktionsbüros in Budapest und Glasgow eröffnet. Drehen wollte man komplett vor Ort - die „englischen Szenen“ südlich des Hadrianswalls in der ländlichen Umgebung von Budapest und alles, was nördlich des Walls spielte, im rauen schottischen Hochland. Sets für benötigte Innenaufnahmen, etwa in der römischen Festung oder im Haus von Onkel Aquila, wollte man vor Ort bauen.

DER ADLER DER NEUNTEN LEGION kann wahrlich eine internationale Crew aufweisen, denn der schottische Regisseur und der englische Produzent engagierten unter anderem einen australischen Produktionsdesigner, einen südafrikanischen Scharfzeichner für das Kamerateam, einen ungarischen Stunt Coordinator, einen schottischen Stylisten für Haare und Make-up, einen dänischen Oberbeleuchter, einen mexikanischen Regisseur für das 2.Aufnahmeteam, einen japanischen Chefkameramann für das 2.Aufnahmeteam und einen deutschen Assistenten des Kostümdesigners.

Macdonald holte auch einige Crewmitglieder ins Team, mit denen er bereits zusammengearbeitet hatte. „Diesen Film wollte ich mit Leuten drehen, die bei DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND - IN DEN FÄNGEN DER MACHT bereits Schlüsselpositionen bekleidet hatten“, erklärt der Regisseur. „Dazu gehört zum Beispiel Anthony Dod Mantle, der durch seinen ganz persönlichen Kamerastil und seine große kreative Energie weltberühmt und mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde (für SLUMDOG MILLIONÄR).“

Regisseur und Kameramann, nun wiedervereint, arbeiteten eine Strategie für den Kameraeinsatz aus. Schlüsselsequenzen sollten von zwei bis drei Kameras gleichzeitig aufgenommen werden und die Handkamera sollte den Vorzug vor der Arbeit mit einer Steadicam bekommen. In den Kampfszenen zum Beispiel „wird der Zuschauer so das Gefühl bekommen, als wäre er selbst dabei“, erklärt Duncan Kenworthy.

Und Anthony Dod Mantle fügt hinzu: „Was mich als Zweites reizt, einen Film wie diesen oder SLUMDOG zu drehen, ist ein ausgeprägter visueller Ansatz. Aber als Erstes suche ich immer eine Geschichte, die mich berührt. DER ADLER DER NEUNTEN LEGION erzählt eine Geschichte, die von den Charakteren bestimmt wird, eine Geschichte von Männern, die ihre eigenen Welten und die Welt als Ganzes sehen. Schon früh entschieden wir, dass wir mit mehreren Kameras gleichzeitig im Einsatz und angesichts des unberechenbaren Wetters an den Drehorten keine sorgfältig durchkomponierten Sequenzen drehen würden können. Ich habe auch Gegenlichtaufnahmen gemacht und das Licht in der Kamera abgedämpft.“

Macdonald und Dod Mantle wollten unbedingt auch die schottischen Szenen im Herbst drehen, wie Macdonald erklärt: „Schottland ist im Herbst viel eindrucksvoller als im Sommer, wenn alles viel zu saftig und üppig grün ist. Wenn aber die Blätter von den Bäumen fallen und sich alles bräunlich färbt, würden wir die Textur von Moos und Steinen auf die Leinwand bringen können.“

Kostümdesigner Michael O’Connor war ein weiterer Oscar®-Preisträger, dessen Dienste sich Macdonald erneut sichern konnte. Die Richtung, die der Regisseur den Mitarbeitern der Kostümabteilung für DER ADLER DER NEUNTEN LEGION vorgab, war, „römische Uniformen neu zu erfinden. Michael und seinem Team gelang es mit ihrer Arbeit, Authentizität und eine spezielle Note in unsere Geschichte einzubringen.“ Außerdem forderte Macdonald, dass „die Sets realistisch wirken und nicht dem Klischee folgen sollten, wie Rom im Kino aussehen ‚müsste‘. Um das zu erreichen, vollbrachten Produktionsdesigner Michael Carlin und sein Team wahre Wunder.“

Duncan Kenworthy pflichtet dem bei: „Wenn man die Vergangenheit dramatisiert, ist man immer versucht, sie zu verbessern. Bei Michael O‘ Connors Kostümen und Michael Carlins Sets aber stimmte alles. Sie wirkten eindrucksvoll, ja sogar schön, und doch schmutzig-realistisch ohne jegliche Übertreibungen. Es war nicht so, dass wir uns wegen des Budgets zurückhalten mussten. Das Produktionsdesign und das Kostümdesign waren einfach Schlüsselfaktoren, damit der Zuschauer etwas erleben konnte, das authentisch wirkte.“

Michael Carlins Entscheidung für das Projekt hatte nicht nur mit der Aussicht auf eine weitere Zusammenarbeit mit Regisseur Macdonald zu tun. Ein weiterer Grund für Carlin war, „dass ich als Kind das Buch liebte und dies eine Gelegenheit war, einen großen, leicht zugänglichen, aber optisch interessanten Film drehen zu können.“

Die Art und Weise, wie sich der Produktionsdesigner und sein Team ihrer Aufgabe stellten, war in gewisser Weise den im Film gezeigten Militärkampagnen nicht unähnlich. In Ungarn musste die ländliche Umgebung der historischen Metropole Budapest für die unberührten Gebiete Britanniens im 2. Jahrhundert nach Christus herhalten. Wo immer auch gedreht wurde, musste diese Zeit für Schauspieler und Zuschauer auf umfassende Weise wiedererweckt werden, damit die Geschichte und die Action realistisch dargestellt und vermittelt werden konnten.

„Weil ich vom Dokumentarfilm komme“, erklärt Kevin Macdonald, „weiß ich, dass das Reale in der Regel komplexer ist, als man das vielleicht erwartet. Wenn ich etwas Reales als Basis und Ausgangspunkt benutze, kann ich darauf aufbauen und es aus dramaturgischen Gründen erweitern.“

Laut Carlin lag der Schwerpunkt der erforderlichen Baumaßnahmen auf der ersten Hälfte des Films, der im römisch besetzten Britannien spielt: „Wir mussten aus dem Nichts eine ganze Welt wieder zum Leben erwecken – jedes Gebäude im Film wie auch ein Großteil der Requisiten und des Setdekors haben wir selbst gebaut und hergestellt. Natürlich gab es Bücher und Artefakte, auf die wir uns beziehen konnten. Man weiß heute sehr viel darüber, wie die größeren und bedeutenderen römischen Bauten ausgesehen haben. Aber für diesen Film mussten alle Bauten sehr provinziell wirken, deshalb mussten wir von den Fundamenten aufwärts unsere Vorstellungskraft einsetzen. So weit wie möglich blieben wir historisch exakt, doch gleichzeitig machten wir das Ganze etwas massentauglicher, um unsere Geschichte einem größeren Publikum erzählen zu können. Besonders die Festung sieht sehr nach ‚Reichsgrenze‘ aus.“

