Es kann schon mal vorkommen, dass sich Schauspieler beim Film-Dreh verletzen. So lange es kleinere Wunden sind, ist das nicht weiter tragisch, denn die Szene kann ja im Normalfall einfach abgebrochen und der Schauspieler kurz verarztet werden, bevor es dann wieder „Action“ heißt. Es gibt allerdings Ausnahmen, bei denen die verletzten Darsteller die Szene nicht abbrechen und einfach weiterdrehen. Das wollen euch natürlich nicht vorenthalten und zeigen euch in dieser Bildergalerie einige Szenen, bei denen sich Schauspieler tatsächlich verletzt haben.
„Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ (2002)
In der Szene, in der Aragorn glaubt, Merry und Pippin seien tot, kickt er aus Wut und Verzweiflung einen Stahlhelm weg. Dabei ist ein ziemlich lauter Schrei zu hören, demnach zu urteilen es wirklich ziemlich weh getan haben muss. Kein Wunder, denn Aragorn-Darsteller Viggo Mortensen brach sich bei dem Tritt tatsächlich zwei Zehen. Autsch!
„Fight Club“ (1999)
Ursprünglich sollte die Szene, in der der Protagonist zum ersten Mal zuschlägt, gestellt sein. Kurz vor dem Dreh der entsprechenden Sequenz wurde Edward Norton allerdings gesagt, er solle sein Gegenüber Brad Pitt tatsächlich schlagen. Die Schmerzen und das Gefluche von Tyler sind also durchaus real und wenn man genau hinsieht, kann man sogar erkennen, wie Norton darüber schmunzelt.
„Foxcatcher“ (2014)
Der kleine Wutanfall im Hotelzimmer, in dem Channing Tatum seinen Kopf gegen einen Spiegel rammt, sieht schlimmer aus als er ist? Nicht ganz, denn die Verletzung auf der Stirn des Schauspielers ist tatsächlich echt. Laut Drehbuch war diese heftige Reaktion übrigens nicht vorgesehen.
„Apocalypse Now“ (1979)
Die berühmte Anfangsszene aus Francis Ford Coppolas grandiosem Kriegsfilm war ebenfalls nicht gespielt. Martin Sheen war tatsächlich betrunken und zerschlug mit bloßer Hand einen Spiegel. Anschließend verteilte er das Blut auf dem Bett und in seinem Gesicht.
„Django Unchained“ (2012)
Mangelnden Einsatz kann man Leonardo DiCaprio wirklich nicht vorwerfen. Bei einer Szene verletzte er sich tatsächlich die Hand, als er sie mit voller Wucht auf einen Glastisch schmetterte. Trotzdem riss sich der Schauspieler zusammen, spielte die Szene noch zu Ende und ließ sich erst im Anschluss verarzten.
„Rambo“ (1982)
Der erste Teil der „Rambo“-Filme ist voller unglaublicher Action-Szenen, in denen Sylvester Stallone seine Stunts selbst ausführte. Die Action fühlt sich echt an und manchmal zuckt man unwillkürlich zusammen. In einer Szene hat dies allerdings einen unschönen Grund: Als Rambo, verfolgt von der Polizei, eine Klippe hinab springt und anschließend durch das Geäst eines Baumes stürzt, verletzte sich Stallone wirklich. Beim Aufprall gegen den Baum brach er sich eine Rippe und sein schmerzverzerrtes Gesicht ist seine wahrhaftige Reaktion darauf. Da etwas ähnliches sogar vorgesehen war, blieb die Szene kurzerhand im Film und löst auch heute noch Unbehagen aus.
„Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone“ (2018)
Dylan O’Brien spielt Thomas in den beliebten „Maze Runner“-Filmen und macht ebenfalls gerne seine eigenen Stunts. Das bleibt natürlich nicht immer folgenlos und so verletzte er sich beim Dreh zum letzten Film recht schwer. Schon am dritten Drehtag lief ein Auto-Stunt schief, wodurch sich O’Brien nicht nur eine Gehirnerschütterung, sondern auch eine Gesichtsfraktur und ein Gehirntrauma zu. Der Dreh wurde über Monate eingefroren, bis O’Brien sich erholt hatte. Dafür schaffte es die Szene sogar in den fertigen Film, worüber sich der Schauspieler freute, denn sonst wäre sie sozusagen umsonst gewesen.
