Offensichtliche Buchverfilmungen gibt es ohne Ende. Doch wusstet ihr, dass auch etliche Filme auf Literaturklassikern basieren, auf die man zunächst nicht gekommen wäre? Wir haben mal etwas genauer hingeschaut und 15 weniger offensichtliche Filme gefunden, die bei einer berühmten Buchvorlage abgeschaut haben. Wetten, ihr wärt nicht darauf gekommen? Lasst euch überraschen!
„10 Dinge, die ich an dir hasse“ | Der Widerspenstigen Zähmung
„10 Dinge, die ich an dir hasse“ gehört zu den beliebtesten Teenie-Filme der letzten Jahrzehnte. Nicht zuletzt aufgrund der Star-gespickten Besetzung um Heath Ledger. Und tatsächlich, die unrealistische Handlung des Filmes ist eine moderne Interpretation von William Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung, worin eine schwierige Frau eine Beziehung eingehen soll, damit ihre jüngere Schwester heiraten kann.
„Warm Bodies“ | Romeo und Julia
Zombies haben sich bereits in unzählige Handlungen gebissen, nicht zuletzt in klassische Literatur. Und auch Shakespeare unterlag unlängst einem Gehirnfressenden Plot Twist. „Warm Bodies“ thematisiert die verbotene Liebe eines Zombiejungens und dem lebenden Mädchen Teresa, die sich vorgenommen hat so viele Untote wie möglich zu töten. Romeo und Julia behandelt ebenfalls eine verbotene Liebe zwischen Junge und Mädchen, allerdings aus verfeindeten Familien.
„Apocalypse Now“ | Herz der Finsternis
Der legendäre Kriegsfilm „Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola erzählt die Geschichte von United States Army Special Forces im Vietnamkrieg. Die Handlung des bildgewaltigen und hochkarätig besetzten Films bedient sich zu großen Teilen an Joseph Conrads Novelle Herz der Finsternis aus dem Jahr 1899. Zwar beschäftigt sich der Roman mit dem europäischen Kolonialismus in Afrika, doch beide Settings geben einen Einblick in zwei der düstersten Kapitel der Menschheit.
„My Fair Lady“ | Pygmalion
Im Musicaldrama „My Fair Lady“ wird die lebhafte Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, dargestellt von Audrey Hepburn, von Professor Henry Higgins in die Etikette der High Society eingeführt. Tatsächlich basiert diese Geschichte auf dem weniger bekannten Theaterstück Pygmalion von George Bernard Shaw, dessen Geschichte wiederum auf einer griechischen Mythologie basiert. Jedoch unterscheiden sich die Enden, da sich Eliza Doolittle in der Filmadaption in den Professor verliebt, ihn im Stück jedoch für seine geringschätzige Elite scheltet.
„She’s the Man – Voll mein Typ“ | Was ihr wollt
Und auch „She’s the Man - Voll mein Typ“ basiert lose auf einem von Shakespeares Werken, und zwar der Komödie Was ihr wollt. Dort verkleidet sich die Protagonistin als Mann und gibt sich als ihr Bruder aus. Jedoch ist der Rest der Geschichte eine sehr moderne Interpretation. Ein freigeistiges High School Mädchen gibt sich als Junge aus, um zu beweisen, dass Mädchen genauso gut Fußball spielen können wie Jungs. Blöd nur, dass sie sich dann in einen ihrer Teamkameraden verliebt.
„Ritter aus Leidenschaft“ | Canterbury Tales
Die Canterbury Tales on Geoffrey Chaucer aus dem späten 14. Jahrhundert umfassen eine Reihe von Erzählungen, die von Pilgrimen auf ihrem Weg nach England zum Schrein von St. Thomas Becket übermittelt wurden. Die erste davon beschäftigt sich mit Wagemut und Ritterlichkeit wiedergegeben von einem Ritter: The Knight‘s Tale. A Knight’s Tale ist auch der Originaltitel des 2001 erschienenen Filmes „Ritter aus Leidenschaft“. Zwar übernimmt der Film die Handlung nicht, ist jedoch eine direkte Hommage an das Werk.
„Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ | Stolz und Vorurteil
Jane Austens Roman Stolz und Vorurteil wurde schon etliche Male von Bollywood bis hin zur Zombieapokalypse für Film und Fernsehen verwurschtelt. Doch eine weniger offensichtliche Verfilmung ist „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“, welche zwar eine Adaption des gleichnamigen Romans ist, der wiederum aber auf der Geschichte von Jane Austen basiert. Die Titelheldin weist den versnobten Mark Darcy zurück, merkt aber, nachdem sie aus einer furchtbaren Beziehung kommt, dass sie trotz ihrer gesellschaftlichen Unterschiede zueinander gehören. Kurios: Weil Colin Firth in der TV-Adaption von „Stolz und Vorurteil“ 1995 als Mr. Darcy so überzeugend war, war er die erste Wahl als Mark Darcy in „Bridget Jones“.