Das Gehöft Julia im ungarischen Adyligent wurde als Drehort für die Festung in Isca Dumnoniorum, heute die Stadt Exeter in Südwestengland, ausgewählt. Hier übernimmt Marcus nach seiner Ankunft aus Rom das Kommando über seine erste Legion. In nur sieben Wochen wurde die beeindruckende Anlage mit größter historischer Akkuratesse aufgebaut und dekoriert. „Die größte Herausforderung beim Bau der Festung bestand darin, einen geeigneten Platz zu finden, wo wir sie errichten konnten“, erinnert sich Carlin. „Sie sollte von Wald umgeben sein und genügend Platz bieten, um davor das britannische Dorf zu errichten. Wir haben drei Seiten der Brustwehr der Festung gebaut – und zwar genauso, wie es die Römer getan hätten, aus Stampflehm und Holz. Ein Drittel des inneren Bereichs der Festung wurde von uns aufgebaut, einiges davon bestand nur aus Fassaden, aber die wichtigsten Innenräume waren ganz zweckmäßig gebaut und konnten für den Dreh genutzt werden.“

„Im ganzen Römischen Reich wurden alle Festungen nach einem festgelegten Schema gebaut“, setzt Carlin seine Ausführungen fort. „Es gab vier Tore mit jeweils einer Straße, die davon wegführte, und einen relativ genauen Plan, wie die einzelnen unterschiedlichen Gebäude angelegt werden mussten. Für unsere Zwecke haben wir alles ein bisschen verändert. Unsere Festung ist etwas übersichtlicher und ordentlicher, normalerweise läge der Exerzierplatz außerhalb der Festung, und die Straße, die normalerweise mitten hindurchführen würde, haben wir abgesperrt, damit Anthonys Kameras ungestört 360-Grad-Schwenks machen konnten.“

Genau von diesem 360-Grad-Blickfeld, das so viele der ungarischen Drehorte boten, profitierte auch die erste Kampfsequenz im Film, in der die Festung von britannischen Kriegern angegriffen wird. 300 Statisten, 50 Stuntmänner und 12 Steitwägen waren an dieser Sequenz beteiligt, die in drei Nächten und insgesamt fünf Tagen abgedreht wurde. Sechs „Helden“-Pferde wurden aus England von The Devil’s Horsemen nach Ungarn gebracht. Diese Company war nicht nur für diesen Transport, sondern während der gesamten Dreharbeiten für die Pferde zuständig und überdies verantwortlich dafür, dass die Schauspieler reiten und die Streitwägen lenken konnten. Die anderen Pferde wie auch professionelle Reiter holte man aus Ungarn und Spanien.

Der Valencei-See, ein von Schilf eingeschlossenes Naturschutzgebiet, in dem 28 Vogelarten regelmäßig nisten und Tausende geflügelter „Transitpassagiere“ während des Vogelzugs Rast machen, erwies sich als perfekt, um dort die ruhige Siedlung Calleva (Atrebatum), die man heute in der Nähe des Dorfes Silchester findet, und das Haus von Marcus‘ Onkel Aquila zu errichten. „Verglichen mit anderen römischen Bauten ist Aquilas Haus bescheiden“, erklärt Carlin, „aber es ist immer noch ein großes Haus mit einem geometrisch angelegten Garten, von dem ein Weg zu einem Steg am Seeufer führt. Und alles haben wir selbst gebaut. Blickt man über den See, sieht man auf der anderen Seite Boote, Häuserfassaden und verschiedene römische Gebäude. Das alles sind Ausschnitte aus Holz und Kartonagen, die wir perspektivisch so platziert haben, dass sie eine optische Täuschung ermöglichen und man sich so vorstellen kann, dass dieses Land von Rom zivilisiert wurde.“

Nur einen kurzen Fußweg von Aquilas Haus und dem See entfernt wurde das Amphitheater von Calleva Atrebatum erbaut. Für die Sequenz, in der ein Gladiatorenkampf auf Leben und Tod damit endet, dass Marcus Escas Leben rettet, musste der Bau über 200 Statisten als Zuschauer dieses Kampfes aufnehmen können. „Das Amphitheater war schon ein großes Set“, gibt Carlin zu. „Trotzdem war es ein kleineres, „regionales“ Amphitheater, zu dem eine kleine Straße führte – damit es wenigstens ein bisschen städtisch wirken würde. Wir bauten es aus stabilem Holz und wandten dabei wahrscheinlich die gleichen Techniken an wie früher die römischen Zimmermänner. Am Ende konnten viele Menschen gleichzeitig die Stufen hinaufsteigen.“

Der einzige von den insgesamt neun verschiedenen ungarischen Drehorten, der nicht für einen Schauplatz in Britannien stand, war eine Toskanische Villa, die in Leanyfalu in der ländlichen Umgebung von Pest errichtet wurde. Dort wurden die Rückblenden gedreht, in denen sich Zenturio Flavius Aquila von seinem jungen Sohn Marcus verabschiedet.

Alfonso Gomez-Rejon, der in Kalifornien lebt und mit Kevin Macdonald bereits bei STATE OF PLAY – STAND DER DINGE zusammenarbeitete, wurde als Regisseur des 2. Aufnahmeteams in Ungarn engagiert. Am Drehort sprach Gomez-Rejon auf Englisch zu zahllosen Statisten, bevor das Ganze dann ins Ungarische übersetzt wurde. „Aber Stuntleute sind es gewohnt, Anweisungen entgegenzunehmen“, relativiert Gomez-Rejon das Sprachproblem.

Bei STATE OF PLAY – STAND DER DINGE hatte Gomez-Rejon auch mit Macdonalds langjähriger Cutterin Justine Wright zusammengearbeitet, die nun auch zum Team von DER ADLER DER NEUNTEN LEGION gehörte. So wusste Gomez-Rejon, dass er mit Hilfe der Kameras versuchen würde, „für Kevin und Justine, die immer so eng zusammenarbeiten, Bilder einzufangen, die ihnen viele kreative Optionen boten. Wenn man für Kevin dreht, ist das Vertrauen groß, das ist wunderbar. Ich unterhalte mich mit ihm über seine Vorstellungen, und danach lässt er mir immer größeren Spielraum.“

Wo immer er sich in Ungarn auch aufhielt, war Macdonald von dem Land beeindruckt. „Ich kann nur jedem, der einen Film drehen will, raten ‚Geh‘ nach Ungarn’“, schwärmt der Regisseur. „Man muss sich nur eines unserer Sets oder die Kostüme ansehen, um das handwerkliche Geschick der Ungarn zu erkennen – ob es nun die Lederpanzerung oder Türscharniere betrifft. Das römische Britannien sollte realistisch wirken, schmutzig und rau, und das haben wir dank der ungarischen Handwerker auch geschafft.“