„Der Zauberer von Oz“ (1939)
Auch wenn dieser Film schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, schließt dies eine fürchterliche Verletzung am Set natürlich nicht aus. Margaret Hamilton spielt die böse Hexe des Westens, die sich in einer Szene in Rauch auflösen sollte. Damals gab es computergenerierte Filmeffekte ja noch nicht, also sollte der Effekt mit ordentlich Rauch, etwas Pyrotechnik und einer genau platzierten Falltür entstehen. Doch auch hier gab es einen technischen Fehler, der die Schauspielerin verletzte: Die Falltür öffnete sich nicht und Hamilton erlitt aufgrund der Feuerwerkskörper schwere Brandverletzungen im Gesicht und an den Händen. Glücklicherweise musste sie die Szene nicht noch einmal drehen: Das so gewonnene Material ist tatsächlich im Film zu sehen.
„Mission Impossible – Fallout“ (2018)
Tom Cruise ist ja dafür bekannt, dass er gerne seine eigenen Stunts macht und dabei auch kein Risiko scheut. So hängt er mal von einem Hochhaus, mal an einem Flugzeug oder von einer Felswand hinab. Das Verletzungsrisiko ist dabei natürlich hoch und so brach sich der Star bei den Dreharbeiten zum mittlerweile sechsten Teil der „Mission Impossible“-Reihe den Knöchel. Das klingt nicht weiter schlimm, schaut man sich aber die fragliche Szene an, sieht man deutlich, dass solch eine Verletzung kein Spaß ist. So hat Co-Star Simon Pegg („Star Trek“) sich geweigert, sich das Material zu Gemüte zu führen. Kinozuschauer hatten da weniger Wahlfreiheit: Die Szene wurde nämlich kurzerhand in den Film aufgenommen.
„Der Exorzist“ (1973)
Ellen Burstyn spielt in diesem Horror-Klassikers die Mutter des dämonenbesessenen Mädchens Regan. In einer Szene wird sie von ihrem Kind kraftvoll zu Boden geworfen. Das klingt zunächst nicht weiter gefährlich, war es aber! Burstyn war nämlich an einem Draht befestigt, der sie zurückreißen sollte. Leider hatte der dafür verantwortliche Techniker wenig Feingefühl und riss die Schauspielerin so schnell zurück, dass sie hart zu Boden fiel und sich dabei die Wirbelsäule verletzte. Nach eigener Aussage hat sie deshalb noch heute mit starken Schmerzen zu kämpfen. Die Szene aber wurde im Film verwendet, denn sie sieht natürlich besonders echt aus.
„Catch Me!“ (2018)
Beim Dreh zu „Catch Me“ brach sich Marvel-Star Jeremy Brenner beide Arme. Diese Verletzung zog er sich zu, als er einen Stapel Stühle hinaufklettern wollte. Eigentlich hätte der Stapel gesichert sein sollen – das war er auch, doch trotzdem lösten sich die Stühle und Renner stürzte sechs Meter in die Tiefe. In einem Interview erklärte er, dass er Schmerzen gespürt habe, aber nicht davon ausgegangen sei, dass er sich seine Arme gebrochen habe. Deshalb machte der den Stunt gleich noch einmal. Für die restliche Drehzeit konnte er seine Arme leider nicht mehr rotieren, sondern nur noch auf und ab bewegen. Dieses Problem wurde jedoch elegant gelöst: In großen Teilen des Films sind Brenners Arme mit Computertechnik animiert.
„A Clockwork Orange“ (1971)
Die berühmte „Ludovico“-Behandlung aus Stanley Kubricks umstrittenem Werk „A Clockwork Orange“ ist alles andere als gespielt. Während und nach der Szene verspürte der Schauspieler Malcom McDowell starke Schmerzen. Durch die Augenklammern zog sich der Alex-Darsteller außerdem eine folgenreiche Hornhautverletzung zu. Bei dem Arzt, der während der Szene neben ihm steht, handelte es sich übrigens wirklich um einen Mediziner.
„Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis“ (2014)
Daran wird sich Jake Gyllenhaal wohl noch lange erinnern: In der wohl ikonischsten Szene des Thrillers verletzte er sich bei einem Wutausbruch die Hand an einem zerbrochenen Spiegel. Er musste daraufhin sogar in einem Krankenhaus behandelt werden und im Film sieht man einige Szenen, in denen der Schauspieler seine verletzte Hand hinter seinem Rücken versteckt.
