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The Beaver: Von Jodie Foster inszenierte Dramödie über einen Mann, der mittels einer Biberhandpuppe zu kommunizieren beginnt und so vielleicht seine rätselhafte Depression überwinden kann.

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Handlung und Hintergrund

Walter Black ist am Ende. Eine rätselhafte Depression hält den Spielzeugfabrikanten und Vater zweier Söhne gefangen und treibt seine Frau schließlich zu einer einstweiligen Trennung. Zunächst flüchtet Black in den Alkohol, doch eine im Müll gefundene Handpuppe befreit ihn von Sucht und Apathie. Der plüschbezogene Biber, der alles repräsentiert, was Black nicht ist oder nicht mehr sein kann, wird zum Sprachrohr des Depressiven, der plötzlich ein anderes, dynamisches und lebenslustiges Gesicht zu zeigen beginnt.

Walter Black ist am Ende. Eine rätselhafte Depression hält den Spielzeugfabrikanten und Vater zweier Söhne gefangen und treibt seine Frau schließlich zu einer einstweiligen Trennung. Zunächst flüchtet Black in den Alkohol, doch eine im Müll gefundene Handpuppe befreit ihn von Sucht und Apathie. Der plüschbezogene Biber, der alles repräsentiert, was Black nicht ist oder nicht mehr sein kann, wird zum Sprachrohr des Depressiven, der plötzlich ein anderes, dynamisches und lebenslustiges Gesicht zu zeigen beginnt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jodie Foster
Produzent
  • Jeff Skoll,
  • Paul Green,
  • Jonathan King,
  • Mohamed Khalaf Al-Mazrouei,
  • Steve Golin,
  • Keith Redmon,
  • Anne Ruark
Darsteller
  • Mel Gibson,
  • Jodie Foster,
  • Jennifer Lawrence,
  • Anton Yelchin,
  • Riley Thomas Stewart,
  • Zachary Booth,
  • Kelly Coffield Park,
  • Cherry Jones,
  • Michael Rivera,
  • Jeffrey Corbett,
  • Thomas Baylen,
  • Sam Breslin Wright,
  • Kris Arnold,
  • Elizabeth Kaledin,
  • Lorna Pruce,
  • Folake Olowofoyeku,
  • Matt Lauer,
  • Jon Stewart,
  • Terry Gross,
  • Bill Massof
Drehbuch
  • Kyle Killen
Musik
  • Marcelo Zarvos
Kamera
  • Hagen Bogdanski
Schnitt
  • Lynzee Klingman
Casting
  • Avy Kaufman

Kritikerrezensionen

    1. Dies ist ein Comeback-Film, in mehrfacher Hinsicht. Jodie Foster führt wieder einmal Regie, zum ersten Mal seit 1996, sie inszeniert ruhig, besonnen, souverän, einfühlsam, mit Gefühl für Rhythmus, für die richtige Balance zwischen Komik und Tragik. Auch als Darstellerin macht sie sich rar, übernimmt nur ausgesuchte Rollen, was ihren Markt steigert und Filmen mit ihr einen besonderen Stempel aufdrückt. Mel Gibson, der hier die Hauptrolle spielt, hatte vor ein paar Jahren jeden Marktwert verspielt, weniger mit exzentrischen Regiearbeiten als mit privaten Ausfällen und Äußerungen eher unschöner Ansichten – hier zeigt er, was er kann, dass er es kann, und dass er nicht nur ein wirklicher Schauspieler ist, sondern auch das Zeug dazu hat, wieder zum großen Star zu werden: mit perfektem Timing, mit Sinn fürs Komische, mit Gespür fürs Abgründige agiert er, und man merkt ihm die Lust dabei an, in einem Charakter zwei Persönlichkeiten darzustellen. Nicht zuletzt ist der Film selbst die Geschichte eines Comebacks: Walter Black ist am Boden, krankhaft depressiv hat er jeden Willen, jede Fähigkeit zu leben verloren, bis er im Müll eine Biber-Handpuppe findet, die ihn wieder aufrichtet.

