Eine ikonische Rolle kann oft Fluch und Segen zugleich sein. Im Idealfall führt die Verkörperung einer beliebten Figur zu einem prall gefüllten Geldbeutel und einem privilegierten Leben in der Traumfabrik. Manchmal kann ein solches Engagement aber auch einengend sein und ihren Darsteller auf die immer gleiche Aufgabe reduzieren. Entsprechend gibt es Stars, die keine Lust mehr auf ihre großen Rollen hatten und ihren fiktiven Figuren gar den Leinwand-Tod wünschten. Hier sind einige Beispiele aus der Welt des Kinos und der Serien (Quelle: Looper).
Harrison Ford: Han Solo
In vier Filmen spielte Harrison Ford den Draufgänger Han Solo und schuf damit eine der beliebtesten Figuren im gesamten „Star Wars“-Universum. Zwischenzeitlich war er mit seinem Engagement allerdings weniger glücklich. Schließlich forderte er von George Lucas, Han Solo in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ sterben zu lassen, um den Weltraumschmuggler nie wieder spielen zu müssen. Die Figur soll dem Schauspieler nie besonders nahe gegangen sein und er soll sie gar als Last empfunden haben. George Lucas sah die ganze Sache aber anders und ließ Han Solo am Leben. Schließlich hatte er mit ihm noch viel vor. 2015 war Han Solo dann eine der zentralen Figuren in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, wenn auch eine tragische…
Sigourney Weaver (Ellen Ripley)
Als Ellen Ripley verkörperte Sigourney Weaver eine der ersten weiblichen Action-Heldinnen der Filmgeschichte. Die ersten beiden Film der „Alien“-Reihe gelten bis heute als Meisterwerke, David Finchers dritter Film hat es hingegen immer noch schwer bei Fans und Kritikern. Auch die Schauspielerin selbst war sich der Problematik bewusst und wünschte Anfang der 1990er Jahre, mit ihrer berühmtesten Rolle Schluss machen zu können. Sie wollte unbedingt vermeiden, dass ihr Charakter als Goldesel missbraucht würde. Doch es kam anders. Sigourney Weaver kehrte 1998 noch einmal zu Ellen Ripley zurück.
Leonard Nimoy (Spock)
Mr. Spock ist zweifelsohne eine der berühmtesten Figuren der TV- und Kino-Geschichte. Doch auch sein Darsteller Leonard Nimoy hatte irgendwann die Nase voll und wollte nach dem ersten Spielfilm aus der „Star Trek“-Reihe aussteigen. Produzent Harve Bennett bot ihm daraufhin an, Spock im Nachfolger „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ sterben zu lassen. Leonard Nimoy gefiel die Idee und er sagte zu. Doch es kam noch besser: Nach den Dreharbeiten änderte der Schauspieler seine Meinung über die Figur komplett, kehrte im Anschluss zum Franchise zurück und wurde gar zum Regisseur der nächsten Filme. Alles nur wegen des „Todes“ vom „ungeliebten Spock“.
Dean Norris (Hank Schrader)
Dass „Breaking Bad“ eine der besten Serien der jüngeren TV-Geschichte ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Auch für die Schauspieler bedeutete die Geschichte um Meth-Koch Heisenberg einen Karriere-Höhepunkt. Das gilt natürlich nicht nur für Hauptdarsteller Bryan Cranston. Dean Norris beispielsweise spielte als DEA-Ermittler Hank Schrader eine echte Paraderolle. Dennoch bat er die Macher zu Beginn der fünften Staffel, seine Figur sterben zu lassen. Grund waren andere Verpflichtungen des Stars sowie das Angebot einer eigenen Sitcom. Schließlich blieb er doch so lange, wie es die ursprüngliche Geschichte vorsah und dürfte darüber rückwirkend nicht gerade traurig sein…
Sean Bean (Boromir)
In diesem Fall geht es nicht um die Rolle, sondern um die Umstände der Dreharbeiten. So war Schauspieler Sean Bean nicht klar, welchen Strapazen er sich beim Dreh der „Herr der Ringe“-Filme“ aussetzen würde, als er die Verträge unterschrieb. Um die bergige Landschaften Neuseelands zu erreichen, wurden die Schauspieler in Hubschraubern zur Location geflogen, für Sean Bean ein Graus, da er unter Flugangst leidet. Entsprechend begrüßte Sean Bean den erwünschten Leinwand-Tod seiner Figur und war froh, den Dreh hinter sich gebracht zu haben.
Sophie Turner (Sansa Stark)
Sie gehört mittlerweile zu den bekanntesten Gesichtern von „Game of Thrones“, dennoch wünschte sich Sophie Turner schon vor einiger Zeit einen möglichst coolen Serientod für ihre Figur, wie sie 2016 dem Wall Street Journal verriet. Die Schauspielerin will sich vermehrt anderen Projekten widmen. Ihr Wunsch wurde zwar seinerzeit nicht erhört, dennoch wird nur noch eine Staffel von „Game of Thrones“ gedreht, sodass Sophie Turner bald einen freien Terminkalender haben dürfte, ob Sansa Stark nun stirbt oder nicht.
Isaac Hayes (Chef)
Der Musiker Isaac Hayes lieh in der US-amerikanischen Original-Version von „South Park“ dem Chefkoch seine Stimme und feierte damit ein Comeback beim breiten Publikum. Nach der Ausstrahlung einer Episode, die sich kritisch mit der Sekte Scientology auseinandersetzte, kam es 2006 allerdings zum Streit mit dem bekennenden Scientologen Isaac Hayes. Was genau hinter den Kulissen ablief, ist bis heute nicht ganz klar, offiziell war von gesundheitlichen Problemen von Hayes die Rede, der tatsächlich wenig später an einem Schlaganfall starb. Isaac Hayes Sohn gab an, sein Vater hätte nach einem Schlaganfall nicht selbst gekündigt, sondern seine Entourage (allesamt Scientology-Anhänger) hätten für ihn entschieden (via Cinema Blend). Andere Quellen sprechen von einer bewussten Entscheidung von Isaac Hayes (via MTV). So oder so ein trauriges Ende für den Chefkoch…
Samuel L. Jackson (Russell Franklin)
Wir beenden unsere Liste mit einer kuriosen Geschichte, in der die Dinge ein klein wenig anders liefen. Eigentlich hatte Samuel. L. Jackson keine große Lust, in Renny Harlins Hai-Schocker mitzuspielen, da zog der Regisseur einen ungewohnten Trumpf aus dem Ärmel. Er versprach seinem designierten Schauspieler einen kuriosen, epischen Leinwand-Tod und konnte Samuel L. Jackson damit tatsächlich dazu bewegen, die Rolle des Russell Franklin anzunehmen. Hier hat der Figuren-Tod die Teilnahme des Stars also erst ermöglicht!