„Jungfrau (40), männlich, sucht…“ (2005)
Und da sagt noch mal einer, Schauspieler würden keinen Einsatz zeigen: Um diese Enthaarungs-Szene möglichst echt wirken zu lassen, ließ sich Steve Carell tatsächlich wachsen. Die Schmerzen hatte er allerdings ziemlich unterschätzt, seinen Hang zum Realismus wird Carell im Nachhinein höchstwahrscheinlich bereut haben.
„Ananas Express“ (2008)
Etwas zu viel Anlauf wurde James Franco in einer Szene aus „Ananas Express“ zum Verhängnis. Durch den Aufprall an einem Baum verletzte er sich so stark am Kopf, dass seine Platzwunde mit drei Stichen genäht werden musste. Im Film wurde dies später übrigens mit einem Stirnband verdeckt.
„Mother!“ (2017)
Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence verriet, dass der Dreh zum Horror- und Psychothriller „Mother!“ der anstrengendste und herausforderndste ihrer bisherigen Schauspielkarriere gewesen sei. Nicht nur psychisch ging die US-Amerikanerin an ihre Grenzen, auch körperlich musste sie einiges über sich ergehen lassen. Während einer besonders intensiven Szene verstauchte sie sich sogar eine Rippe und litt unter Hyperventilation, da sie stressbedingt zu schnell ein- und ausgeatmet hatte.
„Ghostland“ (2018)
Wir berichteten bereits hier darüber, dass sich Taylor Hickson am Set zu Pascal Laugiers neuem Horrorfilm „Ghostland“ so schwer verletzte, dass sie mit 70 Stichen genäht werden musste. Bei den Dreharbeiten vor zwei Jahren klopfte die 20-Jährige so hart gegen die Scheibe einer Tür, dass diese zerbrach. Daraufhin fiel sie mit Gesicht und Oberkörper in die Scherben und zog sich schwere Verletzungen zu. Kurz davor hatten ihr der Regisseur und ein Produzent sogar noch versichert, dass die Scheibe nicht brechen würde und sie ermahnt, härter zu klopfen. Mittlerweile hat die Schauspielerin Klage gegen die Produktionsfirma eingereicht.
„Cast Away – Verschollen“
Bei den Dreharbeiten zum Survival-Drama „Cast Away – Verschollen“ zog sich Tom Hanks eine Schnittwunde am Bein zu. Da er diese nicht sofort verarztete, infizierte er sich mit Staphylokokken (Bakterien, die unterschiedlich schwere Krankheiten und Infektionen auslösen können). Nachdem sein Bein anschwoll, suchte er nach zwei Wochen endlich einen Arzt auf, der ihn sofort in ein Krankenhaus einweisen ließ. Laut des Arztes wäre der Schauspieler ansonsten nur wenige Stunden später an einer Blutvergiftung gestorben.
„Die Passon Christi“ (2004)
Während des Drehs zum umstrittenen Jesus-Film „Die Passion Christi“ erwischte es Hauptdarsteller James Caviezel ziemlich heftig. Der damals 36-Jährige wurde bei den Dreharbeiten von einem Blitz getroffen, renkte sich die Schulter aus, erlitt eine Unterkühlung und holte sich zu allem Überfluss auch noch eine eine Lungenentzündung.
„Æon Flux“ (2005)
Während eines akrobatischen Stunts, den Charlize Theron für den Science-Fiction-Film „Æon Flux“ ausführte, fiel die Australierin so hart auf den Nacken, dass sie sich einen Nackenwirbel verletzte und nur knapp einer Querschnittslähmung entging. In Folge der Verletzung musste Theron acht Wochen lang im Krankenhaus liegen.
„Terminator 2 – Tag der Abrechnung“
Weil Linda Hamilton beim Dreh einer Schießerei-Szene für den zweiten Teil der Action-Reihe ihren Gehörschutz vergaß, leidet sie seitdem unter einem irreparablen Gehörschaden und ist auf einem Ohr taub. Außerdem erlitt sie kurz nach der entsprechenden Szene eine posttraumatische Belastungsstörung.