Die „Der Herr der Ringe“-Trilogie feierte einen mehr als beachtlichen Erfolg an den Kinokassen. Mit einer Gesamtlaufzeit von über 672 Minuten ist jeder Teil schon ein einzelnes Epos. Doch trotz der massiven Filmlänge konnte dennoch nicht das gesamte Werk von J. R. R. Tolkien adaptiert werden, weswegen es laut screenrant.com zu einigen Unterschieden zwischen Buch und Film kam, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Tom Bombadil
Die Fans der Buchreihe werden ihn in der Verfilmung von Peter Jackson schmerzlich vermisst haben. Tom Bombadil gilt für die Elben und Gandalf (Sir Ian McKellen) als die Legende von Mittelerde. Um den „Meister von Wald, Wasser und Berg“ ranken sich in den Büchern die fantastischsten Geschichten und es sind schließlich Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd), die dem komischen Kauz begegnen, der wohl so alt sein mag wie die Erde selbst. Ein Grund für sein Fehlen im Film könnte sein, dass er aufgrund seines Wissens und seiner Macht vielleicht gar keine Bedrohung im Ring gesehen hätte. Wer weiß, was er mit dem Schmuckstück angefangen hätte.
Glorfindel
Neben Tom Bombadil wurden auch noch weitere Personen ausgelassen, wie Glorfindel von Bruchtal. Er war ein Mitglied des Rates von Elrond (Hugo Weaving) und zählt zu den weisesten und stärksten Elben von Bruchtal. Im Buch war er sogar derjenige, der Frodo (Elijah Wood) vor den Nazgûl rettete und nicht Arwen (Liv Tyler). Und ebenso nahm er an Elronds Rat teil, um über das Schicksal des Ringes zu entscheiden. Aber ganz am Schluss während der Hochzeit von Arwen und Aragorn (Viggo Mortensen) ist er kurz neben Elrond zu sehen.
Die Schlacht bei Helmsklamm
Im zweiten Teil der Trilogie kommt es zu der großen Schlacht zwischen Sarumans Armee und Rohans Heer. Die Armee der Menschen wird den Orks jedoch nicht schutzlos ausgeliefert, sondern es sind die Elben, die ihnen zu Hilfe eilen und somit den jahrzehntelangen Streit zwischen Menschen und Elben begraben. Aber in den Büchern kommt es gar nicht zu einer solchen Vereinigung, sondern die Menschen sind auf sich gestellt. Einigen Fans gefiel die Änderung im Film gar nicht, da die Elben dadurch in gewisser Weise auch ihre Würde und ihren Stolz verloren haben. Und nicht nur das: Auch der Elb Haldir (Craig Parker) fand somit im Film seinen Tod, der ihn im Buch erspart blieb.
Gandalf gegen den Nazgûl
Wer kann sich noch an den Kampf von Gandalf mit dem Nazgûl erinnern in Minas Tirith? J. R. R. Tolkien könnte es nicht. Denn dieser Kampf hat im Buch niemals stattgefunden. Kein Wunder, dass die Fans der Buchreihe sehr überrascht waren, eine solche Szene auf der Leinwand zu sehen. Und dann noch Gandalf beim Scheitern zu beobachten, obwohl er sogar vorher den Balrog besiegt hat, führte zu nicht gerade wenigen negativen Meinungen zu der Szene.
Saurons Auge
Ja, auch Saurons Auge lassen wir nicht aus. Egal wie oft man die Filme schon gesehen hat, das Auge jagt einem immer wieder einen wohligen Schauer über den Rücken. Doch im Buch war niemals die Rede von Saurons Auge, dass auf der Spitze der Türme von Barad-dûr thront. Tolkien sprach von Saurons Auge stets im metaphorischen Sinne. Aber an dieser Stelle müssen wir uns natürlich auf die Seite von Peter Jackson schlagen. Mit seiner Darstellung des Auges hat er die Metapher im Film doch wirklich gut umgesetzt, jedenfalls erzielt er damit die gewünschte Wirkung.
Noch nicht genug Kämpfe
Im Film waren es insgesamt drei große Schlachten, die über das Schicksal der Menschen und des Ringes entscheiden sollten. Doch die stellten auch schon eine gekürzte Fassung zum Buch dar, in dem die viel mehr Kämpfe stattfanden. Die Gier nach dem Ring zog sich durch ganz Mittelerde und führte zu zahlreichen Schlachten, die wahrscheinlich die Länge der Filme deutlich überschritten hätten, hätte Jackson sie integriert.
