Bereits bei der Veröffentlichung im Kino kam die „Der Herr der Ringe“-Trilogie auf eine beachtliche Länge. Die wurde für die Extended Versionen zu den jeweiligen Filmen noch einmal gehörig erweitert, da hier den Fans zahlreiche herausgeschnittene Szenen präsentiert wurden. Und dennoch gibt es zahlreiche Momente, die zwar gedreht, aber eben nie veröffentlicht wurden. Zwölf dieser „Der Herr der Ringe“-Szenen findet ihr in der folgenden Liste.
Arwen und Aragorn lernen sich kennen
Die große Liebesbeziehung der Trilogie ist zweifellos die zwischen Arwen (Liv Tyler) und Aragorn (Viggo Mortensen). Etwas Hintergrund sollte den beiden mit einer Rückblende geben werden, in denen ihr erstes Treffen gezeigt wird, inklusive einem bartlosen Aragorn. In einem Trailer zu „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ war dieser Moment sogar zu sehen, doch in den fertigen Film oder die Extended Version schaffte er es nicht.
Moria-Orks attackieren Lothlórien
Nach der Reise durch die Minen von Moria und dem Verlust von Gandalf (Ian McKellen) muss die Gemeinschaft vor ihren Verfolgern schnell nach Lothlórien fliehen. Es wurde sogar eine Szene gedreht, in der die Moria-Orks den Elbenwald Lothlórien angreifen, von den meisterlichen Bogenschützen jedoch problemlos besiegt werden. Bonusmaterial auf der Extended Version von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ enthüllt Momente dieser Szene, in die verlängerte Filmfassung schaffte sie es dennoch nicht, da Peter Jackson der Gemeinschaft einen spannungsgeladeneren in die Wälder gewähren wollte.
Frodo wird zu Gollum
In „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ werden Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) von Faramir (David Wenham) gefangen genommen. Genau wie sein Bruder Boromir (Sean Bean) fühlt sich Faramir vom Ring angezogen, kann seiner Macht letztlich aber widerstehen. Der Grund dafür wird durch eine gelöschte Szene deutlich: In dieser hat Faramir einen Traum von Frodo, der sich in einem Gollum-ähnlichen Zustand befindet. Dies wäre unbestreitbar ein denkwürdiger Anblick und eine düstere Vorschau auf den dritten Film gewesen, ohne wirkt Faramirs Charakter jedoch wesentlich gefestigter. Schließlich braucht er keinen Horrortraum, um zur Vernunft zu kommen.
Arwen in Helms Klamm
Die Schlacht um Helms Klamm unterscheidet sich in den Filmen bereits deutlich von der Buchvorlage, beinahe hätte sie aber eine noch drastischere Veränderung erfahren: Arwen sollte an dem Kampf ebenfalls beteiligt sein. Entsprechende Szenen mit Liv Tyler in einer eindrucksvollen Aufmachung wurden sogar gedreht, aus unbekannten Gründen aber nicht verwendet (obwohl man Liv Tyler in der Schlacht sogar kurz im Hintergrund erkennen kann).
Gandalfs Geschichtsstunde
Elronds Rat in Bruchteil ist ein zentraler Moment in „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“. Die Gemeinschaft des Rings wird hier geschmiedet und dem Zuschauer zugleich einige nötige Informationen über den Einen Ring gegeben. Allerdings wurden weitere, nicht verwendete Aussagen gedreht; unter anderem erklärte Gandalf dabei, wie Sauron den Einen Ring geschmiedet hat.
Aragorn vs. Sauron
Hiermit ist kein mentales oder symbolisches Duell gemeint, sondern tatsächlich ein handfester Kampf. Kein Scherz: Ursprünglich sollte Aragorn ernsthaft gegen eine menschenähnliche Form von Sauron kämpfen; quasi um einen runden Bogen zum Anfang der Trilogie mit dem Prolog zu schlagen. Letztlich entschied man sich zum Glück anders, auch wenn dieser Kampf sicherlich beeindruckend gewesen wäre. Man hätte sich letztlich zu weit von der Vorlage entfernt und deswegen durfte sich Aragorn im letzten Kampf „nur“ mit einem Troll messen und nicht mit dem großen Bösewicht der Saga.
Sarumans Enthüllung
In der Kinofassung von „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ tauchte Saruman (Christopher Lee) gar nicht auf, die Extended Version spendierte ihm zumindest einen Tod. Dieser wurde zwar in weiteren Fassungen gedreht, uns geht es hier aber um ein anderes Detail. Saruman enthüllt kurz vor seinem Tod, dass Grima Schlangenzunge (Brad Dourif) Théodens Sohn Théodred (Paris Howe Strewe) vergiftet hat. Dies liefert ein wenig Kontext, warum Grima letztlich Saruman erdolchte und anschließend von Legolas (Orlando Bloom) erschossen wurde.
Frodo und Sam kämpfen in Osgiliath
Um Frodo in Osgiliath davon abzuhalten, sich einfach einem Ringgeist zu übergeben, schmeißt ihn Sam eine Treppe runter. Auf dem Boden kommt es zu einem Gerangel zwischen den beiden, dass jedoch aus „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ geschnitten wurde. Stattdessen hat man die Szene auf das Wesentliche reduziert: Frodo zieht Stich und hält es Sam an die Kehle, bevor er wieder Herr seiner Sinne wird.
Éowyn vs. Uruk-Hai
Arwen wurde ihres großen Auftrittes in Helms Klamm beraubt und genauso erging es Éowyn (Miranda Otto). Sie zog sich mit den anderen Frauen, Kindern, Alten und Verwundeten in die Höhlen zurück, wohin die Uruk-Hai jedoch ebenfalls vordrangen. Éwoyn wehrte die Angreifer ab und beschützte so heldenhaft die anderen, nur im Film wurde dies nie gezeigt.
Théodeons Ansprache, die Erste
„Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ steckt voller emotionaler Momente und Théodens (Bernard Hill) Ansprache vor der Schlacht auf den Pelennor Feldern vor Minas Tirith gehört sicherlich dazu. Bereits im vorherigen Teil sollte der König von Rohan jedoch schon eine Rede halten, um seine Männer auf die Schlacht von Helms Klamm einzustimmen. Die Szene wurde gedreht, allerdings ebenfalls in keiner Version verwendet, was angesichts von Théodens rhetorischen Fähigkeiten durchaus schade ist.
Die letzte Szene der Trilogie
Nach jahrelanger Dreharbeit sind viele der Darsteller Freunde geworden und dementsprechend schwer wog der Abschied. Die allerletzte Szene, die für die „Der Herr der Ringe“-Trilogie gedreht wurde, zeigt Aragorn, der sich vor dem Kampf vor dem Schwarzen Tor seine Rüstung anzieht. Als die Sequenz im Kasten war, wurden sämtliche Beteiligten von ihren Gefühlen überwältigt. Bitterer Beigeschmack für die Zuschauer: Die fertige Szene bekamen wir nie zu sehen.
Noch mehr Enden
Der wohl größte Kritikpunkt vieler an „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ sind die vielen verschiedenen Enden. Zum Glück für alle jene, denen diese Abschlüsse ein Dorn im Auge sind, wurden weitere Szenen sogar herausgeschnitten. Sonst hätten wir noch Abschied von Legolas und Gimli (John Rhys-Davies) nehmen können, hätten Faramirs und Éowyns Hochzeit gesehen, sowie Aragorns Tod und seine Beerdigung.