Nach den sechswöchigen Dreharbeiten in Ungarn flog die Crew von Budapest direkt nach Glasgow, fuhr dann von dort nordwärts und erreichte nach fünf Stunden Fahrzeit das kleine Dorf Achiltibuie weit im Nordwesten Schottlands. Dieser Aufbruch der Crew von einem Teil der Welt zu einem anderen spiegelte die Reise der Filmhelden wider, wie Carlin erklärt: „Sobald Marcus und Esca den Hadrianswall hinter sich lassen, wird die Landschaft weiter und wilder. Wir haben den Norden sogar noch primitiver dargestellt, als er es wohl zu dieser Zeit gewesen ist. Die wenigen Gebäude, die man sehen kann, sind eher planlos zusammengebaut.“

Für das große Dorf des Robbenvolkes, des fiktiven Westküstenstamms aus Rosemary Sutcliffs Roman und Jeremy Brocks Drehbuch, „musste unsere Crew die Fantasie am stärksten spielen lassen“, fährt Carlin fort. „Als Drehort für dieses Dorf fanden wir ein Stück Land im Nordwesten Schottlands. Man sieht dort keinerlei Gebäude, dafür aber von dort auf die Inselgruppe der Summer Isles. Es sieht dort wirklich wie das Ende der Welt aus – mit all den verstreuten Inseln, die sich endlos zum Horizont auszudehnen scheinen. Es ist ein sehr exponierter und ungeschützter Ort. Kommt die Sonne heraus, ist es wunderschön, aber wirklich rau, wenn Wind aufkommt.“

Nachdem Teile für das Dorfset des Robbenvolkes bereits in Budapest vorgefertigt worden waren, wurde das Set schließlich 800 Meter einen Hügel hinauf auf der Coigach-Halbinsel errichtet. Vier Wochen lang kämpften Carlin, Ausstatter Neal Callow und ihre ungarischen und schottischen Crewmitglieder am Fox Point gegen den Wind und andere Naturelemente, um viele einfache Hütten und Gestelle zum Trocknen der Fische aufzustellen. „Die Requisiteure bauten diese Gestelle überall auf“, erinnert sich Callow, „und uns fiel dann die angenehme Aufgabe zu, die geräucherten Fische aufzuhängen. Danach ließ sich der Geruch nicht mehr aus unserer Kleidung entfernen.“

Obwohl das Wetter gelegentlich miserabel war, wurde die Drehzeit im Dorf des Robbenvolkes nicht überschritten. „An einem Oktobermorgen war Schneefall angekündigt, doch wir hatten Glück und es regnete nur in Strömen“, erzählt Kenworthy mit einem Lächeln. „Wir wollten kein schönes Wetter für die in Schottland spielenden Szenen, um einen Kontrast zu den zuvor gedrehten Szenen südlich des Hadrianswalls zu etablieren und Schottland möglichst überwältigend aussehen zu lassen. Und ganz sicher haben sich unsere Wünsche auch erfüllt – während der sechswöchigen Dreharbeiten regnete es jeden Tag. Nicht 24 Stunden durchgehend, aber doch einen gewissen Zeitraum lang jeden Tag über sechs Wochen hinweg.“

Klima und Wetter hatten in den logistischen Planungen von Beginn an eine wichtige Rolle gespielt, wie Kenworthy ausführt: „Kevin und Anthony wollten diesen herbstlichen Look für die schottischen Szenen. Deshalb drehten wir zunächst in Ungarn und zogen Anfang Oktober nach Schottland weiter. Insgesamt zeigten sich während der Produktion zwei große Hindernisse: zum einen erwies sich das schlechte Wetter, das wir für den Look des Films ersehnt hatten, als sehr strapaziös für die Schauspieler, Crewmitglieder und Mitarbeiter des Location-Departments. Zum anderen reduzierten sich die Drehstunden mit Tageslicht, je weiter wir in den November hineinkamen.“

„Ich muss allerdings festhalten“, so Kenworthy weiter, „dass Schauspieler, Crewmitglieder und auch Statisten absolute Profis waren und alles mitmachten. Weil es keine Straße zum Dorf des Robbenvolkes am Fox Point gab, musste die Crew zu Beginn jedes Drehtags 20 Minuten das Kap hinauf- und am Ende des Drehtags wieder hinunterklettern und dabei die ganze Ausrüstung im Dunkeln durch Torfmoore schleppen. Schauspieler und Statisten wurden in Hägglunds, das sind große Raupenfahrzeuge, transportiert. Sobald sie aber oben angelangt waren, trugen sie nur dünne Tuniken – im Unterschied zu den Crewmitgliedern mit ihrer Regenschutzkleidung.“

Tommy Gorney, der schottische Regieassistent von DER ADLER DER NEUNTEN LEGION, „ist weltweit einer der besten Regieassistenten und spielte in der gesamten Produktionslogistik eine entscheidende Rolle“, schwärmt Kenworthy. „Als er uns riet, dass wir für die Statisten unbedingt einen Unterschlupf brauchten, falls das Wetter wirklich sehr schlecht werden sollte, bauten wir am Fuß des Hügels extra eine Hütte, in der man sich aufhalten und aufwärmen konnte. Natürlich waren wir besorgt über mögliche Unterkühlungen, aber glücklicherweise entkamen wir dem Dorf des Robbenvolkes völlig unbeschadet, mussten nicht einmal einen verdrehten Knöchel beklagen.“

Das größte Risiko war mit dem Abend vor dem Abschied von Achiltibuie verbunden. Denn da veranstalteten die Dorfbewohner in ihrem Gemeinschaftshaus einen Ceilidh, ein Abschiedsfest. Alle glatzköpfigen Krieger des Robbenvolkes, Dorfbewohner und Leute aus Glasgow, die in Bussen hergefahren worden waren, tranken das ortsübliche Gebräu, während sich Crewmitglieder und Schauspieler im schottischen Hochlandtanz versuchten. „Man hatte uns so wohlwollend aufgenommen“, schwärmt Kenworthy, „dass wir gar nicht mehr gehen wollten. Und einige Crewmitglieder sind nach Ende der Dreharbeiten tatsächlich wieder dort gewesen.“

Die Arbeit des Produktionsdesigners und seines Teams erstreckte sich weit über das hinaus, was schließlich im Film zu sehen ist. „Wir gingen das Ganze von einem ethnografischen Standpunkt aus an“, erklärt Carlin, „um herauszuarbeiten, wie das Robbenvolk aussehen würde, wie sie und wovon sie lebten, und was sie wohl mit den ihnen zur Verfügung stehenden Materialien machen würden. Wir stellten uns vor, dass sie keine Landwirtschaft betreiben, nur jagen und das alles, was sie essen und benutzen, zum größten Teil aus dem nahen Meer stammt. Wir bauten eine Reihe von Hütten direkt in diese Kaplandschaft hinein. Im Design vermischten wir Einflüsse von keltischen Steinhäusern und den Zelten der Eskimos, benutzten als Materialien prothetische Robbenhäute und Bruchstein. Darüber hinaus bauten wir viele (unechte Tier-) Knochen in die tragende Struktur der Hütten ein. Das Dorf sollte ein wildes Shangri-La sein – idyllisch, aber grausam.“