Die Lieder und Gedichte
Wer die Bücher von J. R. R. Tolkien kennt, der weiß, dass der Schriftsteller seine Liebe zur Sprache gern in seinen Büchern mit verschiedenen Liedern und Gedichten gezeigt hat. Im Film wird auf die Lyrik aber nicht gänzlich verzichtet. Pippin singt vor Denethor II. (John Noble) und auch in einigen Dialogen wurden die lyrischen Ergüsse Tolkiens eingebunden.
Legolas‘ Ritt auf dem Schild
Wohl jeder, der die Filme kennt, liebt diese Szene, in der Legolas (Orlando Bloom) während der Schlacht um Helms Klamm auf einem Schild die Treppe hinunterrutscht und dabei in gewohnter Manier einfach aus dem Handgelenk zahlreiche Feinde mit Pfeil und Bogen tötet. Diese Szene war jedoch auch wieder eine Idee von Peter Jackson. Im Buch hat Legolas keinen solchen actiongeladenen Stunt hingelegt.
Sarumans Tod
Saruman (Christopher Lee) entpuppt sich in den Filmen schon sehr früh als Verbündeter Saurons und wird zu einem der größten und gefährlichsten Gegenspieler der Gemeinschaft des Ringes. Als klar wird, dass er verloren hat, zieht er sich in seinen Turm zurück, was Gandalf schon als Bestrafung genug ansieht. Doch schließlich schlägt die Gerechtigkeit zu und Saruman wird von Gríma Schlangenzunge (Brad Dourif) vom Turm gestoßen. Im Buch findet er jedoch ein weitaus blutigeres Ende. Denn Gríma ersticht ihn hinterhältig mit einem Messer.
Schlacht im Auenland
Falls ihr nur die Filme kennt, werdet ihr euch jetzt wahrscheinlich fragen, von welcher Schlacht wir hier sprechen. Im Film war nach der Niederlage von Saruman die Welt wieder gerettet. Frodo, Sam, Merry und Pippin konnten endlich wieder nach Hause zurückkehren, in ihr wunderschönes Auenland. Doch im Buch fanden sie nicht ihr friedliches Zuhause wieder, sondern Auenland wurde von den Truppen Sarumans besetzt. Aber die Hobbits konnten ihre Heimat schließlich doch noch retten. Wahrscheinlich verzichtete Peter Jackson aus Zeitgründen auf diesen weiteren Kampf.
Frodos Alter
Elijah Wood ist für seine Rolle des Frodos in die Filmgeschichte eingegangen. Er stellt den jungen Neffen von Bilbo Beutlin dar, der aber laut dem Buch eigentlich gar nicht mehr so jung ist. Frodo ist bei seinem Aufbruch nach Bruchtal schon über 50 Jahre alt. Zuvor hatte er den Ring sogar noch 17 Jahre aufbewahrt, bevor er das Abenteuer begann.
Kein Kampf zwischen Gandalf und Saruman
Im Film kommt es im ersten Teil der Trilogie zu einem Kampf zwischen den beiden Zauberern Gandalf und Saruman, den letzterer gewinnt. Saruman hält Gandalf schließlich auf der Spitze seines Turmes fest, von der Gandalf nur mithilfe der Adler fliehen kann. Im Buch ist dagegen keine Rede von einem Kampf zwischen den beiden Rivalen. Da wird lediglich berichtet, dass Gandalf auf der Spitze von Sarumans Turm gefangen ist.
Pippi, Merry und die Ents
Am Ende des ersten Teils wird die Gemeinschaft des Ringes durch die Orks getrennt. Pippin und Merry verschwinden daraufhin im Düsterwald. Während Legolas, Aragorn und Gimli befürchten, ihre Freunde darin verloren zu haben, treffen sie schließlich auf Gandalf, der sie eines Besseren belehrt. Er hat beide getroffen, in Gesellschaft eines Ents. Doch im Buch fand dieses Treffen nie statt. Warum Peter Jackson die Begegnung zwischen dem Zauberer und den beiden Hobbits eingeflochten hat ist und bleibt wohl ein Rätsel.
Gollum gegen Sam
Obwohl Sam (Sean Astin) der Gärtner von Frodo ist, verbindet beide eine tiefe Freundschaft, die während der Reise ihre Höhen und Tiefen hat. Dabei werden einige dieser Tiefen durch Gollum (Andy Serkis) provoziert, der Frodo immer wieder von der Illoyalität Sams überzeugen will und auch beinah Erfolg damit hat. Aber ein Kampf zwischen Sam und dem Knecht des Rings rettet schließlich die Freundschaft. Auch hier hat Peter Jackson aber wieder seine Finger im Spiel gehabt. Im Buch ist von den Intrigen Gollums keine Rede, sondern es kommt nur zu ebenjenem Kampf zwischen Sam und Gollum.