Der „Der Herr der Ringe“-Anime „Die Schlacht der Rohirrim“ stößt in den Kinos auf wenig Gegenliebe. Den Verantwortlichen kann das allerdings wohl sogar egal sein…
Während die Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ bei Prime Video seit 2022 zu einem neuen Abenteuer in Mittelerde einlud, mussten Fans noch etwas länger warten, bis es auch auf der großen Leinwand wieder zurück in die Fantasy-Welt ging. Erst jetzt gab es Kino-Nachschlag in Form des Anime „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ und damit ganze zehn Jahre nach dem letzten Film „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere“.
Auf den ersten Blick ging die Rechnung für das zu Warner Bros. Discovery gehörende Studio New Line Cinema jedoch nicht auf: Nur knapp über zehn Millionen US-Dollar hat „Die Schlacht der Rohirrim“ bislang eingespielt (via Box Office Mojo), der US-Kinostart geriet mit 4,5 Millionen US-Dollar entsprechend zur Enttäuschung. Auch in Deutschland strömten die Fans nicht gerade in die Kinos, um den Anime zu sehen: Bislang lösten nicht einmal ganz 47.000 Zuschauer*innen ein Ticket und sorgten so für einen Umsatz von gut 540.000 Euro (via Blickpunkt:Film).
Mit einem großen Verlust hat New Line Cinema hier dennoch nicht zu rechnen: Die Produktionskosten sollen gerade einmal 30 Millionen US-Dollar betragen haben, wie Variety berichtet. Noch interessanter dürfte allerdings sein, dass es dem Studio laut der Branchenseite bei „Die Schlacht der Rohirrim“ gar nicht primär darum ging, einen Kino-Hit auf die Beine zu stellen. Stattdessen soll der Anime im Eilverfahren produziert worden sein, einfach nur um die „Der Herr der Ringe“-Rechte nicht zu verlieren.
Unter unsere besten Filme des Jahres hat es „Die Schlacht der Rohirrim“ nicht geschafft:
Neue „Der Herr der Ringe“-Filme bereits geplant
Solcherlei Nutzungsklauseln sind in Lizenzverträgen nicht unüblich und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass sie teils zu zweifelhaftem Ergebnis führen. Man denke nur an den „Fantastic Four“-Film von 2015, der anscheinend ebenfalls nur produziert wurde, damit das Studio 20th Century Fox seinerzeit die Filmrechte an den Marvel-Held*innen behalten darf (via Comicbook.com). Das Ergebnis war ein wahres Debakel, über das selbst Marvel-Fans lieber den Denkmantel des Schweigens ausbreiten.
So schlimm ist die Situation bei „Die Schlacht der Rohirrim“ offenbar nicht; die IMDb-Wertung von 6,7 ist immerhin solide. Trotzdem wirft der Bericht von Variety ein unschönes Licht auf den künstlerischen und qualitativen Anspruch des Werks, da diese nun in Zweifel gezogen wurden.
Den Verantwortlichen dürfte das kaum schlaflose Nächte bereiten, denn die Planungen für weitere „Der Herr der Ringe“-Filme laufen bereits. So sind aktuell zwei Live-Action-Filme in Arbeit, der erste hört derzeit im Original auf den Titel „Lord of the Rings: The Hunt for Gollum“. Dafür schlüpft erneut Andy Serkis in die Rolle der Titelfigur, zudem übernimmt er die Regie. Über das andere Projekt ist derzeit noch nichts Genaueres bekannt. Ob es gelingt, die Leidenschaft der Fans für die Fantasy-Welt von J. R. R. Tolkien mit diesen Vorhaben erneut zu entfachen, bleibt abzuwarten. Schlauer sind wir wohl 2026, wenn „The Hunt for Gollum“ in den Kinos starten soll.
Wie gut kennt ihr die Figuren aus Mittelerde? Stellt euch unserem „Der Herr der Ringe“-Quiz und findet es heraus: