Mit „Der Exorzist: Bekenntnis“ wird der Horrorklassiker von 1973 in „Halloween“-Manier direkt fortgesetzt. Und der neue Trailer ist einfach furchterregend gut.
Als William Friedkins „Der Exorzist“ 1973 in die Kinos kam, waren die Sehgewohnheiten des Kinopublikums noch ganz anders. Man könnte fast sagen, dass sie in gewisser Weise unschuldiger waren. Man muss sich nur vor Augen führen, dass bis dato Alfred Hitchcocks „Psycho“, Roman Polanskis „Rosemaries Baby“ sowie „Bis das Blut gefriert“ als einige der schockierendsten Filme angesehen wurden. Auch wenn sie bis heute ihren Kultcharakter behalten haben und ihr übergreifender Einfluss auf die Filmindustrie kaum abzusprechen ist, dürften sie für das heutige Publikum zumindest in Bezug auf die Horroraspekte schlecht gealtert sein.
Recht ähnlich verhält es sich bei „Der Exorzist“. Friedkin vermischte für seinen unsterblichen (Horror-)Klassiker Elemente des New Hollywood mit seinerzeit bahnbrechender Technik und einer klassischen Erzählweise. Heraus kam „eine teuflische Verführung“, eine „diabolische wilde Ehe von Technologie und Perversität“ (via Spiegel), die laut Augenzeug*innenberichten für Ohnmachtsanfälle und sich übergebende Kinofans sorgte. Und doch wollte niemand das Horrorspektakel nach einem Roman von William Peter Blatty verpassen.
Das ist jetzt unglaubliche 50 Jahre her. Was damals in Sachen Optik, Sprache, Effekte und Ton wegweisend war, ist heute zwar noch immer ein Meilenstein, aber eben einer, der weit zurückliegt. Zeit also, diesen Klassiker gebührend fortzusetzen. Ein Reboot wäre ein geradezu blasphemisches Vorhaben, aber die Geschichte fortzustricken und dabei die weniger gelungenen Fortsetzungen zu ignorieren – das könnte funktionieren. Das dachten sich auch die Verantwortlichen bei Universal Pictures und der Horrorschmiede Blumhouse Productions. Und wer wäre für diesen Auftrag besser geeignet, als David Gordon Green, seines Zeichens Regisseur der neuen „Halloween“-Trilogie. Hier handelte es sich um eine sogenannte Legacy-Fortsetzung zum originalen Film von 1978.
Auch wenn „Halloween Kills“ und „Halloween Ends“ nicht mehr ganz die Klasse des ersten Teils der Trilogie erreicht haben, muss man Green dafür loben, dass er Entscheidungen getroffen hat, die Serienkiller Michael Myers in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen haben. Umso gespannter darf man auf „Der Exorzist: Bekenntnis“ sein, der als Startpunkt für eine neue Horror-Trilogie dienen wird.
Und diese soll mindestens genauso furchterregend und beklemmend werden wie das Original. Das ist kein einfaches Unterfangen, denn die heutigen Sehgewohnheiten sind ganz andere als in den vergleichsweise unschuldigen Siebzigern. Der just veröffentlichte neue Trailer kann schon einmal eine wohlige Gänsehaut erzeugen:
Zum Vergleich gibt es hier noch einmal den ersten Trailer, der zwar stimmig wirkt, aber auch etwas zu bemüht:
Nachdem der erste Trailer noch etwas zu aufgesetzt wirkte und trotz der ikonischen Melodie nicht so richtig das Interesse zumindest bei Fans des Originals zu wecken vermochte, kann der neue Trailer definitiv überzeugen. Die gut platzierten Verweise auf Friedkins Meisterwerk harmonieren mit Regisseur Greens Inszenierungsstil. Das könnte eine der besseren Legacy-Fortsetzungen werden.
„Der Exorzist: Bekenntnis“: Dieses Mal werden zwei unglückliche Seelen verschlungen
Tagelang waren Angela und ihre Freundin Katherine verschwunden, ehe sie wieder aufgefunden wurden. Doch seither sind sie nicht mehr so, wie sie einst waren. Irgendetwas stimmt nicht mit seiner Tochter, weiß Victor Fielding. Doch dass sie besessen sein könnte, will er nicht glauben – bis sich die unerklärlichen Ereignisse überschlagen und sich das Böse offenbart. Auf ihrer Suche nach Errettung für die beiden Mädchen stoßen die besorgten Eltern auf einen Namen: Chris MacNeil.
Für den neuen Film konnte Regisseur Green Originalschauspielerin Ellen Burstyn dafür gewinnen, als Chris MacNeil zurückzukehren. Sie ist die Mutter der im ersten Film besessenen Regan (Linda Blair). Und: Universal blättert angeblich 400 Millionen US-Dollar für eine Trilogie hin; das Geld will also wieder eingenommen werden.
Neben Ellen Burstyn spielen in „Der Exorzist: Bekenntnis“ noch Leslie Odom Jr., Lidya Jewett, Olivia Marcum, Ann Dowd, Jennifer Nettles sowie E.J. Bonilla und Raphael Sbarge mit. In den deutschen Kinos darf sich pünktlich zu Halloween ab dem 12. Oktober 2023 gegruselt werden.
Unheimliche Wesen anhand einzelner Bilder dem jeweiligen Horrorfilm zuordnen? Das dürfte für Horrorfans wie euch mit Sicherheit kein Problem darstellen, oder? Testet euer Wissen: