Zwei Stunden sind für die meisten Filme bereits quälend lang und wenn ein Film sogar doppelt so lang ist, fordert er einiges von den Zuschauern ab. Doch tatsächlich gibt es Filme, die es wert sind, seinen ganzen Abend zu Opfern. Auch wenn einige ursprünglich vielleicht als Mehrteiler oder Mini-Serien veröffentlicht wurden – wir haben 15 Filme gefunden, die ihre gesamte Laufzeit von über vier Stunden wert sind. Ob historische Epen, Fantasy-Meisterwerke oder Superhelden-Zusammenschlüsse – hier ist für jeden was dabei.
Cleopatra (1963)
Trotz der Laufzeit von über vier Stunden greift „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor Cleopatras Leben noch immer nicht umfassend auf. Der Film über die ägyptische Königin beginnt kurz nachdem Julius Ceasar den Bürgerkrieg gewinnt und deren Liebesbeziehung für etliche Unruhen sorgt. Doch obwohl Regisseur Joseph L. Mankiewicz so viel wie möglich in seinen Film packte, die tatsächlichen historischen Ereignisse könnten eine ganze Mini-Serie füllen.
Zack Snyder’s Justice League (2021)
Die DC-Filme hatten schon immer Probleme mit den Marvel Filmadaptionen mitzuhalten und so wurde auch der langersehnte Snyder Cut von „Justice League“ kritisch beäugt. Doch heraus kam ein wirklich würdiger Superhelden-Film, der signifikant besser ist als seine Originalversion. Der jahrelange Kampf um die Veröffentlichung hat sich also gelohnt.
Carlos – Der Schakal (2010)
Technisch gesehen ist „Carlos – Der Schakal“ eine Mini-Serie, die jedoch als Langspielfilm geplant war. Der deutsch-französische Film portraitiert den venezuelischen Terroristen Carlos der Schakal, der für sechzehn Mordfälle verurteilt wurde und nun eine lebenslängliche Haftstrafe absitzt, obwohl er selbst behauptet über 80 Personen getötet zu haben. Der fünfeinhalb-stündige Film wurde in Cannes gezeigt und begeistert von den Kritikern aufgenommen.
Gettysburg (1993)
„Gettysburg“ ist ein epischer Kriegsfilm über die Schlacht von Gettysburg, dem wahrscheinlich bekanntesten Kampf im Amerikanischen Bürgerkrieg. Die Adaption der Novelle „The Killer Angels“ weist ein wunderbaren Cast um Jeff Daniels, Sam Elliot und Martin Sheen auf und ist mit seinen 254 Minuten Laufzeit mit Sicherheit der längste Film, der das historische Ereignis würdigt.
Es war einmal in Amerika (1984)
Da die Verleiher befürchteten, dass „Es war einmal in Amerika“ aufgrund seiner Laufzeit an den Kinokassen scheitern würde, ließen sie ihn auf eine 139-minütige Version kürzen. Doch später erschien der berühmte Kriminalfilm über Jungs aus den Slums von Manhattan, die in die Welt des organisierten Verbrechens einsteigen, mit seinen ursprünglichen 250 Minuten Laufzeit auf DVD und Blu-ray.
Hamlet (1996)
Über vier Stunden Shakespeare-Drama klingt wie ein schlechter Scherz unseres Englischlehrers, doch Kenneth Branaghs „Hamlet“-Version ist die beste Filmadaption des englischen Theaterstücks und seine über vier Stunden tatsächlich wert. Auch wenn das Setting ins 19. Jahrhundert versetzt wurde, blieb Shakespeares Originaltext unverändert. An den Kinokassen konnte der überlange Film trotz viel gelobter Kritiken jedoch nicht überzeugen.
Sátántangó (1994)
„Sátántangó“ ist eine Filmadaption der gleichnamigen ungarischen Novelle von László Krasznahorkai. Zu seiner Erscheinung wurde er von Kritikern bereits herausragend gelobt. Der wahrscheinlich beste ungarische Film, der jemals gemacht wurde, zeigt das beeindruckende Talent des Filmamachers Béla Tarr, der die Zuschauer ganze sieben Stunden und 19 Minuten fesselt.
Die besten Jahre (2003)
Die italienische Familien-Saga „Die besten Jahre“ begleitet zwei Brüder in einem Zeitraum von 1966 bis 2003. Ihre Leben verlaufen in unterschiedlichen Bahnen, während sie in wichtige politische Ereignisse eine Nachkriegs-Italien gezogen werden. In die Kinos kam der Film als Zweiteiler, doch die gesamte Länge beträgt ambitionierte 400 Minuten.
Shoah (1985)
Kein anderer Holocaust-Film ist so nervenaufreibend, quälend, erschreckend, erzürnend und unvergesslich wie „Shoah“, die neunstündige Dokumentation des französischen Regisseurs Claude Lanzmann. Er beleuchtet alle Grausamkeiten von der Verfolgung über die Fahrt ins Konzentrationslager bis hin zu den Gräueltaten vor Ort und deren Verschleierung. Die verschiedenen Ebenen des Bösen die Lanzmann ans Licht bringt, sind zwar mehr als unangenehm anzusehen, doch unverzichtbar.
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003)
„Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ ist das epische Ende einer epischen Filmreihe. Der Film kam mit einer 201-minütigen Version in die Kinos. Später wurde jedoch eine fesselnde über vier-stündige extended Version herausgebracht. Die wahrscheinlich visuell beeindruckendsten vier Stunden, die jemals auf die Leinwand gebracht wurden.
1900 (1976)
Robert De Niro war Teil einiger epischen Filme in den 70ern, darunter auch das Historiendrama „1900“ über die Konflikte zwischen Faschismus und Kommunismus in Italien Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Film zählt zu den längsten kommerziellen Filmen, die jemals erschienen sind. Die ungeschnittene Version läuft unglaubliche fünf Stunden und 17 Minuten.
Che (2008)
„Che“ gehört zu Steven Soderberghs ambitioniertesten Filmen. Das 268-minütige Biopic über Kubas berühmtesten Guerillero Che Guevera ist als Film unabdingbar, auch wenn einem die Darstellung des umstrittenen Che als menschlich vielleicht missfallen mag.
Heaven’s Gate (1980)
Der Western über die Landbarone und europäischen Immigranten in den 1890ern Wyomings polarisiert. Die einen bezeichnen ihn als schlechtesten Film aller Zeiten, während die anderen argumentieren, es sei der beste. Es bleibt am Ende wohl jedem selbst überlassen, ob er seine überlange Laufzeit wert ist.
Fanny und Alexander (1982)
„Fanny und Alexander“ ist der beliebteste Film des legendären Regisseurs Ingmar Bergman. Der autobiographische Historienfilm über eine schwedische Familie im frühen 20. Jahrhundert wird von Kritikern als bezaubernd gelobt und sowohl die gekürzte Kinoversion als auch die über vierstündige Heimversion sind es wert geschaut zu werden.
Nymphomaniac (2013)
In vier Stunden „Nymphomaniac“ bekommt man jede Menge Sex und jede Menge Lars von Trier für nur ein Film. Auch wenn er in zwei Teilen veröffentlicht wurde, ist er als ein Film gedacht. Und obwohl der Film absolut sehenswert ist, soll so viel gesagt sein: Bereitet euch auf einen sehr unbequemen Ritt vor.