      Der Biber: das ist fortan sein Sprecher, sein Repräsentant, alle Anfragen, alle Anmerkungen alle Konversation ist an ihn zu richten. Er hat Walters Vollmacht, für ihn zu sprechen, er übernimmt die Fürsorge für den unmündigen, lebensunfähigen Walter, der alles dem Biber überlässt. Der Biber richtet alles, vor allem Walters siebenjähriger Sohn ist begeistert, dass Papa wieder was mit ihm unternimmt – natürlich Holzarbeiten, in der Garage, was könnte ein Biber besser. Und auch Ehefrau Meredith – Jodie Foster – gewöhnt sich an das Anhängsel an Walters Hand, denn plötzlich gibt es wieder ein Familienleben, das mehr ist als tristes Schweigen. Nur Porter, der 17jährige, ist unzufrieden, er hasst den Vater, der jahrelang soviel kaputtgemacht hat in seinem Leben mit vollkommener Apathie, mit Isolation: der nun völlig schizophren seine Lebensäußerungen auf eine Stoffpuppe an seinem linken Arm ausgelagert hat.

      Mel Gibsons vielschichtige Darstellung, Fosters unaufdringliche, aber bestimmte Regie, ein gut ausbalanciertes Drehbuch von Debüt-Autor Kyle Killen: „Der Biber“ ist eine wunderbar witzige Studie über die Krankheit der Depression, über ein feststeckendes Leben, aus dem man aus eigener Kraft nicht mehr herausfindet – was man etwa auch vom verklemmten „South Park“-Schulpsychologe Mackey kennt mit seiner Handpuppe, die zu einer eigenen Wesenheit geworden ist… Der Biber bestimmt über Walter, er ist mehr als eine Puppe, er ist ein eigenes Wesen mit eigenem Willen, mit eigenen Plänen und eigenem Handeln – und mit ihm ist fast nichts mehr wie vorher. Alles verändert sich zum Guten, so scheint es, in der Familie läuft es, auch beruflich hat Walter Erfolg. Er war so unglücklich als Vorstand einer Spielzeugfirma, jetzt bringt der Biber frischen Wind, frischen Aufwind: vor allem erfindet er Mr. Beaver’s Woodchopper Kit, mit Hilfe eines sprechenden Bibers auf Video können die Kindern mit Holz basteln – ein Verkaufsschlager. Und gleichzeitig subtiles Zeichen für das Problem: denn der Biber – also Walters abgespaltene Persönlichkeit – verdrängt zwar die Depression, ersetzt sie aber durch Narzissmus. Eifersüchtig, besitzergreifend übernimmt er mehr und mehr Walter, der nur noch zur menschlichen Puppe des Bibers wird, nicht andersrum…

      Das Steckenbleiben, die Depression, die Wiederkehr des immer gleichen Trotts, den Verlust der eigenen Identität spiegelt der Film in der Nebengeschichte um Sohn Porter. Der ist Ghostwriter für seine Mitschüler, Aufsatz, Essay, Hausarbeit: er verfasst es, gegen einen bestimmten Preis, und er würde auch die Doktorarbeit eines Ministers übernehmen. Er schreibt ganz im Sinne seiner Auftraggeber, in ihrer Sprache, schlüpft in ihre Rolle, in ihre Identität; und will damit Geld verdienen, um endlich rauszukommen, er will eine Reise an all die Orte der USA unternehmen, wo sich geschichtliche Wendepunkte ereignet haben: kein Selbstfindungstrip, sondern einer zum Ablegen des eigenen Selbst. Auf Post-it-Zetteln hat er 49 Eigenschaften und Eigenarten seines Vaters notiert, die er vermeiden will, denn er will nie so werden wie sein Erzeuger. Und ist doch schon so verkorkst, in der Wand in seinem Zimmer klafft ein riesiges Loch, wo er seinen Kopf dagegenhaut…

      Natürlich kann einer, der kein Ich ist, der für und durch andere spricht, einer, der sich nur noch über andere – oder über die Abgrenzung von anderen – definiert, sich nicht entwickeln, sich nicht verändern, das färbt auf die Umgebung ab, er stößt helfende Hände fort und versinkt immer weiter. Natürlich aber gibt es auch Hoffnung, aus dem Jammertal herauszukommen, natürlich ist Veränderung möglich. Aber nicht durch künstliche Persönlichkeitsabspaltungen, nicht durch den Drang, etwas anderes sein zu wollen, ohne das Ziel zu definieren. Für das Feststecken, für die Notwendigkeit des Weiterkommens, für die Suche und das Finden des Selbst, für die nötige Hilfe von außen, für das Durchbrechen des Kreislaufs um sich selbst, findet Jodie Foster mit dem Biber die perfekte Metapher, den perfekten Katalysator. Sie liefert keine medizinische Diagnose, keine Abhandlung über Depression, sondern ein lebendiges Bild, das nur am Ende etwas zu gefühlig auf allseitiges Glück setzt, aber mit Witz und Gefühl gezeichnet ist: ein Film über Walter Black, der ein Biber werden musste, um ein Mensch zu sein.