Macdonald beschreibt das Robbenvolk als „total isolierten, unzivilisierten Stamm, der vor 2.000 Jahren in entlegenen Regionen Schottlands lebte. Bei allem, was mit dem Stamm zu tun hatte, mussten auch alle großen Erfindungsgeist zeigen – von den Schauspielern bis hin zu den Mitarbeitern der Kostümabteilung.“ Letztere arbeiteten Monate an den Kostümen für das Robbenvolk, ließen sich dabei von einer Vorstellung leiten, die O’Connor so formuliert: „Marcus und Esca brechen in eine unbekannte Welt auf, wie das auch die ersten Entdecker Amerikas taten. Es war eine neue Welt, und sie mussten Grenzen überschreiten. Ich überlegte mir, wie weit die Römer schon gekommen waren. Weil sie den östlichen Mittelmeerraum und Afrika erobert hatten, würde das Erscheinungsbild eines ‚Stammes‘ für sie nicht so fremdartig sein. Gerade deshalb brauchten wir etwas Außergewöhnliches.“

Graham Johnston, der für das Make-up und die Frisuren zuständig war, stellte sich dieser Herausforderung: „Man nennt sie das Robbenvolk, deshalb verhalten sie sich wie Robben und tragen auch deren Häute. Wenn Marcus sie zum ersten Mal sieht, muss er von ihrem Aussehen geschockt sein – und damit auch der Zuschauer. Kevin wollte, dass sie etwas Wildes und Archaisches an sich hatten. Deshalb entschied ich, dass sie mit einem kleinen verbleibenden Haaransatz fast glatzköpfig sein und sie sich sehr fremdartig schmücken sollten.“

„Es gibt römische Aufzeichnungen über Körperbemalungen nordbritannischer Bewohner“, setzt Johnston seine Ausführungen fort. „Deshalb stimmten Michael O’Connor und ich überein, die Körper des Robbenvolkes mit grünem Schlamm und Asche einzufärben. Dieser Stamm lebt so weit in der Wildnis, dass er von keiner anderen Kultur beeinflusst wird, deshalb viel animalischer und primitiver ist. Es war aufregend zu sehen, wie dieses Dorf mit diesen Persönlichkeiten, die dieser Look vermittelte, zum Leben erwachte.“

Nach weiteren Recherchen wurden weitere Richtlinien aufgestellt, wie O’Connor erzählt: „Die Recherchen bezogen sich auf weit entfernt in der Kälte lebende Kulturen, denn jeder Stamm, der hoch im Norden Britanniens lebte, würde sich in punkto Kleidung an die Bedingungen anpassen müssen, zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. Duncan erinnerte uns daran, dass wir in der Kälte mit Schauspielern drehen würden. Deshalb brauchten wir für die Ärmel ihrer Kleidung eine bestimmte Länge und für ihre Stiefel eine bestimmte Höhe. Auf diese Weise konnten wir zusätzliche Textilschichten in die Kleidung einnähen, obwohl sie weiterhin so aussahen, als wären sie fast völlig nackt. Stämme wie diese zeigten sich im Einklang mit der Natur und damit in der Regel viel Haut.“

Als Kostümdesigner musste O’Connor mit jeder Abteilung eng zusammenarbeiten, auch mit der Kameracrew. Chefkameramann Anthony Dod Mantle hatte dabei ein ganz spezielles Anliegen, wie O’Connor erzählt: „Anthony mag es, wenn alles sehr gedämpft beleuchtet wirkt und er sich dann auf Dinge konzentrieren kann, die Licht reflektieren. Für das Robbenvolk bat er mich, Spiegel oder etwas Vergleichbares in die Kostüme zu integrieren. Als Lösung präsentierten wir ihm lackierte und polierte Muscheln, die in den Hals- und Kopfschmuck der Krieger eingearbeitet waren. Sie reflektierten das Licht und schimmerten. Details wie diese tragen zur Atmosphäre bei, die Anthony in bestimmte Szenen einbringt, und Kevin arbeitet dann an ihnen so lange, bis für ihn erreicht ist, was er sich vorgestellt hat.“

„An Folgendes erinnern sich Anthony und ich, wenn wir an die Dreharbeiten von DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT“ zurückdenken, fährt O’Connor fort. „Das Wichtigste ist bei einem Kevin-Macdonald-Film, nie einfallslos in seinen Optionen zu sein. Kevin liebt es, wählen zu können, das ist für ihn aufregend und kreativ. Je mehr Ideen man ihm zur Auswahl anbietet, desto besser. Er liebt die kleinen Details, legt für sich fest, was eine bestimmte Maske bedeutet und andeutet und wie sie das Wesen und den Hintergrund einer bestimmten Szene bereichert. Er versteht, wie viel Arbeit in die Kostüme investiert wird, selbst wenn der Gesamteindruck ziemlich subtil ist.“

Dementsprechend reflektierte das Design von Marcus‘ und Escas Kostümen ihre Reise und Entwicklung im Film. „Bei Marcus muss man überzeugt davon sein, dass er ein pflichtbewusster Soldat und Idealist ist, wenn wir ihm in der Festung begegnen“, erklärt O’Connor. „In seiner römischen Lederuniform sieht er ordentlich und offiziell aus, aber nicht zu makellos oder herausgeputzt. In der Schlachtsequenz trägt er den Helm eines Zenturios und einen großartigen Brustpanzer aus Messing, wirkt immer heroischer. Nach seinen Verletzungen aber ist er viel mehr Privatmann. Wenn er dann mit Esca unterwegs ist, muss er britannische Kleidung tragen, Gewänder mit langen Ärmeln, Umhänge und Broschen – Dinge, die er sonst nie angezogen oder getragen hätte, mit denen er sonst nie in Verbindung gebracht worden wäre. Aber seine und Escas Kultur führt die Situation zusammen, und die beiden Männer kommen dadurch zu einer Verständigung.“

„Esca ist Sklave, aber auch der Sohn des erschlagenen Anführers des keltischen Stammes der Briganten“, setzt O’Connor seine Ausführungen fort. „Deshalb trägt er, wenn wir ihn im Amphitheater erstmals sehen, Hosen aus Leder, die mit Leder verziert sind. Damit strahlt er etwas Königliches aus. Dieser Look ergab sich nicht aus unseren Recherchen, aber wir wollten damit vermitteln, dass diese Figur wichtig ist und wichtig sein wird. Im Haus von Onkel Aquila trägt er schlichte, einfache und unauffällige Kleidung, wenn er aber mit Marcus den Wall hinter sich lässt, spürt Esca die Freiheit, und das spiegelt auch seine Kleidung mit verzierten Umhängen wider.“

Nachdem Mitte Oktober die Dreharbeiten im Dorf des Robbenvolkes abgeschlossen wurden, wurde Glasgow zur neuen Basis der Produktion. Jeden Tag fuhr die Crew zu unterschiedlichen Schauplätzen in der Umgebung des Loch Lomond. Die Wälder, Berge und/oder die Lochs von Strachur, Glen Finlas, Glen Luss, Applecross, Kilpatrick Hills und Touch boten vielfältige und dramatische Hintergründe für die Wildnis und für ihre Begegnung mit Guern.

Um über sechs Wochen lang an so vielen unterschiedlichen und schwierigen Drehorten filmen zu können, brauchte die Crew Durchhaltevermögen und Enthusiasmus. Am Devil’s Pulpit, einer Schlucht, die etwa 20 Autominuten von Glasgow entfernt in der Nähe des Dorfes Drymen liegt, musste die Kamera-, Beleuchtungs- und Tonausrüstung mit Seilwinden zum Boden der Schlucht herabgelassen werden. Die Crewmitglieder stiegen vorsichtig die Stufen hinunter, die vor vielen Jahren in den Fels geschlagen worden waren. Macdonald kannte die Stufen gut, denn als Kind hatte er ganz in der Nähe die Grundschule besucht.

Während der gesamten Dreharbeiten in Schottland waren immer Sanitäter in der Nähe, schauten sich nach den Takes Schauspieler und Statisten an. Darüber hinaus gab es täglich heiße Suppe, die wohl am nötigsten auf der Insel Inveruglas gebraucht wurde – laut der Zeitung The Daily Telegraph einer der fünftregenreichsten Orte in Großbritannien.

„Scheinbar ist Wasser Kevins zentrales Thema“, bemerkt Duncan Kenworthy trocken. „Wenn nicht jeder gerade damit von oben zugeschüttet wurde, hatte man es unter seinen Füßen. Es war ein wunderbarer inszenatorischer Einfall, die letzte Schlacht so zu arrangieren, dass jeder knietief im Wasser stand. Von einem logistischen Standpunkt aus betrachtet, war das sicher verrückt, aber kreativ gesehen einfach brillant.“

Produktion: Besetzung und Dreharbeiten

„Wir mussten immer an zwei Personen denken und nicht nur an eine“, kommentiert Kevin Macdonald die Besetzung der beiden Hauptrollen. „Bei einer romantischen Komödie kann man nicht eine Figur isoliert besetzen und dann einfach nach einem anderen Darsteller suchen, der zu ihr passt. Man muss auch einkalkulieren, ob die Chemie zwischen beiden stimmt. Und das war bei unserem Film nicht anders.“

„Für mich war es wichtig“, so Macdonald weiter, „dass diese beiden Männer völlig unterschiedlich aussahen und auch aus verschiedenen Kulturen stammten. Geplant war, dass Esca von einem echten Kelten gespielt werden sollte. Es hat sich einfach so ergeben, dass Jamie aus der gleichen Region in Nordengland kommt wie die Figur, die er darstellt. Escas Stamm, die Briganten, kommt aus der Gegend um Sunderland, wo auch Jamie aufwuchs.“

Gemäß seiner früh in der Vorproduktionsphase etablierten Richtlinie, dass Amerikaner Römer und Briten Britannier spielen sollten, bat der Regisseur Jamie Bell, „in seinem lokalen Akzent zu sprechen, um den Kontrast zu Channing und dessen amerikanischem Akzent zu betonen. Damit gibt es nicht nur eine physische Spannung zwischen den beiden, sondern auch einen allgegenwärtigen kulturellen Unterschied, der in der Sprache und im Auftreten erkennbar wird.“

„Channing und Jamie waren engagiert, vorbereitet und mit Enthusiasmus bei der Sache“, fährt Macdonald fort. „Das war ein Glücksfall, aber was von uns nicht geplant werden konnte, war, wie gut sie miteinander auskamen. Sie sind gute Freunde geworden. Von Beginn an tauchten sie in diese historische Periode und in ihre Charaktere ein, wollten auch alle Stunts selbst ausführen.“ Stunt Coordinator Domonkos Párdányi arbeitete manchmal mit bis zu mehreren Dutzend Männern gleichzeitig. „Weil Channing und Jamie alles mitmachten, egal was wir auch taten, konnten die Kameras Perspektiven einfangen, die mit Stuntleuten nicht möglich gewesen wären. Die beiden brauchten auch nicht lange, um die Kampfchoreografien zu lernen.“

„Am Ende konnten wir sie die meisten Stunts selbst ausführen lassen“, ergänzt Duncan Kenworthy. „Angesichts der Versicherungsproblematik ist das ziemlich ungewöhnlich. Channing und Jamie entwickelten sich zu ziemlich guten Reitern und Kämpfern, zeigten auch großes Geschick darin, Wasserfälle hinunterzurutschen! Deshalb brachten die Verantwortlichen der Versicherungsgesellschaft ihnen immer größeres Vertrauen entgegen. Beide Stars schafften ihren Durchbruch mit einem Tanzfilm – Channing mit STEP UP und Jamie mit BILLY ELLIOT – I WILL DANCE. Physisch haben beide eine gewisse Eleganz und darüber hinaus auch die Fähigkeit, von einem Choreografen zu lernen. Und darum geht es beim Kämpfen wie auch beim Tanzen.“

„Channing hat bereits in Hollywoodfilmen Soldaten verkörpert“, fügt Macdonald hinzu. „Er versteht also die militärische Mentalität gut und hat große Sympathien für diese Männer. Marcus will beweisen, dass er ein besserer römischer Soldat als jeder andere ist - oder als jemand das erwarten würde. Als er nicht mehr Soldat sein kann, will er trotzdem noch unbedingt den Beweis erbringen, dass sein Vater kein Feigling, sondern tatsächlich ein großartiger Soldat war. Channing erzeugt so großes Mitgefühl, dass ihm die Zuschauer folgen werden auf Marcus‘ Reise, in deren Verlauf er sich wiederentdeckt und erneuert.“

Jeremy Brock war in der zweiwöchigen Probenzeit vor Ort, in der sich die beiden Schauspieler kennenlernten: „Hat man ein Drehbuch geschrieben und hört dann zum ersten Mal, wie es Schauspieler umsetzen, ist man zunächst einmal unglaublich glücklich, dass etwas, was man selbst geschrieben hat, auch verfilmt wird, abgesehen davon aber auch nicht mehr in der Lage, sich das Ganze wieder vorzustellen, wie man es zuvor in seinem Kopf gehört hat. Die Schauspieler übernehmen nun die Geschichte, und man selbst nimmt kleine Veränderungen vor, bis es stimmig ist und zu ihnen passt.“

