Mit „Der Exorzist“ kam 1973 nicht nur ein heutiger Horror-Klassiker in die Kinos, der im vergangenen Jahr eine eigene TV-Serie erhielt. Der Schocker gilt als Ur-Vater eines ganzen Subgenres, dass zahlreiche Exorzismus-Werke hervorbrachte. Viele davon basieren auf einer realen Grundlage, die wir euch in der Folge vorstellen.
Die wahren Geschichten hinter diesen 5 Exorzismus-Filmen
Der Exorzist (1973)
Der Klassiker wurde vom gleichnamigen Roman vom William Peter Blatty inspiriert, der wiederum den Exorzismus von Roland Doe als Grundlage verwendete. In der Nähe des Jungen sollen sich zahlreiche mysteriöse Ereignisse abgespielt haben, beispielsweise merkwürdige Geräusche oder dass sich Gegenstände ohne offensichtliche Erklärung bewegt haben. Wie US-Zeitungen 1949 berichteten, wurden letztlich katholische Priester zu Hilfe gerufen, die einen Exorzismus praktizierten.
Dabei soll der Junge sich aus seinen Fesseln befreit und die Priester angegriffen haben, wobei er einem dem Arm aufgeschnitten und einem anderen die Nase gebrochen habe. Außerdem soll er unverständliche Worte vor sich hingesprochen haben und die Worte „Evil“ und „Devil“ erschienen in der Form von Flecken auf seinem Körper. Heutzutage geht man davon aus, dass Roland Doe seiner Familie Streiche spielte, um Aufmerksamkeit zu erhaschen und die Markierungen mit dem Fingernagel auf seinen Körper ritzte.
Der Exorzismus von Emily Rose (2005)
Lose basiert dieses Werk auf dem Leben von Anneliese Michel, das wohl weitaus schockierender als der Horror-Film selbst war. Bei der deutschen Studentin wurden im Alter von 16 Jahren Epilepsie und Depression diagnostiziert, ein dagegen verabreichtes Medikament brachte jedoch keine Besserung. Im Gegenteil, Anneliese litt in der Folge unter Wahnvorstellungen und gab an, dämonische Stimmen zu hören. Nachdem die Katholische Kirche Anfragen wegen eines Exorzismus zunächst ablehnte, wurden ab 1975 schließlich 67 Teufelsaustreibungen vorgenommen.
Ein Jahr später verstarb Anneliese Michel an extremer Unterernährung; bei einer Größe von 1,66 m wog sie lediglich 31 kg. Ihre Eltern und zwei Priester wurden in einem Strafverfahren zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt, die allerdings zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurde.
The Conjuring – Die Heimsuchung (2013)
Dieser Schocker basiert auf den zweifelhaften Berichten der selbsternannten Jäger des Paranormalen, Ed und Lorraine Warren. Das Geisterjäger-Paar besuchte 1971 die Familie Perron auf deren Anwesen in Harrisville, Rhode Island, das aufgrund zahlreicher Vorfälle als verflucht galt. Die Perrons selbst behaupteten, mehrmals Kontakt mit Geistern gehabt zu haben, wovon einige gut und andere weniger freundlich seien. Sie klagten darüber hinaus darüber, häufig einen stechenden Schmerz in der Nacht zu verspüren und morgens kleine, blutige Wunden an sich zu entdecken.
Dies sei laut den Warrens das Werk des bösen Geistes von Bathsheba Sherman, die laut der Legende ein Kind mit einer Stricknadel getötet haben soll. Zwar gab es eine Bathsheba Thayer, die auf dem Grundstück lebte und wegen des versuchten Mordes an einem Kind angeklagt, letztlich aber für nicht schuldig befunden wurde. Der Legendenbildung tat dies natürlich keinen Abbruch und so verbreiteten die Leute bald Gerüchte über Bathsheba, laut denen sie eine Hexe sei und all ihre Kinder schließlich doch umgebracht haben soll. Die Behauptungen der Warrens und Perrons lassen sich durch Fakten allerdings nicht decken.
The Rite – Das Ritual (2011)
Auch hier liegt ein Buch zugrunde, namentlich Die Schule der Exorzisten: Eine Reportage von Matt Baglio. Für die Recherche seines Werkes nahm er einem Exorzismus-Seminar teil, das vom Vatikan finanziert wurde. Dabei traf Baglio den Preister Gary Thomas aus Kalifornien, der ein vom Vatikan verifizierter Exorzist ist. Von diesem erhielt der Autor in der Folge die Erlaubnis, ihm bei über 20 Austreibungen über die Schulter zu schauen.
Laut Gary Thomas ist der Exorzismus in „The Rite – Das Ritual“ äußerst realistisch dargestellt, denn auch wenn viele Leute, die einen Exorzisten aufsuchen, unter psychischen Krankheiten leiden, sei die Besessenheit durch Dämonen seiner Meinung nach real.
Das Haus der Dämonen (2009)
Erneut handelt es sich um eine Buchverfilmung, diesmal liegt das Werk In a Dark Place zugrunde. Dieses stammt von Ray Garton und erzählt die Geschichte der Familie Snedeker, die in einer ehemaligen Leichenhalle lebten. Laut ihnen wurden sie in ihrer Bleibe von Geistern belästigt, die sich sogar manifestiert haben sollen. Wieder einmal schalteten sich Ed und Lorraine Warren ein, an denen Ray Garton nach der Veröffentlichung seines Buches kein gutes Haar ließ.
Seiner Version nach haben die beiden Familien die ganze Geschichte lediglich erfunden und Ray Garton sollte daraus ein möglichst gruseliges Buch machen. Da er den Vertag bereits unterschrieben hatte, spielte er das abgekartete Spiel mit, nur um direkt im Anschluss sein eigenes Werk zu denunzieren.