      Fazit: Eine wunderbare Familien-Tragikomödie mit großartigen Darstellern, sehr witzig, auch tragisch, leicht melancholisch, nachdenklich und gefühlvoll.
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    2. Der Biber: Von Jodie Foster inszenierte Dramödie über einen Mann, der mittels einer Biberhandpuppe zu kommunizieren beginnt und so vielleicht seine rätselhafte Depression überwinden kann.

      Nachdem er zuletzt als explosiver Privatmann Schlagzeilen machte, zeigt Mel Gibson in der Rolle eines depressiven Familienvaters seine Qualitäten als introvertierter Schauspieler.

      Die Kontroverse um den angezählten Superstar wurde bisher als Belastung für den Erfolg von „Der Biber“ angenommen. In der Tat nehmen die privaten Krisen Gibsons Einfluss auf die Wahrnehmung seiner Rolle, allerdings mit positiver Konsequenz, weil der persönliche Bezug die Entdeckung denkbarer Parallelen und die Vertiefung der emotionalen Erfahrung für den Zuschauer möglich macht.

      Man sympathisiert mit Protagonist Walter Black, der seine Dämonen nicht benennen kann und in ein tiefes Loch gestürzt ist. Wie ein lebender Toter treibt er im Eingangsbild im dampfenden (Höllen-) Pool, eine Variation der Ouvertüre von „Boulevard der Dämmerung“ als Metapher für ein in Leere dahindümpelndes Leben. Was den Absturz des Spielzeugfabrikanten, der bisher Freude in das Leben von anderen brachte, in die chronische Apathie, in eine rätselhafte Depression verursachte, enthüllt das Drehbuch von Newcomer Kyle Killen nicht und trägt damit dem Krankheitsbild Rechnung, das sich schneller Ursachendiagnose oft entzieht. W

      as war, spielt in der Dramaturgie eine Rolle, viel schwerer aber wiegt im Plot, was sein könnte, ob eine Rückkehr in die Normalität für Black möglich ist. „Der Biber“ ist vielleicht der Schlüssel dazu, ist eine plüschbezogene Handpuppe, die Black im Müll findet und zum Medium für sein Austreten aus seiner Stasis wird. Der Biber wird Blacks Sprachrohr, ist all das, was er nicht ist oder nicht mehr sein kann - dynamisch, charmant, frech und voller Leben. Durch ihn findet er wieder zu seiner Frau (Jodie Foster), zu seinem jüngsten Sohn und zu beruflichem Erfolg zurück, bis die Toleranz für das Exzentrische bei seiner Frau erlischt und die Verwundungen wieder aufbrechen.

      Fosters dritte Regiearbeit ist erneut ein Familienfilm der etwas anderen Art, eine Komödie, die ernste Themen (Alkoholismus, Depression) beleuchtet, die Lachen ermöglicht, ohne das Absurde ins Alberne abgleiten zu lassen. In den Händen Fosters, mit der er seit „Maverick“ eng befreundet ist, liefert sich Gibson furchtlos einer Rolle aus, die er als Schauspieler und Puppenspieler überzeugend bewältigt. Im Fokus steht dabei die Annäherung an seinen ältesten Sohn (Anton Yelchin), der zahllose Parallelen zu seinem Vater und damit auch eine vergleichbare Perspektive für sich selbst sieht, gerade als ihm eine bisher unerreichbare Schulschönheit (erneut stark: Jennifer Lawrence) Hoffnung auf gemeinsames Glück macht. Am Ende stiehlt sich der Film etwas aus der aufgebauten Problematik davon, bleibt aber ein gelungenes und berührendes Beispiel für die Harmonisierung von Komödie, Romanze und Drama. kob.
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