„Channing ging diese Rolle mit wunderbarer Aufgeschlossenheit an“, fährt Brock fort. „Jeder kennt ihn als stark und charismatisch, aber mich überraschte, wie sensibel er die emotionalen Veränderungen bei Marcus registrierte und darstellte. Marcus ist erst ein selbstbewusster Krieger, dann verzweifelt und erlangt schließlich eine andere Art von Selbstvertrauen, das von neuer Reife unterstrichen wird. Channing vermittelt den Verlauf dieser Entwicklung mit großer Sensibilität und Nachdenklichkeit.“

„Jamie denkt alles wirklich durch“, beschreibt Brock Bells Vorgehensweise. „Bei der ersten Probe hatte er Notizen und ein Buch dabei und stellte viele Fragen. Man spürt, dass er Esca nicht darstellt, sondern Esca ist. Er erforschte für sich, wie man sich wohl als Britannier fühlte, wenn dieser ganze Stolz, diese Individualität in der Sklaverei versank.“

Weil Tatum so viele seiner Szenen mit Bell drehen musste, wurde der jüngere Darsteller für ihn ein geschätzter Kollege und Freund. „In unseren gemeinsamen Szenen gab es eine emotionale Verbindung zwischen uns“, so Channing Tatum. „Dabei spielte es keine Rolle, ob es nun emotionale Szenen waren oder nicht, man öffnet sich trotzdem immer. Jamie wird wahrscheinlich immer ein Freund von mir bleiben. Unsere beiden Charaktere sind verlorene, zerbrochene und einsame Männer. Wenn man etwas sein ganzes Leben lang gewollt hat und einem das dann genommen wird, was treibt einen dann weiter an? Das genau müssen Marcus und Esca für sich entdecken, nachdem sie gegenseitig bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Während dieser Reise finden sie beim anderen unerwarteten Trost und werden seelisch wieder aufgerichtet. Sie lernen eine Menge über Ehre, Freundschaft und Vertrauen.“

„Wenn Marcus und Esca sich in der Arena begegnen, ist die Situation für beide gleich“, erklärt Jamie Bell. „Jeder strebt danach, sich irgendwo zugehörig zu fühlen, während sie ihre Freiheit verlieren. Sie treten ihre Reise mit der Einsicht an, dass der Retter auch der Feind sein könnte. Dieser Film ist episch, aber auch sehr subtil in der Darstellung der Beziehung zwischen diesen beiden verlorenen Männern, die sich auf eine selbstmörderische Mission begeben.“

„Ich sah in Esca eine Figur mit großem Spektrum“, fährt Bell fort. „Seine Wildheit faszinierte mich, auch seine unerschütterliche psychische Stärke und sein unentwegtes Festhalten am Wert der Ehre und wie er das Marcus vermittelt. Es steht zwar nicht im Drehbuch, aber ich dachte darüber nach, wie wohl seine letzten Tage und Stunden ausgesehen haben, bevor er versklavt wurde. Die Darstellung dieser Figur war für mich oft eine Gratwanderung. Das zentrale Thema des Films hatte in meinen Augen auch für unsere heutige Gesellschaft Relevanz, insofern, dass unerwünschte Sitten, Überzeugungen und Lebensstile einheimischen Kulturen aufoktroyiert werden.“

Mit diesem Film „erfüllten sich für mich Kindheitsträume“, gibt Tatum zu. „Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, solche Erfahrungen wie diese in Filmen machen zu dürfen. Es war so, als spielte ich wieder in meinem Garten, nur dass ich jetzt über Klippen galoppierte und mit dem Schwert in der Hand durch Felder und Wiesen lief.“

Bell stimmt dem zu und erzählt, dass er oft dachte „ Ich darf wirklich kämpfen und ein Schwert schwingen? Davon können die meisten Kinder nur träumen.“

DER ADLER DER NEUNTEN LEGION erinnerte Channing Tatum an „Filme wie DER SCHWARZE FALKE, in denen jemand in unbekanntes Territorium aufbrach, um etwas oder jemanden und teilweise auch sich selbst dabei zu finden – und an BRAVEHEART, einen meiner Lieblingsfilme.“

Darüber hinaus verweist Tatum nicht etwa auf DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT, sondern auf einen anderen Film von Kevin Macdonald. „STURZ INS LEERE demonstriert, wie großartig Kevin es versteht, Beziehungen zu zeigen, ganz besonders Freundschaften. DER ADLER DER NEUNTEN LEGION erzählt eine epische Geschichte, aber auch eine ganz persönliche über zwei Männer, die wieder einen Grund zum Leben finden. Er kann sich auf zwei Menschen konzentrieren und vermitteln, was sie wirklich über den anderen fühlen, was sie durchmachen. Deshalb war mir klar, dass er die Essenz dieses Films richtig auf die Leinwand bringen würde.“

Bell stimmt dem zu und ergänzt, dass „bei STURZ INS LEERE wie auch bei DER ADLER DER NEUNTEN LEGION zwei Männer mit einer bestimmten Landschaft konfrontiert werden. In den zwei Wochen, in denen Kevin mit uns probte, erkannte ich, wie talentiert er wirklich war. Er wollte, dass der Film auf verschiedenen Ebenen funktionierte. Wenn wir während der Dreharbeiten mit Wind und Wetter kämpften, trieb er uns immer weiter, um einen noch besseren Film zu machen. Wenn ein solcher Filmemacher Regie führt, hat er meinen Respekt.“

„Als Kevin mir erzählte, dass er Channing für die Rolle des Marcus besetzen wollte, dachte ich, dass diese Kombination von uns beiden eine einzigartige Dynamik in den Film einbringen würde“, erzählt Bell weiter. „Als wir mit den Proben begannen, konnte ich sehen, wie Channing eine Rolle angeht. Für ihn ist alles persönlich. Sein tiefes Verständnis für die Figur und die Art und Weise, wie er sie in diesen zwei Probewochen zum Leben erweckte, das zu beobachten, war für mich eine große Freude.“ Und Tatum fügt hinzu: „Das war das erste Mal, dass ich bei einem Film mit einem Regisseur, einem Autor und einem Kollegen proben durfte. In diesen zwei Wochen haben wir diese Szenen wirklich auf die Beine gestellt.“

Auch Kenworthys Einschätzung der gemeinsamen Talente der beiden Darsteller stimmt Jamie Bell zu: „Weil wir beide vom Tanz kommen, gab es von Anfang an eine Verbindung, war es für uns auch leichter, die erforderlichen physischen Anforderungen dieses Films zu begreifen. Channing ist als Schauspieler sehr pragmatisch, packt zu, liebt es, mittendrin zu sein. Je gefährlicher die Action, desto begeisterter ist er davon, so scheint es zumindest. Er setzt sich gerne diesen körperlichen Prüfungen aus. Dadurch kann er, so glaube ich wenigstens, Situationen besser verstehen und auf der Entwicklungsreise seiner Figur deren Gefühle besser erfassen. Sein Stuntdouble konnte am Set oft nur ein bisschen hineinschnuppern…“

„Während des Drehs einer Sequenz bedankte sich Channing bei mir, dass er den Stunt selbst ausführen durfte“, erinnert sich Duncan Kenworthy. „Ich sagte ihm, die Konsequenz sei nun, dass wir im Versicherungsfall selbst zahlen müssten. Daraufhin antwortete er: ‚Das kann ich ja dann übernehmen‘. Woraufhin ich erwiderte ‚Womit du uns wirklich helfen kannst, ist, überhaupt keinen Unfall zu haben.’“

Um schlank und fit zu werden, verordnete sich Tatum einen „speziellen Ernährungsplan“, mit dem er zwei Monate vor Drehbeginn startete. Darüber hinaus trainierte er vor Drehbeginn Mixed-Martial-Arts und lernte den Umgang mit dem Schwert. „Hätte ich zuvor nicht Sport getrieben, hätte ich diesen Film wohl nicht machen können“, gibt Tatum zu. „Das Körperliche spielt bei Marcus eine so wichtige Rolle – wie er sich bewegt und geht und wie er spricht. Wir trainierten Reiten, Marschieren und wie man eine römische Testudo-Formation (Schildkrötenformation mit aufgestellten Schilden) bildet.“

„Das alles ist natürlich wichtig, aber mir ging es darum, die subtileren Dinge richtig hinzubekommen“, gibt Tatum zu. „Wie zum Beispiel ein Römer gehen würde, und sich nicht locker und entspannt zu geben. Trägt man Sandalen, verändert das den Gang. Man klingt auch anders, weil man eine bestimmte Haltung einnimmt und sich die Resonanz im Brustkorb verändert hat. Man hört sich nicht mehr wie ein Mann von heute an. Das alles hilft dabei, völlig in die Figur hineinzuschlüpfen. Einen Großteil des Films hinkt Marcus auch. Kleine Details wie diese musste ich mir immer in Erinnerung rufen.“

Auch Bell begann ein paar Monate vor Drehbeginn mit seinen Vorbereitungen auf die Rolle: „Die größte Herausforderung war für mich, die Hälfte des Films auf einem Pferd verbringen zu müssen. Ich war vorher noch nie geritten und hatte grundsätzlich Angst vor Pferden. Ich sagte zu Duncan und Kevin, dass ich unbedingt so schnell wie möglich im Sattel sitzen musste. Sechs Wochen lang trainierte ich Reiten, drei Lektionen pro Woche. Ich verdanke alles Camilla Naprous von The Devil’s Horsemen, meinem Trainer. Durch seine unglaublich natürliche Verbundenheit mit

Pferden konnte ich mich entspannen. Zwei Wochen nach dem ersten Training führte ich im Sattel schon Kunststücke vor, fühlte ich mich in der Nähe dieser Tiere absolut wohl. Wenn man viele Seiten Dialog sprechen und dabei Gefühle vermitteln soll, muss man vergessen können, dass man auf einem Pferd reitet. Und das habe ich mit Hilfe meines Trainings erreicht. Jetzt suche ich einen großen Western, den ich drehen kann!“

Obwohl Bell Kampftraining und Choreografie nicht fremd waren, musste er für die entsprechenden Szenen trotzdem aufmerksam bleiben und vollen Einsatz bringen, wie er erklärt: „Mein Ansatz für die körperlichen Facetten einer Rolle orientiert sich immer an der zu spielenden Figur. Deshalb wollte ich den Unterschied deutlich machen, wie Esca kämpft. Channings Figur ist ein ausgebildeter Kämpfer und Soldat, ein effizienter Kämpfer, trainiert von einer effizienten Armee. Esca dagegen kämpft aus dem Bauch heraus, setzt seinen geschärften Instinkt, Mut und Temperament ein. In Esca steckt Aggression, in jedem Kampf geht es für ihn um Ehre, Freiheit und seine Familie. Die ganze Reise mit Marcus ist voller Probleme und Konflikte. Esca hat sich auf die Seite des Feinds geschlagen und kämpft mit Loyalitätsproblemen, die sich daraus ergeben.“

Bell, der in seiner Rolle mit seinem eigenen Sunderland-Akzent sprechen konnte, war fasziniert von der Recherche für diese Figur. „Ich wusste nur sehr wenig von der Besetzung Britanniens durch Rom und auch von Britannien selbst in dieser Zeit. Ich entdeckte, dass man nur bei den Klassikern wie Tacitus, Strabon oder Cäsar Informationen finden kann, die halbwegs akkurat sind.“

„Obwohl sie gezwungen wurden, sich zu unterwerfen und dann zu dienen, wurden Legenden wie Boudicca und Calgacus durch Rebellion groß und sorgten dafür, dass Rom wachsam bleiben musste. Es war faszinierend für mich, über die Kelten, oder wen man damals die Kelten nannte, und über die Römer zu lesen. Es war sicher eine surreale Zeit – für die Eroberer wie auch die Einheimischen. Ich habe bei Tacitus Calgacus‘ Ansprache an sein Heer vor der Schlacht am Mons Graupius gelesen und war davon sehr berührt und auch motiviert davon. In meiner Darstellung von Esca behielt ich seine Worte immer im Hinterkopf.“

Obwohl DER ADLER DER NEUNTEN LEGION von der Reise dieser beiden Männer dominiert wird, mussten drei weitere Schauspieler für Schlüsselrollen besetzt werden, die sowohl den anderen Figuren als auch den Zuschauern Aufmerksamkeit abverlangen konnten.

Für die Rolle des einzigen Familienmitglieds, das Marcus noch geblieben ist, hatte Macdonald „immer schon Donald Sutherland im Auge – an ihn dachte ich zu allererst. Angesichts seiner vielen großartigen Filme kann man nicht Filmfan sein, ohne ihn lieben zu müssen. Bei der Arbeit ist er so engagiert und an allem interessiert. Donald gibt alles, und das ist eine wunderbare Gabe.“ Dem pflichtet auch Duncan Kenworthy bei: „Donald bringt in all seine Szenen diese einzigartige Energie ein. Wenn er spielt, kann man die Augen nicht von ihm abwenden. Er steckt voller Vitalität, und das ist sehr wichtig, weil seine Figur dabei hilft, Marcus wieder ins Leben zurückzuholen.“

„Onkel Aquila treibt Marcus an“, geht Channing in die Details von Sutherlands Rolle. „Er bringt ihn dazu, morgens aufzustehen, und zu diesem Zeitpunkt der Geschichte ist das das Einzige, das Marcus weitermachen lässt. Er ist weise und schrullig – und das ist Donald Sutherland auch.“

Sutherland, der zweimal mit dem Golden Globe® ausgezeichnet wurde, war von seinem jüngeren Kollegen beeindruckt: „Channing stürzt sich total in die Arbeit, ist immer auf der Suche nach der Wahrheit. Einmal saßen wir am Amphitheater-Set, und mir fiel auf, dass er Kopfhörer trug. Ich dachte nur ‚Na klar, er er hört sich irgendeine angesagte Band an, von der ich noch nie gehört habe‘. Als ich ihn danach fragte, erwies sich die vermeintliche Band als Hörbuch. Er hatte sich Hörbücher über das Antike Rom, über Philosophie und Politik heruntergeladen … das Engagement dieses jungen Schauspielers ist wirklich wunderbar.“

