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Hymyilevä mies: In luminösem Schwarzweiß gedrehte Liebesgeschichte um einen jungen Boxer, die den Sportfilm neu interpretiert.

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Handlung und Hintergrund

1962 tritt Olli Mäki (gespielt von Jarkko Lahti) im Federgewicht der Box-Weltmeisterschaft an. Als erster Finne soll er den amtierenden Weltmeister aus den USA bezwingen. Schnell wird er zum nationalen Symbol. Doch mit dieser Rolle fühlt sich der schüchterne Junge vom Land ebenso unwohl wie beim Treffen mit Sponsoren. Er vermisst das dörfliche Leben und vor allem Raija (Oona Airola), in die er unsterblich verliebt ist. Statt sich auf den Kampf zu konzentrieren und die nötigen Kilos abzuspecken, entzieht er sich immer wieder dem Zugriff seines Managers, der einen Boxstar aus ihm machen will.

Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki - Hintergrund

Neben vier Nominierungen auf internationalen Festivals und zwei errungenen Siegen auf den Filmfestivals von Chicago und Zürich, konnte sich Regisseur Juho Kuosmanen vor allem über die Auszeichnung aus Cannes freuen. Auf dem wichtigsten Filmfestival der Welt wurde dem finnischen Regisseur der Award der Rubrik „Un Certain Regard“ verliehen, der jährlich an besondere und vor allem untypische Filme vergeben wird.

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Das finnische Werk hob sich auf den Filmfestspielen an der Croisette nicht nur von den übrigen Wettbewerbsfilmen der Sektion ab, sondern setzt innerhalb des Sportfilm-Genres außergewöhnliche Akzente. So dreht sich die Handlung vordergründig um Mäkis Liebesleben, das seine Gemütsverfassung bestimmt und folglich entscheidenden Einfluss auf seine Boxleistung nimmt. Kuosmanen verknüpft die öffentliche Person des umjubelten Olli Mäki mit dem sensiblen Mann im Privaten, der seiner großen Liebe Raija in seinem Leben immer den Vortritt zu geben scheint.

Ästhetisch auffällig dürfte Kuosmanens Entscheidung sein, den Spielfilm in schwarz-weiß zu halten. Obgleich in der Handlungszeit, also 1962, bereits in Farbe gedreht wurde, unterstützt dieser schwarz-weiß-Kontrast den nostalgischen Unterton, der der Lebensgeschichte um diesen finnischen Nationalhelden mitschwingt. Der heute fast 80-jährige Titelgeber lebt noch immer in Finnland und kann sich womöglich bald über einen weiteren sehr glücklichen Tag in seinem Leben freuen: „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“ ist Finnlands offizielle Einreichung für die Oscars 2017, in der Kategorie „Bester Ausländischer Film“.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Juho Kuosmanen
Produzent
  • Jussi Rantamäki
Darsteller
  • Jarkko Lahti,
  • Oona Airola,
  • Eero Milonoff,
  • Joanna Haartti,
  • Deogracias Masomi,
  • Shamuel Kohen,
  • John Bosco Jr.
Drehbuch
  • Juho Kuosmanen,
  • Mikko Myllylahti
Musik
  • Miika Snare,
  • Laura Airola,
  • Joonas Haavisto
Kamera
  • Jani-Petteri Passi
Schnitt
  • Jussi Rautaniemi
Casting
  • Anastasia Lobkovski

Kritikerrezensionen

  • Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki: In luminösem Schwarzweiß gedrehte Liebesgeschichte um einen jungen Boxer, die den Sportfilm neu interpretiert.

    In luminösem Schwarzweiß gedrehte Liebesgeschichte um einen jungen Boxer, die das Genre Sportfilm anders interpretiert.

    1962 tritt der 26-jährige Olli Mäki im Federgewicht der Box-Weltmeisterschaft an. Als erster Finne soll er den amtierenden Weltmeister aus den USA, Davey Moore, bezwingen - eine Sensation. Schnell wird er zum nationalen Symbol, zum Hoffnungsträger. Doch mit dieser Rolle fühlt sich der schüchterne Junge vom Land ebenso unwohl wie im Rampenlicht Helsinkis, beim Shakehands mit Sponsoren oder vor den Kameras der Sportpresse. Er vermisst das dörfliche Leben und vor allem Raija, in die er sich unsterblich verliebt hat. Statt sich voll und ganz auf den Kampf zu konzentrieren und die nötigen Kilos abzuspecken, die er zu viel auf den Rippen hat, entzieht er sich immer wieder dem Zugriff seines Managers, der einen Boxstar aus ihm machen will. Der Druck ist riesig, der Kampf soll ein Medienevent werden.

    Mit Leichtigkeit erzählt der Finne Juho Kuosmanen die auf Tatsachen beruhende Geschichte einer Identitätskrise- und findung, bei der stets die sanfte Melancholie einer verpassten Chance mitschwingt. Olli Mäki, in Finnland immer noch ein bekannter Boxer, wird souverän von Jarkko Lahti gespielt. Ihm nimmt man ab, dass es seinem Helden nicht ums Gewinnen oder Verlieren geht, sondern darum, den eigenen Weg zum Glück zu finden, allen äußeren Erwartungen zum Trotz. In langen, ruhigen Einstellungen haben die Akteure Zeit, sich zu entwickeln. Das lichte Schwarzweiß des Kodak 16mm Filmmaterials erzeugt einen gelungenen1960er Jahre Look, unterstrichen von Ausstattung, Frisuren, Kostümen. Boxen spielt eine untergeordnete Rolle, Kuosmanen geht es weniger um rechte Haken als um ausgefeilte Charaktere. Seinen Humor bezieht das sympathische Drama auch aus dem Widerspruch, dass der Protagonist keine typische harte Boxer-Figur ist, sondern ein sensibler junger Mann. Koproduzent des zärtlich-melancholischen, mit Stilwillen realisiertes Bio-Love-Pics ist die Berliner Produktionsfirma One Two Films. Kuosmanen hatte mit einem Kurzfilm 2010 in Cannes den Preis der Cinefondation gewonnen, der beinhaltet, dass sein Erstling im offiziellen Programm läuft - dort gewann er den Prix Un Certain Regard. Beim Filmfest München konkurriert das Debüt um den CineVision Award. boe.
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