„Clueless – Was sonst!“ | Emma
„Clueless – Was sonst!“ ist die eine der erfolgreichsten romantischen Komödien der 90er und Alicia Silverstone als Cher unvergessen. Was wir jedoch nicht wahrgenommen haben ist, dass der Film ebenfalls auf einem Roman von Jane Austen basiert. Und zwar auf der Novelle Emma aus dem Jahr 1815. Im Buch, wie Film glauben die Protagonistinnen sie könnten das Leben ihrer Freundinnen kontrollieren. Das klappt natürlich nicht, doch am Ende finden beide ihr Glück in einer unvorhergesehenen Romanze.
„The Dark Knight Rises“ | Eine Geschichte aus zwei Städten
Na klar, „The Dark Knight Rises“ basiert auf den Geschichten von Batman. Die Geschichte zum dritten Teil von Christopher Nolan‘s Dark Knight-Filmen wurde jedoch auch von einem anderen Werk inspiriert: Und zwar von Charles Dickens Eine Geschichte aus zwei Städten aus dem Jahr 1859. Weisen opfern sich als Helden und starrsinnige Charaktere werden zum Diebstahl gezwungen. Wer denkt da nicht an Batman, Sydney und Catwoman? Und die letzten Zeilen des Buches werden im Film sogar von Commissioner Gordon gelesen.
„Der König der Löwen“ | Hamlet
Ursprünglich war die Idee für „Der König der Löwen“ eine Art Bambi in Afrika. Doch schnell kam die Idee auf, die Geschichte rund um einen der bekanntesten Literaturklassiker unserer Zeit zu stricken, und zwar Shakespeares Hamlet. Zwar ist die Geschichte keine Adaption, bei genauerer Betrachtung weisen die Geschichten jedoch etliche Parallelen auf: Ein vaterloser Prinz, Väter die als Geister erscheinen oder einen bösen Onkel.
„Eiskalte Engel“ | Gefährliche Liebschaften
„Eiskalte Engel“ etablierte quasi ein Genre rund um reiche Teenager, die aufgehübscht miteinander rummachen und das überzeugend stilvoll. Wer hätte gedacht, dass dieser Film auf einem Literaturklassiker basiert? Und zwar auf Gefährliche Liebschaften von Pierre Choderlos de Laclos. Zwar werden hier die Verführungsspielchen des französischen Adels im 18. Jahrhundert fokussiert, tauscht man den französischen Hof jedoch mit attraktiven, wohlhabenden, manipulativen amerikanischen Schülern aus – voilà – hat man „Eiskalte Engel“.
„Einfach zu haben“ | Der scharlachrote Buchstabe
Der scharlachrote Buchstabe von Nathaniel Hawthorne handelt von einer puritanischen Frau, die wegen Ehebruchs gezwungen wird, ein rotes A auf ihrer Brust zu tragen. Zwar ist der Film „Einfach zu haben“ nicht ganz so extrem, behandelt aber ebenso wie mit sexueller Freizügigkeit von Frauen in der modernen Gesellschaft umgegangen wird. Die Hauptdarstellerinnen in Film und Buch werden von vielen gehasst und verlieren Freunde und Bekannte. Die moderne Interpretation des Romans von 1850 fokussiert sich jedoch mehr auf den Doppelstandart zwischen der weiblichen und männlichen Sexualität – und bringt eine gehörige Portion Humor mit.
„O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee“ | Odyssee
Zwar haben die Coen Brüder Homers Odyssee nie gelesen, dennoch weist ihr Film „O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“ unverkennbare Parallelen zu dem griechischen Epos auf. Schon allein der unendlich lange und anstrengende Prozess nach Hause zu kommen, lässt einen doch stark an Odyssee denken. Mississippi während der Großen Depression ist zwar nicht das alte Griechenland während des trojanischen Krieges, doch in der satirischen Version von Odysseus Reise kommt sogar ein unheimlicher, blinder Typ vor. Genug Argumente, um zu behaupten der Film basiere auf dem historischen Werk.
„Alarm im Weltall“ | Der Sturm
Der einflussreichte Science-Fiction-Film aller Zeiten basiert auf einem Shakespeare Klassiker? Ja, ganz richtig. Auf den ersten Moment scheinen die Genres nicht zusammenzupassen. Im Film „Alarm im Weltall“, wie im Buch Der Sturm, landet jedoch ein Schiff an einem weit entfernten, unbekannten Land, das von einem mächtigen Einsiedler und seiner rehäugigen Tochter besetzt ist. Zwar weichen die Geschichten in einigen Punkten stark voneinander ab, dennoch haben sie beide die gleiche Botschaft: Die Welt erkunden und der Menschheit zu eigen machen.
„Eyes Wide Shut“ | Traumnovelle
Und auch ein deutscher Klassiker wurde lose von Hollywood adaptiert: Stanley Kubrick bediente sich bei Arthur Schnitzlers Traumnovelle für seinen Klassiker „Eyes Wide Shut“. Das Buch aus dem Jahr 1925 beschäftigt sich mit der sexuellen Ambivalenz einer glücklichen Ehe und versucht die Wichtigkeit von sexuellen Fantasien und was-wäre-wenn in der Realität gleichzusetzen.