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Tod einer Legende: Französischer Schauspieler Alain Delon verstorben

Tod einer Legende: Französischer Schauspieler Alain Delon verstorben
© IMAGO / Depositphotos

Lange Zeit war Alain Delon das Gesicht des französischen Kinos. Nun ist der Schauspieler im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Er galt als schönster Mann des französischen Kinos. Und dennoch wurde er nicht auf sein Äußeres reduziert, denn Alain Delon war ein genauso begabter Darsteller und vermochte allein mit seinen Blicken eine ganze Bandbreite an Emotionen auf die große Leinwand zu übertragen: „Der eiskalte Engel“, „Nur die Sonne war Zeuge“, „Der Swimmingpool“ und „Vier im roten Kreis“: Seine Filmklassiker sind so unvergesslich wie er selbst. Nun ist die französische Filmlegende im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit in seinem Haus in Douchy bei Paris gestorben, wie etliche Medien übereinstimmend berichten.

Alain Delons Lebensweg war von Geburt an gezeichnet, wenn man so will: Sein Vater betrieb das Kino Le Régina in Bourg-la-Reine, wo seine Mutter, eine Apothekerin, als Platzanweiserin aushalf. Als Alain Fabien Maurice Marcel Delon vier Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Er selbst kam erst in einer Pflegefamilie, dann in einem katholischen Internat in Essonne unter. Offenbar war Delon ein schwieriges Kind, sechsmal soll er von der Schule geflogen sein, bevor er mit 17 Jahren den Militärdienst antrat und später im damaligen Französisch-Indochina, heutiges Laos, Kambodscha und Vietnam, stationiert wurde. Dort kämpfte er in der Schlacht um Dien Bien Phu.

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1956 kehrte er nach Frankreich zurück. Nur ein Jahr später gab er sein Filmdebüt mit „Die Killer lassen bitten“, obwohl er keine Schauspielausbildung genossen hatte. Yves Allégret, der Regisseur des Films, nahm den zunächst verunsicherten Delon zur Seite und gab ihm den Ratschlag, gar nicht erst zu versuchen, etwas zu spielen, sondern einfach zu leben, er selbst zu sein. Ohne ihn, erinnerte sich Delon, hätte seine Schauspielkarriere niemals begonnen. Nur wenige Jahre später gelang ihm 1960 der Durchbruch mit dem Crime-Thriller „Nur die Sonne war Zeuge“. Delons Karriere nahm also Fahrt auf, als das viel besungene Nouvelle Vague des französischen Kinos sein Ende fand. Es galt für französische Filmschaffende, sich neu zu erfinden, neue Galionsfiguren zu bestimmen. Alain Delon war ganz vorne mit dabei und prägte seine Generation in den 1960er- und 1970er-Jahren wie keine anderen.

Alain Delon auf seinem Höhepunkt als eiskalter Engel

In dieser Zeit in den Sechzigern und Siebzigern war Alain Delon nicht wegzudenken von der französischen Filmlandschaft, galt als internationaler Star und hatte einen Erfolgsfilm nach dem anderen. In dieser Zeit entstanden die stil- und richtungsweisenden Werke „Der Swimmingpool“ an der Seite seiner ehemaligen Lebensgefährtin Romy Schneider, „Der Clan der Sizilianer“ mit Jean-Paul Belmondo, „Die Abenteurer“ sowie „Der Eiskalte Engel“. Vor allem dieser Thriller mit dem fantastischen Originaltitel „Le Samouraï“ sollte Delon als Auftragskiller Jef Costello unsterblich machen. Jean-Pierre Melvilles Meisterwerk beeinflusste die Arbeit späterer Filmschaffender wie Jim Jarmusch, Walter Hill und John Woo maßgeblich.

In den 1990er-Jahren zog sich Delon dann Stück für Stück von der großen Leinwand zurück, war aber weiterhin in französischen TV-Filmen in teils kleinen Rollen zu sehen. 2007 spielte er Jules César in der Comicverfilmung „Asterix bei den Olympischen Spielen“. 107 Produktionen umfasst sein Lebenswerk laut der Filmdatenbank IMDb, darunter befinden sich Filme, die in die Geschichte eingegangen sind und ihn dadurch noch vielen weiteren Generationen näherbringen werden. Möge er in Frieden ruhen.

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