Mark Strong, den Duncan Kenworthy „einen der vielseitigsten und talentiertesten Schauspieler nennt, der sich scheinbar mühelos jede Rolle zu eigen machen kann“, verkörpert Guern – einen Mann, der allein dadurch überrascht, dass er überhaupt noch am Leben ist. „Ich habe Mark als Schauspieler immer bewundert“, gibt Macdonald zu. „Er spielt ja oft Schurkenrollen, aber ich habe Sensibilität in ihm erkannt. Guern trägt seit 20 Jahren eine Erinnerung mit sich, die ihn beschämt, und erkennt jetzt, dass er vor seiner Vergangenheit nicht länger fliehen kann.“

Strong freute sich über die Chance, sich einem „beeindruckenden Team“ anschließen zu können und den biografischen Hintergrund seiner Figur zu erforschen, denn genau dieser beeinflusst die Reise von Marcus und Esca. „Guern ist ein wichtiges Element innerhalb des Leitthemas, dass nämlich diese Figuren in dieser Geschichte etwas über sich selbst entdecken“, erklärt Strong. „Eine Geschichte, die ich als ein Abenteuer über das Erwachsenwerden verstehe. Ich erkannte, dass Guerns Vergangenheit nicht so weit von den Erfahrungen entfernt war, die junge Männer in Vietnam oder im Irak gemacht haben. Er ist ein junger Soldat, der in der Hitze einer Schlacht eine sehr wichtige Entscheidung fällt und mit ihr dann den Rest seiner Tage leben muss.“

„Aus diesem Grund musste ich für Guern als Kelte oder Römer nicht groß recherchieren. Ich legte mein Augenmerk darauf, einen Mann zu spielen, der in jungen Jahren an etwas glaubte, bis er einen extremen Schock erlitt und sich seitdem versteckt hielt.“

Strong betont, dass „’Guern, der Jäger‘ die keltische Identität seiner Figur ist. Sein richtiger Name ist Lucius Caius Metellus und er war ein Fußsoldat in der 1.Kohorte der Neunten Legion.“ Channing Tatum ist überzeugt, dass Guerns Präsenz in der Geschichte durch das Engagement seines Darstellers noch verstärkt wurde: „Während der Dreharbeiten sah ich Mark einmal an einem Fluss sitzen, und er sah aus, als er wäre er soeben aus der Erde herausgewachsen. Er sah einfach großartig aus, und als wir die Szene schließlich drehten, hörte sich seine Stimme an, als wäre sie mit der Erde verwurzelt.“

„Eine andere Figur, auf die ich mich auf der Leinwand freue, ist der Robbenprinz“, fährt Tatum in seinen Ausführungen fort. „So wie ihn Tahar Rahim spielt, mit dieser majestätischen Ruhe, wirkt er sogar noch gefährlicher.“ Der französische Schauspieler, der mit seiner Hauptrolle in EIN PROPHET die internationale Filmszene auf sich aufmerksam gemacht hatte, versteht seine Figur „als Jäger und Krieger, der seinen Stamm beschützt. Er mag ein Barbar sein, ist aber sicher nicht verrückt. Er kommt nur aus einer anderen Kultur und lebt deshalb auch nach anderen Regeln.“

„Beim Lesen des Drehbuchs erkannte ich einen politischen Aspekt. Es geht um zwei Männer aus unterschiedlichen Ländern, die in jeder Hinsicht total gegensätzlich sind, aber zusammenarbeiten müssen. Im Verlauf der Reise verändern sich Marcus‘ Lebensziele. Reisen verändert, und wer sich nicht verändert, hat auch nichts gelernt.“

Obwohl er in seiner Rolle weniger Kleidung am Leib trägt als die anderen Schauspieler, verbrachte Rahim deutlich mehr Zeit als seine Kollegen mit Make-up und Hairstylist Graham Johnston und seinen Mitarbeitern. Doch immer so früh am Set sein zu müssen, kann auch ein Vorteil sein, denn der grüne Schlamm, mit dem die Körper der Krieger des Robbenvolkes bemalt wurden, wird von den Ungarn für medizinische Anwendungen benutzt und wurde von den berühmten Heilbädern in Budapest in Massen aufgekauft. „Den Schlamm aufzubringen, nahm täglich eine Stunde in Anspruch“, erzählt Rahim. „Dieser altertümliche Look des Stammes mit Schlamm, der zur Tarnung über den ganzen Körper verteilt ist, hat reale Wurzeln. Das durfte ich nicht vergessen und meine Szenen immer ganz einfach spielen, denn der Look ‚sagt‘ ja bereits alles.“

„Ich freute mich sehr über die Herausforderung, mit Kollegen und Crewmitgliedern aus dem Ausland arbeiten zu können – und meine Dialoge in einer für mich neuen Sprache zu sprechen. Ich musste meine Dialoge in Altgälisch lernen und sprechen, den Akzent richtig hinbekommen und dabei auch verstehen, was ich da eigentlich sagte“, erklärt Rahim, der fließend Englisch, Arabisch und Französisch, seine Muttersprache, spricht.

„In einem solchen Film mitwirken und in dieser Landschaft, in der wir drehten, sein zu können – allein dadurch schon war ich Teil eines erstaunlichen Abenteuers.“

„Normalerweise bedeutet Filmproduktion eine Reihe schmerzlicher Momente, die von gelegentlichen freudigen Erlebnissen unterbrochen werden“, gibt Duncan Kenworthy zu. „Bei diesem Film aber, selbst wenn es für uns wirklich hart wurde, war es immer ein Vergnügen. Denn mit diesem Team brillanter und engagierter Mitarbeiter war mir endlich gelungen, wovon ich all diese Jahre geträumt hatte – nämlich diese großartige Geschichte auf die Leinwand zu bringen.“

„Zu den Dingen, die ich an Kevin Macdonald als Regisseur am meisten schätze, die ihn zu etwas Besonderem machen, gehört sein unermüdlicher Einsatz dafür, dass jede einzelne Szene zählt und wichtig ist“, schwärmt Duncan Kenworthy. „Geschichtenerzählen steht bei ihm über allem anderen. Er will zu jedem Moment des Films den Zuschauer faszinieren, berühren und unterhalten. Ich hoffe, nein, ich glaube, dass DER ADLER DER NEUNTEN LEGION genau das auch tut.“

Auch Regisseur Kevin Macdonalds Resümee fällt sehr positiv aus: „Die Geschichte, die DER ADLER DER NEUNTEN LEGION erzählt, packt uns von Anfang an und man weiß nie, wohin sie uns führen wird. Sie ist auch eine ernst zu nehmende Charakterstudie.

Vor allem aber ist sie einfach eine tolle Geschichte!“

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